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1280 ^inheik und Ordnung in. diesem Massendepot, wie cs das Hauptge schäft Her in der KönigSsttaße 16 bicter, zn bewundern. Man seht zunächst die Mannichfaltigkeit und Fülle des Verlangten und Gebowntn in fertiger Waare. — 5 Commis haben vollauf mit diesem Umsatz zu schaden, aber möge der raffinitteste Stutzer oder der ein rach« Handwerker, der eigensinnig seine Landestracht suchende Aus länder, der höchste Staatsbeamte oder der Tagearbeiter hier eintreten, Ä wird seinen Geschmack in den feinsten Nuancen befriedigt finden, dtt hüchgewachsene Mann, der Jüngling, der Knabe bis zum Kinde herunter, ,'ebst der unglücklich Mißgestaltete jeder Form und Fülle des männlichen Körpers wird hier sofort das entsprechende Gewand finden. Ein Blick der erfahrenen Verkäufer genügt jedem brsondern Wunsche züvorzukommcn. Treten wir aus dem Verkaufsgeschäft in die Fabrik selbst, so setzen hier zunächst die aufgehäuften Vorräthe, die die Wände hoch hinaus bedeckenden Ballen der Tuche, Buckskins, Scidcnzeugc, Futterstoffe, die mannichfaltigsten Sortiments Ler Knöpfe und Pesa- mentierartikcl selbst den gediegensten Kenner solcher Geschäfte in Stau nen. Vier Zuschneider haben Ler unablässigsten Arbeit Noth, die Fülle des Nothwendigcn und Verlangten vorznbercitcn, eine entspre chende Anzahl anderer Geschäflsmttglicder geht ihnen mit dem Aus- meffen und der Einrichtung des Zugeschniitcncn für die Schneider meister selbst zur Hand. Von hier aus verzweigt sich nun Lie Ar beit in die weitesten Kreise. Hier ist für Hunderte von Familien eine reiche und nie versiegende Quelle der Subsistenz. — Das Depot selbst, das Engros-Lager füllt zwei große Säle vollständig, und ein Blick auf diese Bällen und Stöße der fertigcn Kleider, dutzendweise geütdnet, genügt, nm zu lehren, daß es fast zn den unmöglichen Aufgaben gehören würde, eine menschliche Gestalt zu ersinnen, für die nicht bereits vvrzesorgt wäre, für die die passende Hülle hier nicht schon wartete. Aber in diesem Labyrinth herrscht ein System, so streng und sorgfältig, daß es eines Blicks, eines Griffs nur bedarf, das nothwendige Einzelne aus dem zahlreichen Ganzen herauszufin den. — Diele geistige Leitung ik das Bewundernswertheste, sie fin det freilich auch ihre angemessene äußere Vertretung in dem statt lichen Contor, in dcm drei Buchhalter mit zwei Conloristen von früh bis Abends beschäftigt sind, die Bücher des Geschäfts zu führen, die Corresponden; nach allen Weltgegenden zu crpediren, die täglich durch Post und Telegraphen eingehenden Aufträge und Bestellungen in Gang zu bringen. — Die Conjuncturcn der Märkte zu studircq, da rauf die solide Spekulation zu begründen, durch fortwährende In spektionsreisen den Gang des Geschäfts zu comroliren, neue Plätze und Verkehrswege zu prüfen: das endlich ist die schwierige Aufgabe der obersten Geschäftsleiter, der Besitzer selbst, der Gebrüder Kauff mann. — Außer dem hohen Ranze, den sie in dieser Weise in rein commerzieller Beziehung behaupten: wie wichtig ist ihr Bestreben, ihre Thätigkcit für das Gemeinwohl! Nicht nur in dem Sezen, Len sie im Kreise ihres Geschäftspcrsonals selbst ausbrcüen — 300 Gesellen, über 50 Familienväter danken ihnen ihre gesickerte Existenz — son dern in noch weiterer Beziehung, in