Volltext Seite (XML)
den Pensionsetat erledigt und dieselben allenthalben nach den Deputationsvorschlägen bewilligt. Die letztgenannte Abheilung war in der Regierungsvorlage auf 619,979 Thlr. veranschlagt, was gegen die letzte Finanzperiode eine Abminderung von 15,422 Thalern ergiebt und ist durch die Finanzdeputation um weitere 1512 Thlr. vermindert worden. Bemerkt mag hierbei noch sein, daß der Herr Finanzminister im Laufe der Debatte er klärte, daß die Negierung einen Steuererlaß mit Sicherheit in Aussicht stellen zu können glaube. (Dr. I.) London, 10. Februar. Die „London Gazette" veröffent licht folgende königliche Proclamation: „Victoria k. In Anbetracht, daß es zu unserer Kunde gelangt ist, daß gewisse Handlungen sehr hochverrätherischer Natur von gewissen brit ischen Unterthanen, die den Feinden der Königin anhangen, entweder innerhalb des Gebietes Ihrer Majestät, oder in Ge genden jenseits der See verübt worden.find, oder verübt werden sollen, wie z. B. der Bau oder die Ausrüstung von Kriegs schiffen oder die Hilfeleistung dabei, das Versorgen solcher Schiffe mit Vorräthen, Takelwerk, Waffen oder Munition, die Anfertigung von Dampfmaschinen entweder für solche Schiffe, oder zu anderen kriegerischen Zwecken, der Abschluß von Con- tracten zu den vorerwähnten Zwecken, oder eine sonstige Unter stützung der Feinde der Königin in Ländern jenseits der See behufs der Führung des Krieges gegen Ihre Majestät, so erin nert Ihre Majestät durch diese Ihre königliche Proclamation alle Personen, die sich in ein derartiges hochverrätherischcs Be ginnen einlassen oder sonst den Feinden der Königin irgendwie Vorschub und Beistand leisten, daran, daß sie sich der Gefahr aussetzen, ergriffen und als Hochverräter behandelt zu werden, und daß man mit der äußersten Strenge des Gesetzes gegen sie verfahren wird. So geschehen an unserm Hofe zu Windsor, am achten Tage des Februar, im Jahre des Herrn 1855 und im 18. Jahre unsrer Negierung. Gott erhalte die Königin!" Stockholm, 31. Januar. Man müßte Augen und Ohren verschließen, um nicht zu sehen, um nicht zu hören, um nicht zu begreifen, daß die Lage der Dinge, der Menschen und der Länder in Europa eine so ernste geworden ist, wie sie es seit langer, langer Zeit nicht war. Allerdings, auch unsere Vor fahren glaubten mitunter an das Ende der Welt, und die Welt besteht noch. Kein Komet hat sie gespeist, und sie ist nie dau ernd das Opfer eines großen Eroberers gewesen. Das Letztere aber nur, weil sich in allen großen Perioden früher oder später auch große, starke Geister fanden, um sich aus den schmerzlichen Krisen wieder herauszuziehen. Aber die größten Wohlthäter der Menschen waren jene Männer, welche einer solchen Krisis vorzubeugen oder sie doch zu mildern, abzukürzen wußten. Es liegen bei unserm Hofe Andeutungen, Zeichen vor, die dem Auge eines aufmerksamen Beobachters nicht so leicht entgehen können, daß auch bei uns in Schweden das kommende Früh jahr die nun ein volles Jahr andauernde verhängnißvolle, po litische Krisis zu lösen wissen wird. Der - Verkehr, den der russisihe Gesandte namentlich in letzterer'Zeit mit unserm Ca- binet mehrfach, und wie es schien, sehr intim hatte, beginnt Tag flir Tag abzunehmen und ansdie Stelle des „Gerngesehen" dafür der- österreichische Gesandte, Generalmajor Baron von Langenau, zu treten. Ich sah denselben erst gestern, wie er auf dem Blasienholm aus seinem Wagen humpelte und, mühsam auf sein hölzernes Bein sich stützend (er hat bekanntlich in Le« Feldzuge des Jahres 1849 gegen die Ungarn einen Fuß