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In der Nacht vor dem letzten Bußtage erhing sich in der Unterstube des hiesigen Gasthofes ein Maun aus Kämmerswalde in den fünfziger Jahren stehend, der durch Topfeinstricken in hiesiger Gegend sein Brod zu ver dienen suchte und hier übernachtet: hatte. Ms man die Unthat entdeckte und einen Arzt herbeirief, war schon jede Spur des Lebens aus dem Körper des Unglücklichen entflohen. Nahrungs- losigkeit scheint die Triebfeder des schrecklichen Entschlusses ge wesen zu sein. Aus Balaklava, vom 10. Nov., wird Lem „Hamb. Eorresp." geschrieben: Das LängstvermUthete hkt sich erfüllt^ General Simpson ist vom Kommando abberusen worden. Die Truppen nehmen diesen Feldherrnwechsel mit völligem Gleich- muth hin, sie fühlten für ihren Obergcneral weder Sympathie noch Abneigung: erster« um deshalb nicht, weil er nichts weni ger als genial, letztere hinwieder darum nicht, weil sein Cha rakter ein durchaus humaner war. Es fehlte dem General we der an taktischen noch an strategischen Kenntnissen, Wohl aber an wirklichem Unternehmungsgeiste, an der Gabe, die Truppen zu enthüsiasmiren, was bei den Engländern bekanntlich schon an und für sich schwer hält, zudem war er viel zu eifersüchtig auf seine hohe Würde, als daß er die hier nur ficundäre Stellung englischer Streitmacht begreifen und sich den Arrangements Pölissiers unweigerlich füge» wollte, wie man denn auch von ihm und dem Sardenführer, General Lamar mora, erzählt, sie Beide hätten das Loos Omer Pascha's, selbst ständig agiren zu können, beneidet, und gegm ihre Vertraute« diesem Gefühle nicht selten in Worten Lust gemacht. — Unser neuer Feldherr ist General Codrington, von welchem man sich ebenfalls wenig verspricht, von dem man aber hofft, daß er — durch genau bestimmte Instructionen gebunden — in größter Uebereinstimmung mit Marschall Pelissier handeln werde; der Soldatcnwitz hat ihm bis aus Weiteres den Beinamen „Win ter-General" angehängt. Mit dem englischen Humor — d. h. dem wirklichen, nicht dem durch Spirituosen erzeugten — geht es hier nachgerade auss die Neige, und Das, was davon noch hin und wieder zum Vorschein kommt, ist kein gesunder, sondern eine Art Galgenhumor. Es liegt für die Arrüec einer so stolzen Nation, wie England, etwas ungemein Niederdrückendes in dem Bewußtsein, sich als sieglose Alliirte stets sieggekrönter Bundes genossen betrachten, in Europa- Augen aber gleich den Sgpden als fünftes Rad am Wagen der gluthäugigen Bellona gelten zu-müssen. Die Franzosen druckten inr letzten Halbfahve-zwei volle Siegeskränze auf ihr Haupt, dichter Lorbeer umschlingt ihre pulverdampfgeschwärzjeu durchschossene» Kahne«.; — und wir?!— nicht ein, einziges BstM vom Siegesbaume konnte England sich erringen, und die Schanzen des Redan mahnen an einen Tag, den man gern vergessen machen möchte, aber aus Mangel an Gelegenheit dazu leider nicht vergessen machen kann. Aus diesem quälenden niederschlagenden Bewußtsein istjrneS unendliche Mißbehagen erwachsen, welches die Offiziere zum Ur- laubnachsuchen, den gemeinen Mann aber zur Uebernehmung an geistigen Getränken treibt; selbst die Festlichkeiten und Schmau sereien, welche am Montage zur Gedächtnißfeier der Inkerman- Schlacht — in welcher eigentlich doch nur Frankreich Sieger war — abgehalten wurden, vermochten den trüben Geist eben so wenig hinwegzuschcuchen, als die Benachrichtigung, daß unsre Regimenter fortan auf Fahnen und Standarten zu den Namen früherer Siegesplätze jetzt auch noch die von „Alma", „Bala- klava", „Jnkermann" und ,^ebastopol^ hinzufügen dürsten. Sebastopol!? ja, wenn der Redan nur nicht wäre! .... Für die französischen und sardinischen Armeen sind in letzter Zeit noch ganz beträchtliche Truppenverstärkungen auS Europa einge- troffen, die englische Armee hat freilich auch neue Ersatzcontin- gente erhalten, aber dieselben bestehen größtmtheilS nur aus blutjungen Recruten, die — weil mehr Knorpel als Knochen — weit mehr zur Bevölkerung der Lazarethe als zu jener des Lagers beitragen, ganz abgesehen davon, daß sie kaum daS ge wöhnliche Exercitium inne haben und somit vor der Hand noch gar nicht zum activen Dienste zu gebrauchen sind. Die alliirte Macht bei Sebastopol beläuft sich (einschließlich der Beamten des Trains und der Patienten) auf circa 200,000 Mann, wo- -von 54,000 Engländer; in Kinburn stehen 3000, in Kertsch und Jeni-Kale circa 20,000 und in Eupatoria gegen 55,000 Mann. Die gesammte Krimarmee dürfte daher gegenwärtig in keinem Falle unter 280,000 Köpfe und nach Abrechnung von Beamten, Tr, n und Blessirten zum mindesten 200,000 active Combattan- ten zählen; die gesammte Streitmacht des Feindes auf der Krim wird auf 250 - 280,000 Kampffähige angegeben, so daß sich also nahe an eine halbe Million Streiter gcgenüberstehen. — Im Innern Sebastopols wird eS mit jedem Tage trauriger, unheimlicher, die wenigen Gebäude, welche von den Kugeln der