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Schon vor etwa einem Jahre sagten wir in diesen Blättern: wenn der Krieg Englands gegen Ruß land ernstlich geführt werden soll, wird Palmerston an die Spitze des englischen Cabinets treten und dieser. Satz wird in diesen Tagen in Erfüllung gehen. Lord Palmerston an der Spitze des englischen Cabinets oder des Kriegsministeriums be deutet nachdrückliche Führung des Kriegs; denn wenn wir auch auf seine „freisinnigen" Grundsätze gar nichts geben, da st« gar ost gewechselt haben, so ist er doch ein Gegner Rußlands und ein Freund Napoleons nnd daß Letzterer für den kriege rischen Ruhm und „die Ehre Frankreichs" durch die Waffen zu thun gedenkt, wird wohl zugestanden werden. Große Staaten hängen aber nicht hauptsächlich von den Gedanken und Entschließungen der sie leitenden Staatsmänner ab; sie müssen vielmehr den gegebenen Verhältnissen Rechnung tragen, sie müssen der Nothwendigkeit folgen. So wird z. B. jedes englische Ministerium, mag es einer politischen Partei angehören, welcher es wolle, für den Bestand und die Ausbrei tung des britischen Handels sorgen müssen, und alle Gefahren zu beseitigen haben, die letzterm drohen, weil davon die Existenz des industriereichen Staates und das Wohlbefinden „der Unter- thanen Ihrer Majestät" abhängt. Wollen wir daher über das Berhältniß Englands zum russi schen und vielleicht europäischen Kriege ein sichres Urtheil fällen, so müssen wir über die bleibenden Zustände und die gegebenen Verhältnisse Englands uns klar werden. Zwischen England und Rußland bestehen allerdings Gegen sätze, aber nicht Gegensätze auf allen Gebieten und Punkten. Es ist eine durchaus falsche Vorstellung, wenn man an nimmt, England und Rußland müßten in ihrer Machterwei terung schon in naher Zeit in Asien zusammenstoßen. Und doch trennt die asiatischen Besitzungen Englands und Rußlands in Asien eine ungeheure Wüste, welche von einem Kriegsheere kaum zu überwinden ist, für die Dauer muß eine solche Wüste, wie sie das Innere ^Asiens bietet, Englands und Frankreichs Herrschaft auseinander halten. Diese Wüste Asiens, welche wenig Regen hat, bietet nur in der Nähe der wenigen Flüsse Gras für die Hirtenvölker, welche ohne.'feste Wohnsitze der Sonnenwende folgen, d. h. im Sommer nördlich, im Winter südlich ziehen. Diese Horden der Wüste, diese tapfer« rohen Natursöhne, welche heute hier, in einigen Tagm da wohnen, wird Rußland nie seinem Scepter unterwerfen könnend Das find Länder und Völker, welche jedes Vordringen der russischen Eroberung verhindern; denn wo die Natur den Völ kern die festen Wohnsitze versagte, da läßt sich auch der Zu sammenhang eines politischen Organismus nicht Herstellen. Allerdings ist Ostindien im Laufe der Jahrhunderte mehr mals erobert worden, von Alexander dem Großen, von de« Portugiesen nnd Britten. Aber diese Eroberer kamen entweder zur See oder sie besaßen vor ihrem Einbrüche die Thäler vo« Kabulistan. Beide Bedingungen find für Rußland jetzt nicht vorhanden. . >..7 . Es giebt noch eine andere Straße für Rußland nach Ju dien, wenn die Russen nämlich nach der Oase Herat mar» schiren und sich später in Kandahar festsetzen. Nun gelangt man aber nach Herat erst, wenn man daS persische Reich ver nichtet und nach Kadahar erst nach der Eroberung HeratS. Zwischen Kadahar und dem Jndusthale liegen aber noch immer die hohen, unübersteiglichen Gebirgsketten von Afghanistan, deren wenige Engpässe von dem dortigen tapfer» Volke ver- theidigt werden. Hier könnten russische Heere ebenso gut ver nichtet werden, als dies bereits den britischen geschehen ist. ES müssen also noch viele große und wunderliche Dinge geschehen, ehe die englische und russische Herrschaft in Asien zusaunnen stoßen. Damit wollen wir Diejenigen widerlegen, welche behaup ten, England führe den jetzigen Krieg gegen Rußland zu Gun sten seiner asiatischen Besitzungen in Ostindien. DaS kann noch Jahrhunderte dauern, ehe Rußland und England in Asien auf einander realiter rücken. Wenn England Rußland den Krieg erklärte, so geschah es allein aus Furcht, daß Rußland zu einet Seemacht im mittelländischen Meere gelangen könnte. Fiele Konstantinopel den Russen in die Hände, so müßte Eng land stets fürchten, daß im Marmara-Meere eine Flotte ge zimmert würde, die jeden Augenblick auS den Dardanellen Hervor brechen könnt«. Keine Kriegsmacht der Welt könnte dann die Küste Kleinasiens Rußland wieder entreißen. England vielmehr