durch eine Kanonenkugel verloren), die breiten Treppen zum Ausgang in die Apartements des Ministeriums des Aeußern erklimmte, und es vergeht nun beinahe kein Tag, wo er nicht bei irgend einem der Minister im vertraulichsten Umgänge gesehen wird, wogegen der russische Gesandte mit schlechtverhehltem Unmuthe sich tagtäglich mehr von dem hier lebenden diplomatischen CorpS mit alleiniger Ausnahme des preußischen Gesandten zurückzieht. Man spricht nun Vielerlei von dieser Wendung, und in den besonnenen Kreisen, wo man die Dinge mit Sachkenntnis und Ruhe überschaut, hält man an der Ansicht fest, daß daS bis herige Schwanken in unserm Cabinet nun bald beendet und Schweden dem Bündnisse der drei Großmächte, sowie unlängst Sardinien, beitreten werde. Die entschiedene, unzweideutige Politik des Wiener Cabinets hat eine so beruhigende Wirkung und zugleich einen solchen Einfluß hervorgebracht, daß man in Stockholm demselben unmöglich sich länger entziehen zu könne» glaubt. Man ist indessen auch hier noch immer der vertrauens vollen Ansicht, daß selbst Preußen dem großen Bündniß der Westmächte beitreten werde. Allgemein heißt es hier, daß, waS bisher die französische Diplomatie und das etwas schroff mit der Forderung einer Mitbetheiligung aufgetretene England nicht zu erzielen vermochte, nun der geschmeidigen und so gewichtigen Cabinetspolitik Oesterreichs nicht unmöglich geworden wäre, nämlich Schweden der Allianz vom 2. December v. I. beifügen zu können. Ja, es geht das Gerücht schon so weit, daß es heißt, die Regierung hätte wichtige Depeschen aus Paris er halten, die an sie die Anfrage stellen, ob es ihr nun, da die gewissen Fälle, die schon im vorigen Jahre einer Unterhandlung unterzogen waren, nun eingetreten sein dürften, noch nicht noth wendig erschiene, dem Offensiv- und Defensivallianzvertrage der Westmächte beizutreten, und daß unsere Regierung eine auf Grund der Bevorwortung des österreichischen Gesandten höchst günstige Antwort gegeben hätte, worin den kriegführenden Mächten in nächste Aussicht gestellt wäre, wenigstens 60,000 Mann von den Kerntruppen, sowie die vereinigte schwedische und norwegische Flotte zur beliebigen Verfügung stellen zu wollen, die an allen Orten und gegen jede Macht, die mit Rußland zu gehen geneigt wäre, operiren könnte. Es soll zu diesem Behuf ein geheimes Uebereinkommen getroffen werden, wonach diese verbündeten Großmächte für künftige Zeiten Schweden gegen jeglichen Feind zu schützen hätten. England, heißt es ferner, wird, und zwar allein, sobald es nur die Frühjahrswitterung gestattet, wieder die strengste Blockade der russischen Ostseeküste, sowie des weißen Meeres bis Archangel aufnehmen, wodurch es von Rußlands Seite nicht möglich wird, in irgendeiner Art Schweden zu bedrohen, während Frankreich zu Lande über den Rhein und mit Schweden gemeinschaftlich zu Wasser wirke» könnte, um dem Doppeladler Oesterreich den erforderlichen freien Spielraum zum Schwünge seiner Flügel zu bahnen. So sind die dermaligen Coujuncturen Schwedens. Ich glaube, dass dieselben jetzt noch keine wirkliche Bedeutung habe»; daß sie aber auftauchen und in der mannichfachflen Weis« besprochen werden, ist ein deutlicher Beweis, wie nach rurd nach, die Neu- tralitc Mein Rußlc wisse i eine u nete 2 den. liegt > außer gement darüber Vorstell Frs. er Hälfte werden, würde s würde. August «llhier a Für Zeuge h gen vor heit sage daß er dies in der Fall paffender Uebri allgemein — Herr weg zeug Es dräng Behüt G heute Na« 2 Treppe« Ein n Dresden gen ein kl «ermarkt Ä Zwei? kaufen: Fl