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* sucht bH ms ist, »altes. M., s vor g'jnchi« gkg-n gw rterre, Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Erscheint jede» Wochentag früh S Uhr. Preis vierteljährlich IS Ngr. — Inserate werden an den Wochentage» nur bis Nachmittag» 3 Uhr für die nächfierscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit S Pfennige» berechnet. 44. Donnerstag, den S2 Februar 1855, ' licert Uhlichm", Rost», G»D - höM ' herM che Thtil- ;u Thal ng !er ersten bei statt- qaffe. Nazi i Gottei ung in nigstge- r Fran hwarze, segel ¬ ten INI m Me ichter Tagesgeschichte. Leipzig, 17. Febr. Es liegen uns über das Elend im Voigtlande herzergreifmde Berichte von dort vor. Selbst in Orten und Gegenden, welche sonst nicht zu den ärmsten gehö ren, hat der Nothstand eine furchtbare Höhe erreicht. Es fehlt daselbst Alles, was zum Lebensunterhalt gehört; selbst das nö- thige Brennmaterial kann nicht herbeigeschafft werden, theils wegen der Unwegsamkeit der Straßen durch die ungeheuer» Schneemaffen, theils wegen mangelnder Kleidung. Und so find die Unglücklichen nicht nur dem Hunger, sondern auch dem Frost preisgegebrn. In einem Orte haben sich mehre Wohl habendere vereinigt, um eine Anztzhl Kinder von 1 Jahren hl einem Local unter Aufsicht einiger Frauen unterzubringen damit diese Kleinen nicht erfrieren und nicht Hungers sterben. Von mehren Bürgermeistern voigtländischer Städte ist an das Ministerium berichtet worden, daß es ganz unmöglich sei, we gen der rückständigen Grundsteuern mit Exccution vorzugehen, weil die Noth den höchsten Grad erreicht habe. Schaarenweise durchziehen die Armen die Ortschaften, um zu betteln; aber nicht Geld ist es, was sie erbitten, sondern ein Stückchen Brot; denn dieses, sowie Mehl und Kartoffeln sind für sie unerschwingliche Luxusartikel, und daher sehen sich die Armen genöthigt, von Gegenständen zu leben, die man sonst für das Vieh zu gering hält, um nur den bittersten Hmchrr zu stillen. Daß unter diesen Umständen verheerende Krankheiten nicht ausbleiben wer den, liegt klar am Tage. Hilfe thut daher dringend noth; aber nicht sowohl die Privatwohlthätigkeit ist es, welche hier rettend einzuschreiten vermag, sondern nür der Staat vermag nachhaltige Hilfe zu bringen. Damit soll aber nicht gesagt sein, daß nicht auch der Einzelne sein Scherflein zur augen blicklichen Linderung der bittersten Noth beisteuern solle; viel mehr ist recht sehr zu wünschen, daß die Privatwohlthätigkeit so reichlich als möglich beisteuern möge. (D. A. Z.) Zittau, 19. Februar. Die am 15. und 16. d. M. statt- gehabte Actienzeichnung für die Zittau-Reichenberger Eisenbahn hat folgendes Resultat geliefert: im hiesigen Hauptbureau der Löbau-Zittauer Eisenbahngesellschaft wurden gezeichnet 387, in Dresden 45, in Leipzig 72 und in Reichenberg 410, mithin in Summa 914 Aktien. (Dr. I.) Frankfurt a. M., 19. Februar. Der Nürnberger Cor- respondent bringt einen Berliner Brief vom 11. Februar, wor in es heißt: „Großes Aufsehen macht die Kunde auS Frank furt, daß in der Bundesmilitärcommission der Vertreter Preu ßens den Antrag gestellt habe: es möge erklärt werden, daß durch den Bundesbeschluß der Kriegsbereitschaft noch gar nicht feststehe, gegen wen diese kriegerische Vorsichtsmaßregel eigent lich gerichtet sei. Der Antrag fand nicht die nöthige Zustim mung." Auf diese-Weise, aus dem Zusammenhang gerissen, erhält diese Stelle eine erhöhte Bedeutung, während sie NichtS ist als eine Umschreibung des Beschlusses der vereinigten Aus schüsse, welche die Kriegsbereitschaft erkannten, nicht wegen der angeblichen Bedrohung Oesterreichs durch Rußland, sondern we gen der bedrohlichen Lage der allgemeinen politischen Verhält nisse und der Rüstungen der Nachbarn. Ganz unrichtig aber ist die Angabe, daß der General v. Rekzenstein einen förmliche« Antrag gestellt habe und dieser nicht unterstützt worden sei, viel mehr ist in seiner Abstimmung unter mehreren Punkten auch davon beiläufig die Rede. Wir theilen im Folgenden das We sentliche der verschiedenen Abstimmungen mit. 1) Der öster reichische Militärbevollmächtigte stellte den Antrag auf Ernen nung des Oberfeldherrn, dem nur der oldenburgische Vertreter des 10. Armeccorps beitrat. Der preußische Bevollmächtigte hatte den früher von ihm gestellten Antrag auf nähere Präci- sirung des Ausdrucks: „Binnen 14 Tagen marsch- und schlag fertig aufgestellt sein", zurückgenommen, derselbe ist aber von dem Bevollmächtigten des 9. Armeeeorps (Hrn. Panhüys für Luxemburg-Limburg) dahin ausgenommen worden, daß Iser ge dachte Ausdruck nur als „marsch- und schlagfertig in den Gar nisonen der Contingente bereitzustellen" erläutert werde, weil sonst die bei manchen Contingenten große Entfernung vom Sammelplatz des Armeecorps die ohnehin geringe Frist zur Kriegsbereitschaft noch mehr abkürzen würde. In dieser Form ist Preußen diesem Antrag beigetreten und hat ^hinzugefügt, „daß eine derartige Bereitstellung jedenfalls in den Grenzen deS deutschen Bundesgebiets stattfinden müsse/ und danach für die zur Zeit außerhalb desselben sich befindenden Truppenkörper das Entsprechende zu veranlassen sei." 2) Erst durch tine« besonderen Bundesbeschluß sei die Concentrirung der Armee korps auf den dazu bestimmten Punkten für einen gewissen Termin zu bewirken, da es für vorsichtig erachtet werden kann, die Truppen in vollständiger Kriegsbereitschaft zu haben, ohne einem Landstrich den Druck der Concentrirung früher, als eS unumgänglich nothwendig ist und die Vorbereitungen gttrvffne