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beständig eine starke Dioxin Malta zur Beobachtung auf- stellen und sein MaBnebudget um einige Millionen jährlich ver mehren. Sollte dann später England in Krieg mit Rußland gerathen und dieses in den Vereinigten Staaten Nordamerikas einen Alliirten finden, so würden die Kräfte Englands nicht ausreichen um gleichzeitig die Dardanellen zu chlokiren, dieDst- seeflotte Rußlands am Auslaufen durch den Sund zu verhin dern, die Amerikaner aus dem atlantischen Meere zu fegen und zugleich die indische Handelsflotte auf ihrer Fahrt mach der europäischen Heimath zu begleiten. Indem England den Fehde handschuh Rußlands aufgehoben hat, will es seine jetzige Han delsstraße nach Ostindien, die, durchs rothe Meer über Alexandrien und durchs Mittelmeer geht, schützen. Befaße Rußland keine Kriegsflotte im schwarzen Meere, oder wäre sie vernichtet, und es bräche dann ein Seekrieg zwi schen England und den Vereinigten Staaten aus, so hätte Brit- tanien zum Schutze seines ostindischen Handels dann nur ein Geschwader bei Gibraltar und Aden am rothen Meere autzustellen. Die Schiffe liefen durchs rothe Meer, ihre Frach ten erreichten mit der Suezer Eisenbahn den Nil und Alexan drien, liefen durchs Mittelmeer und könnten dann auf europäi schen Bahnen nach Hamburg, Havre oder Ostende gelangen. Wenn aber Rußland eine starke Seemacht im schwarzen Meere besitzt, so verlöre die ostindische Seestraße Englands im Mittel meere ihre Sicherheit. Wollte England um das Cap der guten Hoffnung fahren, so könnten auf so langer Fahrt seine Han delsschiffe von den Seeräubern Nordamerikas ungeheuer leiden. Durch den so gestörten Handel Englands würden dessen Be wohner ungeheuer leiden. Ganze Fabrikbezirke würden arbeits los, die Eisenbahnen Englands würden gar.sehr stocken, die Canäle veröden und die Noth unter der Fabrikbevölkerung angehen. Auf einem andern Gebiete steht Rußland und England gar nicht im Gegensätze; beide arbeiten einander sogar in die Hande, wie die Geschichte gezeigt hat, nämlich in der Ostsee. Wäre England hier im unversöhnlichen Gegensätze zu Rußland, so müßte es bemüht sein, der Ostseeflotte Rußlands einen Ri valen zu schaffen, eine zweite, vielleicht preußische Flotte in jenen Gewässern befördern zu helfen. England hat sich aber von jeher Mühe gegeben, den Russen die Secherrschaft in derDstsee ungeschmälert zu erhalten, wenn es nur nicht über den Sund herausgeht. Hätte England im Gegensatz gegen Rußland ge handelt, so hätte das brittische Volk mit Begeisterung die Er hebung der Herzogthümer gegen Dänemark begrüßen müssen. Die dänische Macht wäre nicht Hlos durch diesen Aufstand ver nichtet und der Einfluß Rußlands in Dänemark in seiner Be deutung zerstört worden, sondern die Deutschen hätten in Kiel den größten nordischen Kriegshafen gewonnen. Ließ man diesen Hafen in die Hände Preußens fallen, ermunterte man letzter» Staat zur Gründung einer Ostseeflotte, so hätte man damit die russische Flotte und Kronstadt in Schach gesetzt und eine dauernde Reibung zwischen Rußland und Preußen geschaf fen. Hat aber England die Herzogthümer unterstützt? hat es ihnen Beifall gezollt? hat es sie in ihrem Unglück getröstet? Es hat sie verhöhnt. Wir haben das russische Uebergewicht in Europa zu fürchten, aber auf die Freundschaft Englands auch nicht einen Deut zu geben. England ist und bleibt, bei läufig gesagt, der diametrale Feind unsrer