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Zuerst befiel sie die Bewohner des Piräus (Hafenstadt Athens), so daß von diesen behauptet ward, die Peloponnesier hätten Gift**) in den Brunnen geworfen. Von da verbreitete sich die Krankheit in die obere Stadt und die Sterblichkeit ward schon bedeutend größer. — Dieses Jahr, fährt der genannte Geschichtsschreiber fort — war wie allgemein angenommen ward, von allen anderen Krankheiten frei, und wenn ja Jemand au irgend einer Krankheit litt, so verwandelte sie sich in die herr schende. Die Gesunden befiel urplötzlich und ohne irgend eine äußere Veranlassung ein heftiges Brennen des Kopfes, Errö- thung und Entzündung der Augen. Die inneren Theile, Kehle und Zunge wurden sofort blutig und erzeugten einen übel rie chenden, ja stinkenden Athem. Dann trat Niesen und Heiserkeit ein; bald nachher warf sich der Schmerz auf die Brust mit heftigem Husten; sobald sich derselbe im Magen festgesetzt hatte, brachte er ihn in die heftigste Bewegung, es erfolgten alle nur möglichen Gallcnergießungen mit großem Würgen. Die Mei sten bekamen dann den Schlucken mit starker Konvulsion; bei Planchen ließ dieses Schlucken bald nach, bei Anderen aber auch erst ziemlich spät. Wenn man Len äußeren Körper anfühlte, so zeigte er sich nicht sehr warm, auch war er nicht bleich son dern rothunterlaufen, bläulich, mit kleinen Blasen und Geschwü, ren bedeckt. Die inneren Theile des Körpers brannten aber dermaßen, daß die Kranken weder die dünnsten Kleider oder Be deckungen von Leinwand noch auch irgend etwas Anderes leiden konnten, außer völlige Entblößung, ja sie stürzten sich sogar gern in kaltes Wasser. Viele, die ohne Wartung und Pflege waren, stürzten sich von unlöschbarem Durst gepeinigt iu Bru nen. Es war aber einerlei ob man wenig oder viel trank. Zugleich quälte die Kranken Mangel an Ruhe und eine immer währende Schlaflosigkeit. Auch ward der Körper so lange die Krankheit dauerte nicht abgemattet, sondern widerstand den Lei den auf eine unglaubliche Weise. So wurde die Mehrzahl nach 9 oder 7 Tagen durch die innere Hitze, ohne ganz ent kräftet zu sein, hingerafft. Wer aber auch diese Leidenstage überstand, starb später dennoch an Entkräftung, indem die Krankheit in die Eingeweide hinab drang, eine schmerzhafte Ent zündung veranlaßte und eine unstillbare Diarrhöe verursachte. Sie durchdrang, vom Kopfe ausgehend, nach und irach den ganzen Körper; und entging man ja der äußersten Gefahr, so zeigte doch Lie Verletzung an den Extremitäten, daß man an derselben gelitten habe: sie affizirte die Geschlechtstheile, die Finger und Zehen, und Viele kamen nur mit dem Verluste des einen oder des anderen Theiles dieser Gliedmaßen davon; Manche verloren auch die Augen; Anderen schwand nach ihrer Wieder genesung jede Erinnerung, so daß sie weder von sich selbst noch von ihren nächsten Anverwandten Etwas mehr wußten. **) Wer denkt dabei nicht an die Scenen in Petersburg, Genua, Neapel, als die Cholera zuerst dort austrat. -— Im Mittelalter kom men ganz dieselben Erscheinungen vor. . Der Karakter dieser Krankheit war über alle BHHrePWA schrecklich, sie überstieg in gewisser Hinsicht alle WÄerstqnd^ kraft der menschlichen Natur: sie war darum gewiß nichts Ein» heimisches. Die Vögel oder vierfüßigen Thiere, die güvöhnliH Leichname angehen, näherten sich entweder den viHwantzherl^» genden Leichnamen gar nicht oder sie. starben, wenn-jk ZavM> genoffen. Uebrigen» fehlte es auch 7 zur Zeit der Krankheit dergleichen Vögeln, und die Hunde wurden die Opfer, ihrch, näheren Umganges mit den Menschen. Es gab durchaus keip. spezifisches Mittel gegen die Krankheit; denn waS dem Diries half das schadete dem Andern; und selbst die sorgfältigste Pflegt war nicht vermögend, den Kranken zu retten. Das Schrey lichste bei der Krankheit war die eintreteude, Muthlosigkeit, we«P man sich von ihr befallen fühlte; und diejenigen, hie am meiste^ der Verzweiflung sich ergaben, starben um ihrer gering euWi- derstandsfähigkeit willen am schnellsten. Pflegte man die Kranken, so ward man angesteckt und starb; liest mam di» Kranken ohne Pflege, so gingen diese um ihrer VerlaffeaheH willen zu Grunde; aus diese Weise starben ganze Familien -uL. Diejenigen, die sich aus Mitgefühl oder Ehrliebe für Kranke und deren Wartung aufopferten, waren um so gewisser, verloren. Und gleichwohl war dies oft nöthig; denn die Mitbewohner eines Hauses, von dem fürchterlichen Unglück betäubt, hörtsH zuletzt nicht mehr auf das Klagegeschrei der Sterbenden. Zweih mal ward übrigens Niemand von der Krankheit lebenßgesähr? lich befallen, und wer sie überstanden hatte, ward glücklich M-r pricßen, und hegte sogar in Folge dieser unerwarteten Freude die leise Hoffnung, daß er nie von einer Krankheit weggerafft werden würde. Da die Stadt von Menschen und Thieren über füllt war und die gewöhnlichen Wohnungen- nicht ausreichten, und deshalb Baracken errichtet werden mußten, so lagen öffent lich Todte und Sterbende über einander; auf den Straßen und um die Brunnen herum schleppten sich Halbtodte aus Äegierd^ nach Wasser; sogar die Tempel, in denen man seine Wohnung aufgeschlagen hatte, waren mit Leichnamen angefüllt und mst Sterbenden. Denn bei der Entsetzlichkeit des Unglücks und vermöge des Umstandes, daß die Menschen nicht wußten, was aus ihnen werden würde, verfielen sie in Gleichgiltigkeit gegen das Göttliche und Heilige, und alle gesetzlichen Gebrauche, dw bisher bei Begräbnissen gegolten hatten, wurden bei. Sexte ge setzt. Jeder bestattete die Seinen so gut er konnte. Viel^ sahen sich zu unehrbaren Bestattungen veranlaßt aus Mangel än den nöthigen Mitteln, da schon eine große Anzahl der Zhrigev vorher gestorben war. Manche legten ihre Todten auf fremde Scheiterhaufen, denen zuvorkommend, die sie errichtet hatteg, Andere warfen den Todten, den sie brachten,, auf Hne» Scheiter haufen der schon brannte, und gingen davon. , Huch/in sittlicher Beziehung wirkte die Kraukheit sehr verderblich: Gesetzlosigkeit und Frivolität nahmen überhand. Reiche starben plötzlich däM; und Solche, Lie früher Nichts besessen hatten, nahmen soAt deren Güter in Besitz. Bei der Unsicherheit des Lebens aber verpraßten sie diese Güter sehr bald, meinend, daß der Schein ihres Werthes ein trügerischer .sei. Kurz, man sah weder in der Fyrcht vor den Göttern noch in den menschlichen Gesetzen eine sittliche Schranke. Eine Strafe von den Göttern fürchte man nicht, da das Leben nicht so lange dauern werde, hiS, Ae