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seinem rastlosen Treiben und Drangen gegsn die große stille Bahn, welche alle Himmelskörper nach ewigen Gesetzen gehen! Erheben aber muß es den menschlichen Geist, daß wir vermit tels dieser Erde zu einem harmonievollen Chore von Welten gehören, in welchem schon unser schwacher endlicher Verstand eine unermeßliche Ordnung, Verbindung und Gesetzmäßigkeit wahrnimmt; aufrichten muß es' unseren Blick, daß diese Erde nicht verlassen im Weltall steht, sondern nur einen so kleinen Theil eines größeren Ganzen ausmacht, und dennoch mit so bieler Schönheit und Vollkommenheit ausgestattet, so ganz für die Entwickelung vernünftiger Wesen geeignet und zum ersten Uebungsplatze ihrer Kräfte bestimmt ist. Und eben diese Merk würdigkeit der Stellung und Bestimmung Beider, der Erde und der Menschen in dem großen Weltganzen muß die Letzteren unwiderstehlich zu Fragen und Untersuchungen über ähren Ur sprung und über das Sein in einer Zeit hinziehen, die jenseits unserer geschichtlichen Kcnntniß liegt, und nur durch die mannich- faltigstm und scharfsinnigsten Combinationen des menschlichen Forschungsgeistes einiges Licht empfangen kann. Die Ergebnisse sind bereits merkwürdig, anziehend und theilweise wenigstens zweifellos genug, um selbst dem Geschichtsforscher die Verpflich tung aufzulegen, ihnen einen Platz neben der beglaubigten Ge schichte einzuräumcn; ja zuweilen merkwürdig genug, um einen Augenblick zweifeln zu können, ob man den Beobachter und den Forscher, oder das Beobachtete und Erforschte mehr be wundern soll; jedenfalls endlich überzeugend genug, daß dem menschlichen Geiste ein Lichtfunke zu Theil ward, der dem gött lichen Lichte entsprungen ist. Kosmogenien (Phantasien über die Weltentstehung) keineswegs kindische Erfindungen, die symbolischen (sinnbildlichen) oft rohen Erstlinge einer Theorie von der Entstehung der Erde find uralt: Asien, das Vaterland der Symbolik,, hat sie an Europa schon in uralter Zeit vererbt. Sie standen ursprüng lich im Dienste der Religion, bis die Griechen, die genialen Begründer der europäischen Cultur, dieselben auf das Gebiet der Wissenschaft zu ziehen einige schwache Versuche machten. Die Culturnationen des heutigen Europa haben an ihre Stelle eine förmlich« Wissenschaft zu setzen gewußt, die Geologie,*) die mit ihren Thatsachrn als Chronometer (Zeitmesser) in der Hand, eine Zeitrechnung der Erdentwickelung zu begründen be müht ist. „Denn die Erdrinde ist für die Geologie eine Chro nik, auf deren Blättern fossile Knochen, Muscheln, Korallen, Gewächse als Buchstaben und verstümmelte Worte zerstreut find." Und diese Kunst, den Hieroglyphen der Erdvergangen heit zusammenhängende Worte zu entlocken, giebt dem Geschicht schreiber der Menschheit, so scheint es, das volle Recht wenig stens zu der negativen Behauptung, daß die Erde älter sei, als man aus der mosaischen Kosmogenie mit den") verschiedensten Resultaten herausgedeutet hat. — Wir werden später auf diesen Punkt zurückkommen. — Auch die Astronomie hat Beiträge zur Bestätigung jener negativen Behauptung zu liefern versucht. Daß aber di« physische Schöpfung in ihrer Ganzheit erst vost- *) Deutsche, Engländer, Franzosen und Italiener haben diese Wissenschaft begründet und zu ihrer jetzigen Höhe gebracht. ') Die Differenz der "Berechnungen beträgt nicht weniger als 2006 Jahre, und es giebt solcher Berechnungen-wenigstens 108. endet sein mußte, bevor der Mensch