dem woblthänge» Einfluß, dm die durch ihre Vermittelung der arbeitenden Classen, dcm Handwcrkcr rc. ermöglichte Beschaffung einer guten und anständigen Bekleidung auf Lie Sitten und das Ehrgefühl dieser Bevölkerung auöüb:. Sie sind cs werth, dcm Staate anzugchörcn, dessen stcl;es Banner, Lc» Adler Preußens (auch ihr Zeichen), sic in den dranzvcllstcn Zcitcn in Eh ren und hoch gehalten haben; sic sind cs wcnh, dem Vaterlande des regsten Gcwerbflcißes und Ler tüchtigsten und solidesten, der deutschen Arbeit anzugchörcn. Das Publicum aber mag sich solcher Männer, wie Gebrüder Kauffmann, und ihres ehrenvollen Strebens mit Recht cr'rcucn. ' Avertissement. Bon dem unterzeichneten Landgericht soll künftigen 8. November 1855 des Vormittags an Landgerichtsstellc mit nolhwendiger Versteigerung des zum Crcditwescn Carl Gottlob Erberts allhicr gehörigen, ini Grund- und Hypothckcnbuche für hiesige Stadl auf Folium 950 verzeichneten Ferncsiechcnhofö bei FreibUg, welches Grundstück mit Einschluß Ler demselben zustehendcn Realzcrcchtigkcit zur Schank- und Kaffccwirthschafl, übrigens aber unberücksichtigt der Oblasten gerichtlich auf 6251 Thlr. 24 Ngr. gewürdert worden ist, verfahren und der Zuschlag auf Las höchste Gebot Mittags 12 Uhr vorgcnommcn werden. Eine Beschreibung des Grundstücks sammt Verzeichniß der Oblasten ist Lem im Landgericht aushängcnden Anschlag bcigefügl. Freiberg, den 18. August 1855. Das Königliche Landgericht daselbst. Abtheilung für streitige Civilsachcn. Hecht. Ccith. Auktion. Kommenden Donnerstag, den 11. Oct. s. c. von Nachmittags 1 Uhr än, sollen in dem äuf hiesiger Berthelsdorfer Straße gclege- new, mit Nr. 27/28 bezeichneten Hause, 1 ,,TnPpr hoch, verschiedenes Haus- und Wirth- . Maftsgeräthe, Meublement, Betten, Wäsche, Porzellan, Steingut, Glas-, Blech-, Messing- und Gssengcschirr und Anderes mehr gegen ^ltlch bäarr Bezahlung öffentlich versteigert werden. Die zu versteigernden Gegenstände liegen qm Tage der Auktion von Vormittags 8 bis Mittags 14 Uhr zur Ansicht aus. Verpachtung. Ein sehr besuchter Gasthof in Dresden, 2. Kl. mit Inventar incl. Billard, ist für jähr- ll lichen Pacht von 250 Thlr. bei 150 Thlr. Caution den 1. Januar 1856 zu übernehmen. Alles Nähere hierüber ertheilt franco Oe- conom Schneider, kl. Packhofstraßc Nr. 8 parterre in Dresden. Bekanntmachung. Daß ich von der Fischcrgaffc auf die Flei- schergasie zu dem Herrn Schuhmachcrmcister Krüger Nr. 667, dem Herrn Tuchschcercr Schotte gegenüber, gezogen bin, mache ich mit dcm Bemerken bekannt, daß ich auch für die Loßnitz und Lößnitz als Heimbürgin verpflich tet worden bin Christiane Kaiser. Diethmann, der Rothpapp- und Dampffarbendruck oder Anweisung, baumwollene Stoffe in allen Farben schön und äch: zu färben und zu drucken, sowie genaue Angaben, verschiedene Tafelkarben anzuscrtigen. 13 Bogen geh. 20 Ngr. Vorräthig bei C. I. Frotscher in Frciberg. Gemcinfaßlicher Gelegenheitsdichter. Enthaltend: Geburtstagsgedichte, .Ncujabrs- wünschc, Polterabend- und Hochzeilsgedichrc, Jubiläums- und Liebesgedichte, burleske Trink sprüche. Ein freundlicher Vcrlcgenhciisaus- helrcr für Jedermann. Von H. Lorenz. 2- Aufl. Preis 4 Ngr. Vorräthig bei C. I. Frotscher in Frciberg. Mn-mark-Pomade in Töpfchen ä 5, 2 und 1 Ngr. Zu habender I. G A Schumann.