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730 gedrückt wie 3 zu 8 erscheinen. Damit soll jedoch nicht be hauptet werden, daß der Fruchtbau immer 5 und die Berasung 3 hinter einander folgende Jahre andauern müsse; es soll viel mehr damit nur ein summarisches Verhältniß angedeutet wer den, wie es bei jeder beliebigen Fruchtfolge Berücksichtigung finden kann. Wesentliche Abweichungen von diesem Verhältnisse zu Gunsten des Fruchtbaues werden stets einen nachtheiligen Einfluß auf die Ertragsfahigkeit des Bodens ausüben; dagegen wird eine Abweichung zu Gunsten der Berasung nicht so leicht nachtheilig, sogar unter gewissen Umständen und geschickter Be nutzung derselben noch Vortheil bringen. Dieses Durchschnitts- verhältniß stützt sich aber auf das Bedingniß, auf welches sich überhaupt der hohe Werth der zeitweiligen Berasung des Acker landes gründet, das ist: daß der Acker derselben bei vollster Kraft übergeben werde und die Einsaat der dazu gewählten Graser oder Mischsaaten von Klee und Gras eine vollkommen dichte sei, und zwar bei seinen, dem Klee ähnlichen Sämereien von mindestens 4 Bietzen pro Acker. — Sobald bei einer Ge- hirgswirlhschaft dieses Verhältniß den bestehenden Umständen entsprechend geordnet und in schicklichen Einklang mit den übri gen wirtschaftlichen Verhältnissen gebracht ist, da ruht dieselbe auf der festesten Grundlage. Kommt nun zu dieser ein Wirth- schaftsbetrieb, der allen übrigen Erfordernissen vollkommen ent spricht, so lohnt auch die Gebirgswirthschaft nachhaltig auf die befriedigendste Weise. Bis zu welcher Höhe der Produktivität der Gebirgsboden befähigt ist, wenn den so eben angeführten Bedingnissen voll ständig Rechnung getragen wird, und die Vegetation durch die Witterungsverhältniffe die erforderliche Begünstigung erfährt, kann aus folgenden, in verschiedenen Jahrgängen der Neuzeit gewonnenen Erträgen geschlossen werden: Mittler - Raps 18 bis 20 Schfl. pro Acker, - Roggen 24 - - Gerste 25 - - Hafer 28 - - Kartoffeln 240 - - bevor die Kartoffel ¬ krankheit ausbrach. Die höheren Gebirgskämme, wo die überwiegende Ungunst des Klima's die Erfolge vereitelt, so daß dort z. B. von Win- terölsaaten und Gerste nicht die Rede sein kann, bedingen aller dings eine Ausnahme. Ergenthümlich war dem Gebirge von jeher ein ausgebrei teter Flachsbau. Seinen Höhepunkt erreichte derselbe in dem ersten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts. Mil dem Anfänge des zweiten Jahrzehnts begann das gute Gedeihen des Flachses in auffälliger Weise abzunehmen. Da gleichzeitig die Preise des selben theils in Folge ungünstiger Handelskonjuttkturen, theils in Folge der gehaltloseren Produkte fast auf die Hälfte der früheren Preise herabgingen, so sank die Rentabilität des Flachsbaues in einer höchst empfindlichen Weise, die um so nachtheiligtr -auf den früher durch denselben erlangten Wohl stand wirkte, als die Erträge des -Flachsbaues den Gebirgs- wirthen die hauptsächlichste Einnahme gewährten. Zeigten sich nun aber auch die Handelsverhältnisse für den Flachs abwech- selnd günstiger, so bück doch die Calamität des geringen Ge- 4«ihe»s des Flachses im Allgemeinen eine stetige. Wie tief ein ¬ greifend die Sache gewesen ist und teilweise noch ist, mag Nachstehendes beweisen. Nach sorgfältigen Erhebungen ist an zunehmen, daß zur Zeit der Blüthe des Flachsbaues im Kö nigreiche Sachsen nach dessen damaliger Begrenzung und auf^ einem demselben damals