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Freiberger Anzeiger und Tageblatt. A .. Erscheint jeden Wochentag ftüh 9 Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Inserate werden an -en Wochentagen nur bis Nachmittag« 3 Uhrj - ' für die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zelle mit 5 Pfennigen berechnet. 224. Dienstag, den SS. September 1855. Tagesgeschichte. Dresden, 22. Sept. Heute ist die nachstehende Bekannt machung veröffentlicht worden: „Seine Majestät der König ha ben Sich allergnädigst bewogen gefunden, zu Speisung der Ar men am 25. Sept, dieses Jahres die Summe von „dreihundert Thalern" aus der Civilliste zu bestimmen und geruht, diese Summe heute an den Unterzeichneten verabfolgen zu lassen. Indem diese allerhöchste Entschließung unsers gütigen und all verehrten Landesherrn wir zur Kenntniß der Bürgerschaft bringen, wissen wir, daß sie übereinstimmt mit uns in dem un sern dankerfüllten Herzen entströmenden Wunsche: Den König segne Gott! Dresden, den 21. Sept. 1855. Der Rath der königl. Residenz- und Hauptstadt Dresden. Pfotenhauer, Oberbürgermeister." Die Vorfeier der hiesigen Volksschulen zu dem Dank- und Jubelfeste des Augsburger Religionsfriedens. Wie in den beiden höhern Bildungsanstalten Freibergs, in dem Kön. Gymnasio und in dem Kön. Schullehrerseminar, so sollte dem jüngst veröffentlichten Programme zufolge auch in den oberen Klassen hiesiger Volksschulen eine ihrem Stand punkte angemessene Vorfeier zu dem Dank- und Jubelfeste des Augsburger Religionsfriedens am letzten Schultage der Woche stattfinden. Diese Anordnung aber mußte den betreffen den Lehrern um so willkommener sein, als sie schon bei An näherung der alljährlich wiederkehrenden hohen Feste niemals unterlassen, ihre Zöglinge durch Belehrung über die Bedeutung und Wichtigkeit derselben zu einer würdigen Feier gehörig vor zubereiten. Und so wurde denn auch die höhern Orts angeord nete Vorfeier in der Mädchenbürgerschule Abth. ö., in der Eu- sebien-, Elementar- und Jacobischule bereits am 22. Septbr. in der Morgenstunde von 8 bis 9 Uhr und in den beiden Ab- theilungen der Knabenbürgerschule, sowie in der Mädchenbür- gerschule Abth. am folgenden Tage zu eben derselben Stunde mit Freude und Erhebung begangen. Es waren hierzu die jungen Festgenoffen, meist alle festlich gekleidet, in der einer ge meinsamen Erbauung geweihten, mit Bildnissen des ehrwürdi gen Luthers und mit Blumen geschmückten Stätte ihrer Ju gendbildung erschienen. Feierliche Stille und gespannte Auf merksamkeit waltete nach den hierüber vernommenen Aeußerun- gen in den jugendlichen Kreisen während dieser ErbauungS- stunde, und nachdem dieselbe mit Gesang und Gebet eröffnet worden war, ging man zur vorgeschriebenen Festkatechefe über, deren Tendenz im Allgemeinen keine andre sein konnte, als dies durch einen lebendigen Vortrag und eine väterlich warme An sprache auf die würdige Feier des schönen Dank- und Frie- denssestes vorzubereiten, die jungen Seelen mit inniger Freude über die hohen Segnungen des Religionsfriedens zu erfüllen, sie Hum wärmsten Danke gegen dm allmächtigen Schirmherr« der evangelischen Kirche zu ermuntern, und gegen diese die thä- tigste Liebe, zugleich aber dadurch den festen Vorsatz unverbrüch licher Treue in ihnen hervorzurufen. Nach Beendigung der kurzen Feierlichkeit wurden die Kinder für diesen Tag entlassen, und aus ihrem stillen sittsamen Verhalten war mit Freuden zu erkennen, daß sie eine Stunde höherer Weihe und dankbarer Rührung gefeiert hatten. Möge diese Schulfeier auch ferner hin eine für Geist und Herz unserer Jugend reich gesegnete und fruchtbringende sein. Und dieser Wunsch wird auch unter Gottes gnädigem Beistände in Erfüllung gehen; «8 werden die aus dem Munde begeisterter Lehrer vernommenen Worte in gar vielen Herzen auch dann noch wiederhallen, wenn jene schon längst im Grabe schlummern, wofern das Elternhaus nicht durch Lauheit und Gleichgültigkeit gegen Religion und Kirche niederreißt, was die Schule erst mühsam aufgebaut hat, wofern Vater, Mutter und Alle, die ihre Stelle als Erzieher der Jugend übernehmen, es für heilige Pflicht erachten, die Be strebungen der Schule auch auf dem Wege zu sittlich religiöser Bildung der Kinder nach allen Kräften zu unterstützen, einge denk der eigenen Mahnung des göttlichen Meisters (Marc. 10, 14) und der durch Erfahrung längst begründeten Wahrheit, daß die wärmsten Anhänger des Evangelii uns auch die beste« Staatsbürger, die treusten Unterthanen der Obrigkeit sind. Hauptgewinne der 5. Klasse 48. König!. S8chs. LandeSlotterie, Montag, den 24. September 18SS 3«,«»« Thlr. auf Nr. 44203. svoo Thlr. auf Nr. 8637, 44902. 2«VO Tblr. auf Nr. 6736, 7741, 33-16 - 10V0 Thlr. auf Nr. 881, 2626,6671,6814, 12949,15380, 15846, 21768, 23228, 43754.