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'n, Montag, den LS Januar 23. 1855 g->sse. gaffe. (Dr. I.) alle Mühlenwerke schon seit mehrern Tagen. weißt« (D. A. Z.) wollen. Turin, 17. Jan. Die Niedergeschlagenheit und Trauer muar. Zebr. u. cnen. 5. die tc Finis ütion did et zu ne» iiü ein -ff"gui. lief sa»K r innig» Joha» r Schil inem 8t oll näh boose in ach« rauen:! aus gebenst ei, »nradsdors, «pchen. hlrüt» esc. sen. is. Erscheint'jeden Wochentag früh 9 Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur bis Nachmittags 3 Uhr für die nächstcrscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. Frankfurt, 23. Januar. In der gestrigen stattgehabten Sitzung der vereinigten Bundcstagöausschüsse für die orienta lischen und die militärischen Angelegenheiten entspann sich eine längere Berathung aus Anlaß der Vorlage Oesterreichs auf Mobilmachung der Hälfte der Dundesccntingentc. Sie schließt zugleich den Vorschlag zur Ernennung eines Bundesfeldherrn ein. Hr. v. Dismark-Schönhausen sprach sich bestimmt gegen den Antrag auS; das Berliner Cabinet beharre bei der in sei nen Erwiderungen auf die diesfallsigen Eröffnungen der öster reichischen Regierung schon dargelegten Ansicht, daß eine Mo bilmachung der Bundescontingente durch die gegenwärtigen Um stände nicht geboten sei. Da mehrere Mitglieder der Ausschüsse noch ohne Abstimmungsinstructionen waren, so wurde die Be- schlußnahme ausgesetzt; dieser würde jedoch, wie man vernimmt, schon in einigen Tagen entgegenzuschcn sein. Erklären sich die Ausschüsse mit dem Anträge Oesterreichs einverstanden, so wer den sie einen spccicllen Antrag bei der Bundesversammlung selbst einbringen, damit diese sodann definitive Entscheidung f., der-l. Saun- Tagesgeschichte. Waldheim, 24. Januar. Wie jedes Jahr, so hat auch euer schon unser Zschcpaustrom, der besonders bei hochange- chwollcnen Fluthen viele gefährliche Stellen hat, seine Opfer n Menschenleben gefordert. Am vorigen Donnerstag Nach- ittag hatte der Fährmann Kretzschmar in Ringcthal mit Hilfe eines 20 Jahr alten Sohnes in Absicht, die oberhalb des Müh- enwchres über die Zschopau führende Fuhrt auf einem Kahne om Zufrieren des starkgehcndcn Grundciseö möglichst freizuma- en. Während Beide mit großer Anstrengung damit beschäf- igt sind, bewegt die starke Fluth einen so großen Schub Grund- is gegen den Kahn, daß dieser gegen das auf dem Wehrteich ns Stocken gerathene, aber noch nicht festgefrorene Eis gedrängt wird. Das schwache Fahrzeug schöpft Wasser und im Nu ist der Sohn unterm Eise verschwunden; während der Vater laut um Hilfe ruft, treibt der Kahn nach dem Wehre herunter und im Augenblick verschlingen auch ihn die Wellen; Rettung war nmöglich! Der Vater ward noch denselben Tag aufgefunden, er hinterläßt seiner armen Wittwe noch mehrere Kinder. Den Sohn hat man trotz aller Mühe bis jetzt noch nicht auffinden können. Von Leisnig bis an die sogenannte Kummersmühle, 1/2 Stunde von hier, stehen in Folge des verstopften Eisganges Freiberger Anzeiger und Tageblatt. fasse. (Nach dem Württembergischen Staats-Anzeiger erklärten sich die Gesandten Preußens, Sachsenö und der beiden Meck lenburg in dieser vertraulichen Sitzung entschieden gegen den Antrag Oesterreichs. Es verlaute, die bairische Regierung werde sich ebenfalls gegen den Antrag erklären. Man hoffe nun, es werde einigen Gesandten gelingen, eine vermittelnde Form zu finden, in welcher sich die entgegengesetzten Ansichten noch einigen können.) Heute findet wieder eine ordentliche Sitzung der vereinigten Ausschüsse statt, die gestrige war eine außerordentliche. Wien, 24. Januar. Nur ein baldiges offensives Ein schreiten Oesterreichs kann den Operationen der Verbündeten eine günstigere Gestalt geben. Bleibt dies aus oder wird eS bis zum Frühling verschoben, so können die orientaktsche»«Angele- genheiten leicht eine Wendung nehmen, durch welche der Friede in weile Ferne gerückt wird. Es muß nämlich Rußland in diesem Augenblick Alles daran gelegen sein, die Krisis in der Krim zu seinem Vortheil zu beenden. Zu diesem Behuf macht es gegenwärtig die Diversion über die Donau und suchet ein Corps nach dem andern in die Krim. Gelangen diesdüverstär- kungen glücklich dort an und manövriren die russischen Heer führer geschickt, so sind glückliche Resultate für die Verbündeten schwer zu erlangen, da die Russen den Vortheil der innern Operationslinie für sich haben und, mitten inne zwischen den Alliirten bei Scbastopol und den Türken in Eupatoria stehend, ' diese auseinanderhalten und einzeln schlagen können. Zwar können auch die Russen zwischen zwei Feuer gebracht werd«; allein die Kriegsgeschichte lehrte es, daß solche Manöver ge trennter Corps selten gelungen sind, weil der geringste Zufall in der Regel die klügsten Berechnungen bei denselben zuschanden machen kann. Allen diesen Gefahren, sowie dem russischen Ein fall in die Dobrudscha kann Oesterreich begegnen, wenn es dem bisherigen Schwanken ein Ende macht und die Offensive gegen Rußland ergreift, wie dies der Tractat vom 2. Dec. vorgesehen hat. Denn in diesem Fall kann sich kein Russe über die Douau wagen und kein Mann Verstärkung kann in die Krim gesendet werden, weil jeder nöthig ist, um den österreichischen Angriff aus die Westgrenze Rußlands abzuschlagen. Allerdings hat solche Offensive auch ihre Gefahren; allein diese hat der Krieg überhaupt, und wer den Zweck will, muß auch die Mittel