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So war eine Ehrenpforte an den ersten Häusern in der Nähe des Kirchhofes auf der Dresdner Straße gleichsam als erste Begrüßung bei Ihrem Einzuge in die Stadt errichtet; die Loßnitz hatte meh rere recht hübsche Ehrenpforten erbaut in der Hoffnung, daß die Königl. Herrschaften bei Ihrem Besuche des Kurprinz den Weg durch das Münzbachthal auf der Straße nach Großschirma neh men würden. Als Se. Majestät der König und der Prinz Georg nach Rothschönberg reisten, fanden Sie in Krummen hennersdorf, in Reinsberg — auf dem dortigen Huthause ward ein Frühstück eingenommen — und in Neukirchen, sowie endlich in Rorhschönberg selbst Ehrenpforten vor. In dem Nothschön berger Stölln war die Erinnerungstafel an den Hochjeligen König Friedrich August mit Immortellen und Cypreffen bekränzt und mit Lämpchen illuminirt: dieser Anblick ergriff das Herz des königlichen Bruders auf's Tiefste. Vor Ort griffen die Hohen Herrschaften zu den bergmännischen Werkzeugen, um zu arbeiten. Als man wieder zu Tage gekommen war, dankte der Herr Oberberghauptmann v. Beust mit gewohnter Beredtsam- keit Sr. Majestät dem Könige für die Gnade Seines Besuches und drückte den aus der Tiefe des Herzens kommenden Wunsch aus, daß Sachsen noch lange einen König auf dem Throne sehen möge, der so weise und so segensvoll zu regieren verstehe. Der König dankte mit sichtlicher Rührung. Auf die nächste Umgebung sowohl, als auf die in der Nähe stehenden zahlrei chen Zuschauer machte die Scene einen lebhaften Eindruck. Und hiermit endigte die Rundreise Sr. Majestät durch das Gebiet der Freiberger Bergamtsreficr. — Schließlich können wir aber nicht umhin, noch einen Rückblick auf eine Freiberger Festscen'e zu thun: wir meinen die Illumination des Kreuzbrunnens am 4. und 5. Octbr. Abends. Sie war im hohen Grade geschmack voll, sie hatte etwas Feenhaftes und machte deshalb auf die vielen Hunderte von Beschauern jeden Standes und jeden Al ters einen eben so überraschenden, als befriedigenden Eindruck. Die ganze Scene bewies, wie geringer Mittel es oft bedarf, um etwas wahrhaft Schönes zu schaffen, wenn das von der Natur Gebotene mit scharfem Auge und künstlerischer Hand glücklich benutzt wird. Wir halten die Illumination deS Kreuz- brunnens in der Art, wie sie veranstaltet war, für einen der glücklichsten Gedanken, der bei der Ausschmückung unserer Stadt in den jüngst verflossenen Tagen zur Ausführung gekom- , ' men ist. Möge die edle Nymphe, um in der Sprache de- Al- terthums zu reden, auf deren Geheiß die herrliche Quelle fließt, es als einen Tribut de8 Dankes ansehen für die Labung, die uns tagtäglich von ihr in ungeschwächter Frische, in ungetrüb ter Reinheit zu Theil wird! Glauchau, 8. Oct. Am vergangenen Sonnabend Nachmit tag wurden die Anwohner unsers Marktplatzes durch einen ka- nonenähnlichen Schlag erschreckt. Im Laboratorium der Moh- renapotheke, welche auch unterscheidungsweise die obere Apotheke genannt wird, war während der Camphinbereitung eine Explo sion erfolgt, deren gewaltig erschütternde Wirkung sich nicht blos auf die Parterrelocalitäten, sondern auch auf die obern^ Räume des großen Apothekengebäudes, ja selbst auf benachbarte Wohnungen erstreckt hatte. Die Thüren der Parterrelocalewa- ren gleichzeitig fast alle aufgesprengt worden, und zwar mit solcher Vehemenz, daß die eine derselben mit ihrem ganzen so genannten Futter aus der Wand gerissen war. DaS GlaS der Fenstern und Thüren hatte in Stückchenform ein Drittel deS Marktes wahrhaft übersäet. Das große Schaufenster eine- Silberarbeiters, dessen Etablissement in dem Apothekenhause be findlich ist, war mit seinem reichen Inhalte hinaus auf daS Pflaster des Marktes geschleudert worden, und selbst Fenster scheiben eines der Apotheke gegenüberstehenden Hauses in der Nikolaigasse waren zersplittert. Wenn das im erwähnten La boratorium schon um sich greifende Feuer nicht glücklicherweise noch bewältigt und gelöscht worden wäre, so läge vielleicht der zwischen der Nicolai- und Bäckergasse befindliche Theil der Stadt heute in Schutt und Asche vor uns. Leider sind zwei Menschen, der Provisor der Apotheke und ein Arbeiter, der eben mit der Camphinbereitung beschäftigt war, durch diese Explosion an Kopf und Händen so bedeutend verletzt und verbrannt wor den, daß man jetzt noch nicht mit Gewißheit bestimmen kann, in wie weit ihxe völlige Heilung gelingen werde. Ein anderer junger Mann, Kellner in einer hiesigen Restauration, der, um Camphin zu kaufen, zufällig in der Apotheke anwesend war, ist noch ziemlich glücklich davon gekommen, indem die furchtbare Gewalt ihn zwar vom Ladentisch der Apotheke bis an die Thure geschleudert, ihm aber sonst eine Beschädigung nicht zugrsügt ' -W - l