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Deputat», , Empfang demsella abres zu» Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Erscheint jeden Wochentag früh 9 Uhr. Preis vierteljährlich IS Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur bi« Nachmittag« 3 Uhr für die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. 36. Dienstag, de» 13. Februar 1855 bruar, skl en werd«,. 'credoif )ayk. 'anft, dct Kind md noch »ich, ir bei d« mpfindw! as waM . die mit , auf uni el Zina stcn Dnnl . Weilkni Gutea Funke nu mit dw cn Schub sang und lgcnd und e so fim- siberhausi seren lief eise hab! ihnen- ieden, licht mch gehn! hn! - 55. ikschM hlig. ein. kaisgtikl Tagesgeschichte. Dresden, 8. Februar. In dem königlichen Decret, das den Ständen über die neuprojectirten Eisenbahnen zugegangen ist, wird zuvörderst eine Uebersicht über die bereits auf Staats eisenbahnen verwendeten Summen gegeben. Danach belief sich zu Ende des Jahres 1852 das aufgewendete Capital auf 27,914,552 Thlr. für den Bau und die Erwerbung der Bah nen, 2,530,720 Thlr. für Betriebs- und Transportmittel, in Summa 30,445,272 Thlr. Dagegen betrug das Bruttoein kommen 2,381,554 Thlr., der Betriebsverwaltungsaufwand 1,108,424 Thlr., mithin Reinertrag 1,273,129 Thlr., welcher sonach 4,t» Proc. des obigen Anlagecapitals darstellt. Was nun die neuen Eisenbahnen und zwar zunächst die Chemnitz- Zwickauer betrifft, so hat sich die Regierung nach sorgfältiger Erwägung der diesfalls in Anregung gekommenen verschiedenen Richtungen für eine mit zwei Gleisen zu versehende Eisenbahn von Ehemnitz über Glauchau nach Zwickau und, die herzoglich altenburgische Zustimmung vorausgesetzt, für eine im Unter- und Oberbau auf ein Gleis berechnete Flügelbahn von Nieder- schindmaaß nach Gößnitz (mit Berührung Meeranes) entschieden. Die Länge der Hauptbahn beträgt 83,796, die der Flügelbahn 19,623 Dresdner Ellen, und der Bau jener ist auf 3,500,000 Thlr., die Ausführung dieser auf 500,000 Thlr. veranschlagt. Die obererzgebirgische Eisenbahn von Zwickau nach Schwar zenberg soll an der Kohlenbahnbrücke bei Bockwa beginnen und dann dem Laufe des Mulden- und Schwarzwasserthals bis Schwarzenberg folgen, indem auf das Kirchberg-Schneeberger Projekt nicht eingegangen werden konnte. Die Kosten dieser Bahn sind auf 1,981,000 Thlr. oder in runder Summe auf 2 Mill. Thlr. veranschlagt. Leipzig, 9. Februar. Seit gestern durchlief das Gerücht von einer Mordthat unsere Stadl, nach den Einen begangen von einer Tochter an ihrer Mutter, nach Andern von der Mut ter an der Tochter. Wir sind in der Lage, Zuverlässiges dar über melden zu können. Eine Frau Namens Löffler und deren Tochter, die schon ost in Unfrieden aneinandergekommen, geriethen gestern Nachmittags in ihrer Wohnung im Brühl wieder in Zwist. Die Tochter ergriff in ihrer Wuth ein auf dem Tisch liegendes Messer und ^brachte sich damit einen, jedoch nicht lebensgefährlichen Schnitt in den Hals bei. Ihre Mutter rief selbst nach Hilfe und pflegt jetzt die Tochter. Berlin, 8. Februar. Wie die Neue Preußische Zeitung hört, sind die hier anwesenden Generale v. Grabow und v. Werder als Mitglieder einer Commission hkerherberufen, welche unter Vorsitz des Prinzen von Preußen aus mehren Generalen gebildet ist, um über die Feuerwaffen in Berathung zu treten. — Die Weimarische Zeitung schreibt aus dem Regierungs bezirk Merseburg bom 2. Februar: „Die Kriegsbereitschaft drS 4. Armeecorps ist nun soweit vollendet, daß die Zusammen ziehung und Verwendung desselben ohne irgend einen Zeitverlust erfolgen kann. Dem Mangel an Landwehroffizieren ist ebenfalls abgeholfen.— In Kurzem sollen hier die Katechismuslehren für Erwachsene wieder eingeführt werden." Kassel, 2. Febr. Vierzig Familien zu Neustadt, einem kleinen Städtchen im Kurfürstenthum, sind von der katholischen zur evangelischen Kirche übergetreten. Das hessische Confisto- rkum hat sogleich einen Prediger in diese kleine neue Gemeinde geschickt und eine Collecte in ganz Hessen zu ihrer Unterstützung angeordnet. Aus dem englischen Lager vor Sebastopol, 10. Jan. enthält die „D. Allg. Ztg." Nachstehendes: „Es ist wirklich ergötzlich, wie sich gewisse Journale bemühen, den Zu stand der Verbündeten vor Sebastopol mit den schwärzesten Farben zu schildern. Da läßt man Tausende zusammensterben, Mangel an Lebensmitteln eintreten, verkehrte Manöver aus» führen, die Russen fortwährend „Verstärkungen" an sich ziehen und die Verbündeten einer völligen Auflösung sich nähern. Man hat darüber gespottet, daß in den Berichten Lord Raglan's und General Canrobert's immer von einem siegreichen Zurück schlagen der Ausfälle die Rede sei, und irgend ein journalistischer Stratege hat die scharfsinnige Bemerkung gemacht, daß Ausfälle nur die Beunruhigung des Belagerers zum Zweck hätten und sich nach der Erreichung des letzter« der Eingeschlvffene stets aus freiem Willen zurückzöge, weshalb man auf derlei Siege der Verbündeten keinen besonder« Accent legen solle. Der gute Mann hat aber hierbei ganz vergessen, daß Ausfälle auch den Zweck eines Entsatzes haben können, der vernünftigerweise nicht ausgeführt werden kann, wenn sich die Ausfallscolonnen stets freiwillig zurückziehen. Daß das Treffen bei Balaklava und die Schlacht bei Inkerman unter die Rubrik gänzlich mißglück ter Ausfalls- und Entsatzversuche gehören, ist für Jeden klar, der nur einigermaßen strategische Begriffe hat, und es ist jene Absicht auch aus den Bulletins des Fürsten Menczikoff ganz