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Freiberger Anzeiger Tageblatt O 250. Donnerstag, de« 2S Oktober ler lehret ü. i kann nßner- Dene», Larges Lurch echende m und > Grab Dank r Kes- c wird g >n ab- I erhält, als dies in der letzten Zeit der Fall gewesen. Wenn die Einnahme von Kinburn mit den erbeuteten 70 Kanonen und Aden 1500 Gefangenen dem Geldmarkt und der allgemeinen Stim- Amung gegenüber ohne Wirkung blieb, so gelang es ihr doch, . auf die Fried enshoffnungev belebenden Einfluß zu üben. Die ¬ jenigen nämlich, die nach dem Fall Sebastopols in der Würde der russischen Großmacht das wesentlichste Hinderniß einer Aus gleichung auf neuerstandenen Grundlagen sahen, fangen jetzt n zu zweifeln, ob Rußland eine Großmacht sei, sie erklären Mielmehr das Riesenreich für einen aufgedunsenen Körper ohne Ainnere Kraft und Lebensfähigkeit und meinen nun, daß es den Westmächten binnen Kurzem ein Leichtes sein müsse, ohne wei- ern Beitritt Alliirter den Frieden von Rußland zu erzwingen. ke Sie bemerken, ist diese Anschauungsweise höchst vage, und ch theile sie nur mit, um Ihnen von, der herrschenden Meinung in Rcchcnstuben und Kaufläden, auf der Börse und selbst in un tergeordneten politischen Kreisen einen Begriff zu geben. In höhcrn maßgebenden Kreisen ist es natürlich etwas Anderes, da wird jeder Waffenerfolg mit unverhohlenem Vergnügen hinge nommen und man findet einen erwünschten Abschluß der Dinge schwierig und weit hinausgerückt. Von den Kriegsvortheilen erwartet man als nächstes und erfreuliches Ergebniß: Allianzen, die am geeignetsten wären, de» Lauf der Ereignisse zu beschleu ¬ ss mit n unk sucht ch an- >n Lir- V-, meine > einem Tagesgeschichte. Paris, 21. Oct. Die „D. A. Z." enthält von da nach stehende Eorrespondenz. Hätte man sich nicht schon so sehr da- Erscheint jeden Wochentag früh S Uhr. Preis vierteljährlich IS Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur SiS Nachmittag« S Uhr für die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit S Pfennigen berechnet. uigen. Die Einnahme von Kinburn soll nach Versicherungen^ welche mir zugekommen, in diesem Augenblick doppelt erwünscht für unsere Regierung gekommen sein, als die Verhandlungen zwischen ihr und dem Wiener Cabinet lebhafter denn je ge worden sind und als Oesterreich, wie es heißt, im Begriff stehe» soll, einen entscheidenden Schritt vorwärts von dem December- vertrag zu machen. Aus der Krim. Der Pariser Moniteur bringt jetzt ei nen ausführlicher» Bericht über die Besetzung der Festung Kin burn, der nach der Uebersetzung der Köln. Ztg. folgendermaßen, lautet: „Kinburn, 17. Oct. Am 14. Oct. Morgens, nachdem sich die heftigen Winde gelegt, welche die Operationen der Flot ten seit dem 8. Oct. hinderten, verließen dieselben die Rhede von Odessa. Am Abende des nämlichen Tages warfen sie vor KKl- burn ihre Anker aus. In der Nacht fuhren vier französische Kanonenschaluppen, die „Tirailleuse", „Tridente", „Meurtriere" und „Mutine", die der Contre-Admiral Pellion unter dem Be fehle des Schiffslieutenants Allemaud abgesandt hatte, mit 5 englischen Kanonenbooten durch den Paß von Otschakoff und liefen in den Dniepr ein. Am folgenden Tage (15. Oct.) Lei. Tagesanbruch wurden die Truppen ungefähr 4500 Metres süd lich von Lem Platze ausgeschifft. Am Nachmittage eröffneten die Kanonenboote das Feuer; sie wurden bei Anbruch der Nacht jedoch zum Unterbrechen ihres Feuers genöthigt durch die Be wegung der See, die ihr Zielen unsicher machte. Der Tag vom 16. Oct. war wegen der Wendung des Windes nach Südost beinahe ganz für uns verloren. Die Truppen legten Verhaue an und machten Reconnaiffancen nach dem Süden zu. Die Kanonenboote im Dniepr konnten allein den Platz beunruhi- gen. Da in der Nacht der Wind sich nach Norden gedreht hatte, so beschäftigten wir unS, der Admiral Lyons und ich, mit der Ausführung des Schlachtplans, den wir seit dem Tage vorher nach den Sondirungen des Eapitäns Scott und des Schipslieutenants Cloue, die von den Ingenieurs Hydographes, Tloin und Manen unterstützt worden waren, ausgearbeitet hat ten. Um 9 Uhr 20 Minuten eröffneten die drei schwimmenden Batterien, dw „Devastation", die „Lave" und die „Tonnante" ihr Feuer. Der Erfolg, den sie an diesem Tage hatten, ent sprach allen Hoffnungen des Kaisers. Der Wall, den sie be schossen, erhielt sehr schnell und an mehren Punkten prakticable Breschen. Die französischen und englischen Bombarden eröffne ten ihr Feuer um 9 Uhr 45 Minuten. Ihre Schrine, von den Signalen des Aviso rectificirt, waren bewunderungswür dig gut gezielt. Ich schreibe ihnen einen großen Antherl an. der schnellen Uebergabe deS Platzes zu- Die 5 franzopschen Kanonenboote, „Fleche", „Vitraille", und „Grenade", von 6 englischen Kanonenbooten unterstützt, rnmag ff' ran gewöhnt, von Niederlagen der Russen zu hören, so wäre cmcn f Nachricht von der Einnahme Ler Festung Kinburn und na- dcn- xÄ deutlich der Waffenstreckung der Garnison gewiß von größerer A Wirkung gewesen. Seitdem aber der General Murawiew bei ——-- N KarS von den Türken so arg aufs Haupt geschlagen wurde, le- A gen die Franzosen auf den Streit mit Rußland, kriegerisch be- 7 Uhr, H trachtet, gar kein Gewicht mehr; sie halten es kaum mehr für Leiden - ehrenvoll, den Koloß, Ler sich so vollkommen ohnmächtig erweist, Frier zu besiegen. Es ist somit die Bewegung der Fonds nach auf- besttzer wärts keineswegs dem günstigen Kriegsereigniß, das durch einen "" HMaueranschlag an der Börse verkündet wurde, sondern lediglich MEer fühlbaren Verbesserung der Finanzlage zuzuschretben. Die 0' ^Erhöhung Les Escompte hat die beabsichtigte Wirkung hervor- . ^gebracht, und schon stellt es sicherm Vernehmen nach sich heraus, lf als die Bank von Frankreich größere Zuflüsse an baarem Geld