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1388 Ziehen, daß schon sek mrhreren Wochen in amerikanischen und englischen Zeitungey Hchauptet wird, die Regierung der Der- - einigten Staaten habe auf Abberufung deS englischen Gesandten in Washington, Herrn Crampton, gedrungen. Die letzten ame rikanischen Nachrichten find nicht geeignet, Hoffnungen auf eine baldige Wiederherstellung des frühern guten Einvernehmens zwischen beiden Landern Raum zu geben. Besprtderes Aufsehen erregt in dieser Hinficht ein Schreiben deS Attorney-General der Vereinigten Staaten, Herrn Caleb Chufing, an den Districts- Attorney von Philadelphia. Herr Chufing instruirt darin den Anwalt zu Philadelphia über das Verfahren, welches er in den Processen gegen die Personen einhalten soll, die angeklagt find, Werbungen für daS brittische Heer vorgenommen zu haben. Diese Instructionen achmen einen hochfahrenden und für die brittische Regierung verletzenden Toy. Es heißt darin, Amerika habe an d,e großbrittanische Regierung Genugthuungsfor- derungen gerichtet, wie fie die nationale Ehre erheische, und durch das ganze Aktenstück geht die, wenn auch nicht offen aus gesprochene, Anschauung hindurch, daß die englische Regierung bei allen in Rede stehenden Verletzungen der amerikanischen Gesetze die Hand mit im Spiele gehabt habe. Die „TimeS", welche daS Benehmen des amerikanischen Attorney-General ta delt, räumt doch zugleich ein, daß die englische Regierung in Bezug auf die im Gebiete der Vereinigten Staaten vorgenom menen Werbungen sehr unvorsichtig gehandelt habe. Zwangsversteigerung. Einer ausgekagten Schuld halber soll das dem Schuhmacher Carl Wilhelm Porstendorfer gehörige Hausgrundstück Folium 367 des Grund- und Hypothekcnbuchs von Großhartmannsdorf, Nr. 215 0. des Brandcatastcrs gedachten Orts, welches ohne Be rücksichtigung der Oblasten localgerichtlich auf 1150 Thlr. gewürdert worden ist, den 28. Januar 185 6 «n Landgerichtsstelle nothwendigcr Weise versteigert werden. Ecstehungslustige werden daher ausgefordert, an diesem Tage Vormittags an hiesiger Landgerichtsstelle zu erscheinen, sich anzugeben, ihre Zahlungsfähigkeit nachzuweisen, ihre Gebote zu eröffnen und sodann zu gewärtigen, daß, nachdem die hiesige Domuhr die XII. Mit tagsstunde ausgeschlagen haben wird, gedachtes Grundstück Demjenigen, welcher nach dreimaligem Ausrufe das höchste Gebot darauf erhalten hat, gegen Erfüllung der bei nothwendigcn Subhastationen vorgcschriebenen Bedingungen werde zuzeschlagen werden. Eine nähere Beschreibung des gedachten Grundstückes und ein Verzeichniß Ler Oblasten — für welches beides jedoch nicht Gewähr geleistet wird — ist im hiesigen Gerichtshause angeschlagen. Freiberg, den 17. Octobcr 1855. Königliches Landgericht. Abtheilnng für streitige C iv ilr e ch ts sa ch e n. Hecht. !''l !- TT--'- " ' 1 . , " - ' Nothwendige Subhastation. Künftigen 19. December 1855 des Vormittags soll an Königlicher Laudgerichköstelle allhier das zum Nachlaßschulvenwesen Friedrich Gottlob Dittrich's, gewesenen Schuh- machermeisters zu Großschirma, gehörige Hausgrundstück daselbst, welches im Grund- und Hypolhetenbuche für zedachren Orr auf Folium 121 eingetragen und, unberücksichtigt der Oblasten, ortsgerichtlich auf 550 Thlr. gewürdert worden ist, in nothwendiger Weise versteigert und mit dem Zuschlag auf das höchste Gebot Mittags 12 Uhr verfahren werden. Eine Beschreibung des Grundstücks mit Verzeichniß der Oblasten ist den im unterzeichneten Landgericht und im Grbgerichlszasthos zn Großschirma aushängcnden Anschlägen beigesügt. Freiberg, den 28. September 1855. DaS Königliche Landgericht daselbst. Abtheilung für streitige Civilsachen. Hecht. Coith. Auction. Nächstkünftigen 12. November Und die daraus folgende» Tage sollen die zum Nachlasse weiland Frauen Christianen Friederiken rcrw. gewesene Rudolph in Wernsdorf, Be sitzerin des dasigcn Allodialgutes, gehörigen Mobilien an Meubcln, Betten, Wäsche, Kleidungsstücken, Uhren, Gold- und Silberwcrk, einem Rosenkranz'schen Pianoforte, mehreren Waffen, insbesondere Flinten, Pistolen, Degen, Säbeln, Dolchen, darunter einige altertümliche und seltene Stücke, einer Parthit rauch und semisch gar gemachten Hirsch-, Reh-, Schaaf-, Haasen- und dergleichen anderen Felle», einige 30 Stück verschiedene Topf- pstanzen, ferner einem vierfitzigen Kutschwagen und einem defecten Rollwagen mit Halbchaisenverdeck und Hängesitzen, mehrer» Pferdegeschirren, einem Reitsattel und sonstigem Haus- und Wirthschaftsgerälhe, sowie ferner den 19. November d. I. und nach Befinden an dem darauf folgenden Tage die 31S Nummern enthaltende Bibliothek, bestehend in belletristischen, geographische», geschichtlichen, juristischen, theologischen, ö»?nomischen und andern Werken, auch Zeichnungen und Karten Algen sofortig« baare Bezahlung öffentlich an den Meistbietenden versteigert werden und ergehet an Biemngslustige die Aufforderung, an den mchrerwähnten Tagen von früh 8 Uhr an im Rudolphschen Allodialgute zu Wernsdorf sich einzufinden. Ausländische C-ffenbillets im Wcrthe von weniger als 10 Thlr. werden als Zahlung nicht angenommen. Sin Verzeichniß der zu versteigernden Gegenstände und Bücher hängt im hiesigen Gerichtshause, im Gasthofe zu WernSdorf und im Gasthofe zur Stadt Carlsbad in Forchheim aus. Lengefeld, am 22. October 1855. Das Königliche Gericht daselbst. Römisch.