ins Leben trat, dafür sprechen unwiderleglich Gründe, die aus der Natur und dem menschlichen Wesen entspringen, abgesehen von den mythisch religiösen Ueberliefcrungen aller Völker, insbesondere der mosai schen Urkunde, die man überhaupt um so höher achten lernt, je gründlicher man sich mit ihr vertraut macht, mit anderen ähnlichen Ueberlieferunzen vergleicht und selbst mit den wissen schaftlichen Forschungen der Gegenwart zusammenstellt. Der Mensch, der erste Anfänger eines sittlich-geistigen Lebens, ward und ist die Krone der Erdschöpfungr er ist das Edelste, was die Erde zu tragen und zu erziehen vermag. Sie mußte daher ihren Entstehungs- und Bildungsact im Wesentlichen abge schlossen haben, bevor dieses merkwürdige Wesen die Laufbahn seines Lebens auf ihr beginnen konnte. Und die Geschichte der Erde hat bis jetzt noch keinen beglaubigten Beweis zu führen vermocht, daß dieselbe, als sie die Zeit ihrer Revolutiousprozeffe durchlief, die zu ihrer festen Organisation erforderlich waren, bereits den Menschen auf ihrer Oberfläche getragen und sein edleres Geschlecht gleich der Thierwelt mit in den Untergang gerissen habe. Die große Fluth oder Ueberschwemmunz (Sint- fluth) der mosaischen Urkunde, welche die dogmatisirende Aus legung der Theologen und ihre Unkenntniß der altdeutschen Sprache fälschlich in eine Sündfluth verwandelte,*) — die Deukalionische Fluth der Griechen hat einigen Antheil an dieser Auslegung — obschon sowohl der hebräische Urtext als die griechische und lateinische Uebersetzung laut und deutlich gegen eine solche Auslegung sprechen, kann Nichts dagegen beweisen, so wenig als ähnliche Sagen bei anderen Völkern: diese Er scheinung und ihr Umfang muß auf Len Gesichtskreis jener Völker zurückgeführt werden. Tagesgeschichte. Dresden, 19. März. Heute Mittag 12 Uhr hat m hiesigen kaiserlich russischen Gesandtschaftshotel ein feierli cher Trauergottesdienst zur Erinnerung an den höchW ligen Kaiser Nikolaus Majestät stattgefunden. Die Thcil- nahme an demselben war eine so ausgedehnte, daß der zm Kapelle eingerichtete, mit schwarzem Stoff gusgeschlagcne,unt mit Trauerzeichen geschmückte Saal die Anwesenden nicht zu fassen vermochte. Ihre Majestäten der König und die Königin, die Königin Maria und die übrigen Glieder der Königlichen Familie waren durch den interimistischen Kammerherrn Obrr- kammerherrn Oberhosmarschall v. Gersdorff, Oberhofmeisi« Freiherrn o Byrn, Hofmarschall v. Langen», Hofmarschall Zezschwitz, Kammerherrn v. Fabrice, Major v. Tschirschky ujst Bögendorff und Oberhofmeister v. Könneritz vertreten. W Ausnahme des durch Krankheit verhinderten Kriegsministerj waren sämmtliche Staatsminister und vom diplomatischen Corxi die Gesandten Oesterreichs (Graf v. Kuefstein), Preußens (Gras *) Bei Männern der betreffenden Wissenschaft dürfen wir eiet nähere Bekanntschaft mit Pischon's unwiderlegbaren Forschung«» vorauesetzen: ein weiteres Eingehen muß uns selbstverständlich hur ganz fern liegen. - v. Rederi schafksper sandten, - zahlreich sten Wor wald, dei rath v. < Außerdem Staatsm Könneritz zahl höh rirten S Fremden Graf v. Sämmtli fanden, » und die erschienen Polissad, — 1 veröffentl diejenige: am 15. § an Geld bedeutend eingegau bei diese: nigshaus nicht nu mehrere Böhmen« lauds, v furt a. l Manches M angriffn Silberbc erschöpft ungünsti hat unte Aufsatz 1854 ein Gegend insofern während wesene etwa da Theueru kaffen sc gerade t Verkehr Untcrbr Händen Bi höchste jenige»