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nds 7 1855. Sonnabend, den 27. Januar 22. crrdois ihn mit England 'imish > c n. wäre, ihn ebenso Napoleon rechnet r Theils JlumM lieb«»,! hierniü rbsm. usgriti aus > bicrimi! tiger M 7 Uhr -! muck, «t ?en, Nz^ - suchi^ rcn in als es gesprochen wurde, die Grundlage, auf welche eS fich stützte, hat nachgegeben. Die Revolution von 1830 und die Thronerhebung Louis Philipps war nur und allein durch den liberalen Bürgerstand bereitet worden, und dieser hat das Bedürfniß des Friedens. Die Armee hat die neue Regie» rung angenommen, nicht machen helfen, sie hatte kein Recht geltend zu machen, und fand darauf hinreichende Beschäftigung in Afrika. Die Februarrevolution war aus einer andern Strö mung entstanden, und zwar aus einer, mit welcher LouiS Na poleon längst sympathisirt hatte, mag sein aus Ueberzeugung, vielleicht auch weil ihm klar sein mußte, daß er an keine andere Partei fich halten könne. Louis Napoleon mußte fich auf daS demokratische Element stützen, aber er will nicht in ihm untergehen. Er ließ fich von ihm tragen, aber er ließ eS auch sich kompromsttiren, und als er sah, daß es in seiner fetzigen Gestalt fallen müsse, und daß es darauf ankam, zuerst zur Ge- Walt zu greifen, ehe eine andere Partei sie streitig mache, ließ er seinen Staatsstreich ergehen. Er machte ihn mit der Armee, welche es der Republik nicht verzeihen konnte, wie^e von ihr war behandelt worden. Der neue Kaiser hatte so nun eine doppelte Verpflichtung übernommen, die eine gegen das Heer, die nur durch Aussicht auf Beschäftigung, auf Ruhm, Ehre, Gewinn befriedigt werden konnte, die andere gegen das Volk in Masse. Denn er konnte nicht regieren, wie andere vor ihm, sondern nur im Sinne des Princips, das ihn zuerst erhoben hatte. Jeder neue Thron muß auf dem Boden bleiben, auS dem er hervorgewachsen; er fällt zusammen, sowie er fich von ihm entfernt. Der erste Napoleon hatte nur das Heer, Louis Phi lipp die Bourgeoisie, Louis Napoleon mußte der Armee fich dankbar erweisen, aber auch das demokratische Element pflegen. Da er sich aber nicht von demselben beherrschen lassen will, so mußte er wenigstens seinen materiellen Forderungen zuvorkom men, und seine Aufgabe war, für die Masse zu sorgen. DaS ist jedoch leichter beschlossen, als ausgeführt; denn Nicht nur, daß die Erwartungen und Ansprüche über daS Maß des Mög lichen hinausgehen, auch das Mögliche kann nur unendlich lang sam seine Erfolge zeigen. Dank den auSgestreuten Lehren, so wie den Hirngespinnsten, welche nach der Februar-Revolution gläubig angestaunt wurden, die Erwartung war überreizt und man glaubte, der Kaiser brauche, »vie ein Moses, nur den Felsen mit dem Stabe zu berühren, um überall den Quell d«S Wohl standes hervorsprudeln zu lassen. Was aber auch geschehe* lapoleon, falls ein solcher Antrag möglich ntschieden, als verächtlich abweisen würde, ämlich anders. Jede Annäherung an Rußland würde iS. st Ersch-int^edcn Wochentag früh S Uhr. Preis vierteljährlich IS Ngr. - Inserate werden an den Wochentagen'«»! bis Nachmittag« Z Uhr für die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit S Pfennigen berechnet. che Abnü lN uni« rozu «» hökel gründlich verfeinden, und ein Krieg mit dieser Seemacht kann ihm nicht zusagen, da dabei jedenfalls der Handel und Wohl stand Frankreichs zu Grunde gehen wird, was der neue Thron sticht vertragen kann. Der Krieg mit England und Deutschland wäre immer ein zweifelhafter; denn die aufs Aeußerste gebrachten Wegner würden zuletzt Waffen zu Hilfe rufen, gegen die er feine Rüstung hat. Umgekehrt hat er, im Bunde mit England eine doppelte Chance. Entweder der Westen ist nicht im Stande, Allein mit Rußland fertig zu werden, und Deutschland verwei gert trotzdem seine active Hilfe. Der Druck, welchen der Westen bann nothwendig in immer steigendem Maße auf Deutschland husüben muß, wird zuletzt zu offener Feindseligkeit, und indem »ngland selbst dabei thätig ist, aber nur einen geringen Theil her Anstrengung tragen kann, wird es verpflichtet, Frankreich Hine Entschädigung durch Landbesitz zu verstatten. Oder aber Deutschland schließt sich eng an den Westen an, so erreicht Na- voleon jedenfalls seinen Zweck, Frankreich wieder politisch ge hoben, sich eine bedeutende Stellung nach Innen und Außen pefichert zu haben. Der Kaiser Napoleon hat aber in diesem Kriege nicht blos »gleiche Interessen mit England, er hat noch besondere, persön liche, welche ihm vorschreiben, seinen Verbündeten von einem »unrühmlichen Frieden abzuhalten, selbst wenn dieser dazu ge lneigt wäre. Man lasse sich nicht durch das Wort irre machen: Idas Kaiserthum ist der Friede! War es auch ehrlich gemeint, Frankreich. Frankreich ist von Alters her der treueste Bundesgenosse der Pforte gewesen. Der erste Napoleon, der Große, zog lieber tegen Rußland, als daß er dem Czaaren Konstantinopel ge- »pfcrt hätte. Der zweite Napoleon denkt gleich und ist ebenso ntschieden wie jener. Darum hat die Frage keine Bedeutung, «e man von gewisser Seite oft aufwirft, um Hoch und Niedrig ui schrecken, die Frage: ob nicht zuletzt, wenn Alles auf ihn nnstürmt, der Kaiser Nikolaus sich mit Napoleon verträgt und hm auf dem Contiucnt einen Ersatz verspricht dafür, daß er fhn im Orient gewähren lasse? Wir glauben bestimmt, daß Lößnig zum L ch wa« um B Freiberger Anzeiger und Tageblatt.