Industrie. Hat England die dänische Macht gebrochen, d. h. den rus sischen Einfluß in Kopenhagen werthlos gemacht? Es zahlt noch heute mit Vergnügen den hohen Sundzoll. Wo wurde jenes beklagenswerthe Protokoll unterzeichnet, welches die Erbfolge in Dänemark zu Gunsten Rußlands Lu derte, welches verhinderte, daß die deutschen Herzogthümer der einst an Deutschland fallen? In London geschah es. Mr glauben also bewiesen zu haben, daß es Gebiete giebt, wo zwi schen England und Rußland keine Gegensätze bestehen. Die hochmüthige englische Zeitung, die Times, sagte noch im letz ten Sommer: „Die Aufhebung, des Sundzolls und die Bn- ntchtung des Londoner Protocolls sind uns nicht feil für eiue Allianz Preußens gegen Rußland!" Wenn das wahr ist, st kann die Begierde, Rußland in seinem mittler» und nördliche» Theile zu zerstören, nicht so schrecklich groß sein. Rußland und England haben sich seit 1840 sehr nahe ge standen. Als im Jahre 1844 die berühmte Denkschrift des Grafen Nessclrodc über die orientalische Frage an das brittische Cabinet abginz, mußte man in Petersburg ein Bündniß mit England für wahrscheinlich halten. Die größte Seemacht und die größte Landmacht konnten sich im Bunde stark genüg hal ten, Europa Gesetze vorzuschreiben. Ein Widerstand war nm von Oesterreich zu fürchten; allein, wenn man die Türkei zu Wasser und zu Lande angriff, so konnte man sich im Besitz setzen, ehe Oesterreich dies hindern konnte. Zwischen diese Plane trat das Jahr 1848 und der Minister Palmerston war nicht der Mann, mit dem Rußland seine Plane verhandeln konnte. Sobald aber dieser Minister abgetreten war, begannen die Verhandlungen von Neuem. Die Lage der Dinge mußte Rußland außerordentlich gün stig erscheinen, England zum Genossen seiner orientalischen Pläne zu gewinnen. Seitdem ein Nap oleon auf französischem Throne regierte, konnte Rußland viel sichrer auf einen Krieg zwischen England und Frankreich rechnen, als auf eine Allianz beider Staaten. Der Kaiser Nikolaus hatte daher den Zeitpunkt so übel nicht gewählt, als er mit Seymour die berühmten Discurse führte. Nur zögernd ging endlich England daran, gegen Ruß land feindlich aufzutreten. „Wir treiben einem Kriege entg«- gen", sagte Lord Aberdeen vor der Katastrophe bei Sinope. In diesem Doppelsinn sieht man die gezwungene Lage des eng lischen Cabinets. Die Schlacht bei Sinope rüttelte das eng lische Cabinet auf. Wenn Englands Presse jetzt schrecklich gegen Rußland tobt, so ist darauf nicht soviel zu geben. Wir erinnern nur daran, wie die englische Presse es anfangs behandelt hat und wie sie ihm jetzt Weihrauch streut. Auch auf die Aufregung des eng lischen Volks ist nicht so viel zu geben; diese wird allerdings zu einem ernstlichen Kriege treiben, aber sie wird sich legen, sobald die Noth und Arbeitslosigkeit in den Fabrikdistricteu einreißt. Die wahre Sachlage und die Bedürfnisse Englands erkennt man vielmehr aus folgender Aeußrrung des englischen Ministers Aberdeen: „Jeder Krieg, der «inen Tag länger dauert,als nothwen Kriegsfi men un Di matisch seitiges stärkste gehabt, nächsten En im letzt« Kriegsfl fallen, > bewaffn Landarr So hat mehr ge In des Fei Es ist z keit und mit Mi städte u Meere 1 Ist uw Diese C ihre Fu Grundsc anzuerke wenig. Finanze Festland Verbind reich od, ist, wird tinentalk Pfund Staaten Geld eir Trr mißliche: ten seine zugäugll Jetz flotten h Fabrikat Handels Ery sein Hai seine St theile se einen er summen Vortheil