alljährlich gewidmeten Flächcnraum von circa 33000 Ackern durchschnittlich sür 3'/r Millionen Tha ler Flachs und Lein erbaut worden; es entfiel dabei durch schnittlich pro Acker ein Bruttoertrag von 100 Thlrn. Das Gebirge war dabei mit circa 18330 Ackern und einem jährli chen Bruttoerträge von 1,833,000 Thlrn. betheiligt. Bis zu den 1840er Jahren, in welchem Zeiträume der herabzesunkene Zustand des Flachsbaues eine gewisse Stabilität behauptete, war demselben in Sachsen überhaupt alljährlich nur noch ein Areal von circa 21000 Ackern unterworfen, die durchschnittlich bei einem Ertrage von 1,131,000 Kloben Flachs und 79,85Z Scheffeln Lein einen Bruttoertrag von durchschnittlich 1,020,000 Thlrn., daher pro Acker nur 48^'z Thlr. gewährten. Unser Ge- I birge war zu dieser Zeit durchschnittlich jährlich mit 13,500 I Ackern dabei betheiligt, die einen Bruttoertrag von 657,000 I Thlrn. an Flachs und Lein gewährten. Es hatte sich demnach I der jährliche Bruttoertrag des Flachsbaues im ganzen Lande I bis zu den 40er Jahren um 2,480,000 Thlr. und der des Gr- I birges allein um 1,176,000 Thlr. nack Menge und Werth der I Produktion vermindert; der Ertrag pro Acker war dabei von! 100 auf 48^/z Thlr. herabgesunken. Was die Staatsregierung I und ökonomische Vereine zur neuen Emporbringung des Flachs-1 baues, sowie für die bessere Zubereitung des Flachses selbst I durch Lehre und Beispiel gethan haben, ist im Allgemeinen be-I kannt, speziellere Angaben liegen hier außerhalb unseres Zweckes ! Allein die so schwer und ausdauernd auf der Gebirgswirth-I schäft lastende Katastrophe betraf nicht blos den Flachsbau, -I man empfand sie nur bei dieser ergiebigen Geldquelle zunächst,! — sic erstreckte sich vielmehr auf den gestammten Fruchtbau,I Den augenfälligsten Beweis dafür findet man in den Erndtt-! Registern aus der Zeit der letzten Jahrzehnte des vorigen Jahu! Hunderts, die constant ansehnlich stärkere Fruchterträge von ein«! gegebenen Fläche nachweisten, als die derselben Landwirthschastn! aus der Zeil der oben gedachten Katastrophe. Als Veranlasst»,-! zu letzterer glaubte man im Allgemeinen andauernde, der Vk-I gctation überhaupt, der des Flachses aber insbesondere nach-I theilige atmosphärische Einwirkungen annehmen zu müsse».! Verfolgt man aber den Wendepunkt, welcher im ersten Jahr! zehnt dieses Jahrhunderts im Betriebe der Gebirgswirlhscha» einlrat und welchem jene Katastrophe gleichsam auf dem Fufi! folgte, so stellt sich unwiderlegbar heraus, daß der Grund jenol Erscheinung darin lag, daß man dem Ackerlande diejeniztl Kraft nicht mehr auslangend zuwendete, die es nothwendig.btl durfte und die man ihm früher, wenn auch nicht in rationell«! Weise, doch durch eine um so länger, oft auf 8 bis 10 Jah«! andauernde Berasung gewährte. Welche Verdienste sich d«! Staatsrath Thaer bei der Anbahnung einer neuen Peri^ in der rationellen Landwirthschaft erworben habe, gehörtberti« der Geschichte an: auch die Geschichte des erzgebirgischen Laod- baues wird feiner dankbar für alle Zeiten zu gedenken habe» Seine Lehren wurden zwar anfangs entweder falsch angew«^ det oder verkannt, und es bildeten sich in ziemlich weiten M sen Voi allein e der, wi liches e leugbar er ohnf genwar riisse ui rentirte bei der 4 Thlr. vollend, giebt. was m gehöre! ') Verglci nicht: an Sa an Zu, ö) sie Winter, hörige lich, u an Ke Meistl ein V gericht Catch welch in de steige, Verz, aushi Weser der t noch, fügte