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Freiberger Anzeiger und Tageblatt. 274. Donnerstag, de» 22. November 1855. ctcr (Dr. I.) übergegangen. ihn. kannten annovet hör ist n wei ¬ se. Möhren hcn. Linsen. -er ik . 484. s Halle Huhn -c. z» iel. Uhr. ", gut den l. 34l. Erscheint jeden Wochentag früh S Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur bis Nachmittags 3 Uhr für die »ächsterscheinende Nummer angenommm'und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. Wartung l. Ge- Adresse is al- b Dres en noch irrt. erx. s Sv en von Lerlan- iustspiel betrachten. Man kann der Eröffnung dieser Linie zum Früh jahr entgegensehen. St. Petersburg. DaS in Rußland ergangene Verbot der Getreideausfuhr hat in der folgenden neuern Mitcheilung der „St. Petersburger Handelszeitüng" sein« volle Bestätigung gefunden: „Wegen des spärlichen Ausfalles der diesjährigen Ernte haben Se. Majestät der Kaiser am 18. Oct. a. c. aller- gnädigst zu befehlen geruht: die Ausfuhr jeder Art von Ge- reide über Lie ganze europäische Grenze deS Kaiserreichs, sowie deS Königreichs Polen, durchaus zu verbieten, mit Ausnahme jedoch von Weizen, dessen Ausfuhr durch alle Zvllflättett deS Königreichs Polen erlaubt bleibt." — Ueber die Reise Sr. Maj. LeS Kaisers liegen jetzt folgende amtliche Mittheilungen vor: Am 3. Nov. btgaW sich der Kaiser von Nikolajeff nach Odessa. Nachdem er unW Irrwegs, in der Station Koblenka, die dort aufgestellten 3 Ab- " thetlungen des Husaren-Regimentes Prinz Friedrich von Hessen- Kassel besichtigt und sie in vortrefflichem Zustande gefunden, kam Se. Majestät um 7 Uhr Abends wohlbehalten in Odessa an und stieg im Hause des Fürsten Woronzoff ab. Am folgen den Tage, Sonntags, begab sich der Kaiser, nachdem er die Spitzen der Militär-und Civilbehörden empfangen, in die Kirche, um die Liturgie anzuhören, welche der ErzbischofJnnocenti voll zog, der Se. Majestät am Eingänge mit dem Kreuze und dem heiligen Wasser empfing und hierbei eine Bewillkommnungsrede hielt. Um halb 1 Uhr nahm der Kaiser eine Besichtigung sämmtlicher in Odessa befindlicher Truppen außerhalb der Stadt vor, welche sich ihm in vortrefflichem Zustande zeigten. Hierauf besuchte der Kaiser die Militärhospitäler, in denen er sich per sönlich mit den Verwundeten unterhielt und sie über ihre Dienste und die empfangenen Wunden ausfragte. Hierauf fuhr der Kaiser um die am Meere gelegenen Batterien herum, und aor 5. Morgens kehrte er nach Nikolajeff zurück, wo er in erwünsch ter Gesundheit um Mittag eintraf. — Weiter wird über die Reise nach der Krim berichtet: Se. Maj. der Kaiser geruhte am 7. Nov. halb 1l Uhr Morgens von Nikolajeff nach der Krim abzureisen, passirte am folgenden Tage 11 Uhr Morgens und setzte seine Reise nach Simferopol fort, wo er um halb 9 Uhr Abends eintraf. Hier wurde Se. Majestät von dem Ober- commandirenden der in der Krim stehenden Land- und Seestreit kräfte, dem Generaladjutanten Fürsten Gortschakoff empfangen, und reiste am 9. Nov. um 10 Uhr Morgens nach Baktschisarai Berlin, 19. Nov. Der Zudrang der Neugierigen, die dem angeblichen Prinzen von Armenien im Arbeitshause die Visite machen wollen, soll neuerdings so stark geworden sein, Laß die Behörde den Be- und Versuchen kurz ein Ende gemacht hat. Dem Vernehmen nach wird der Gefangene jetzt in der Kanzlei mit schriftlichen Arbeiten beschäftigt und erhält die La zarethkost. Hamburg, 16. Nov. In unsrer Stadt entsteht jetzt eine wohlfeile Speiseanstalt nach der andern, wozu der große Er folg des Egestorssschen Instituts in Hannover den Impuls ge geben hat. Hamburg mit seiner außerordentlich zahlreich arbei tenden Bevölkerung,? seiner bittern Armuth — die freilich in solchem Maße, wie sie wirklich existirt, der reichen Welthandels- siadt kaum zugetraut wird — und seinem regen Sinn, das Praktisch-Nützliche zu fördern, kann die Volksspeiseanstalten nur freudig begrüßen, und ihr Gedeihen ist unzweifelhaft. — Das Zustandekommen einer directen Dampfschifffahrt zwischen hier und Brasilien, schon so lange projectirt und immer wieder an unerwarteten Hindernissen gescheitert, ist jetzt als gesichert zu Tagesgeschichte. Dresden, 20. Nov. Während Se. König!. Hoheit der Kronprinz schon seit längerer Zeit an den Derathungen des Ge- sammtministermms Antheil nimmt, ist von Sr. Majestät Lem Könige, in Gewährung des von Sr. König!. Hoheit dem Prin zen Georg ausgesprochenen Wunsches, mit dem Gange der In nern Civil-Staatsverwaltung Sich näher vertraut zu machen, vor kurzem genehmigt worden, daß auch Se. König!. Hoheit Prinz Georg an den Staatsgeschäften und zwar von jetzt an auf einige Zeit-an den Arbeiten und Berathungen des Ministe riums des Innern Anthei! nehme. Da in Folge dessen Se. Königl. Hoheit am heutigen Tage das Ministerium des Innern zuüt ersten Male mit Seiner Gegenwart beehrte, wurde auS die sem Anlaß die heutige Sitzung der General-Abtheiluug des Mi- nWeriums in besonders feierlicher Weise abgehalten. Herr Staats minister v. Beust begrüßte den erlauchten Prinzen mit einer An sprache, in welcher die für das Ministerium wie für das ganze Land segensreiche und freudige Bedeutung dieses Tages hervor gehoben wurde, und nachdem Se. Königl. Hoheit diese Ansprache mit einigen huldvollen Worten erwidert hatte, wurde zur Be- rathung der von verschiedenen Referenten erstatteten Vorträge !r.lL