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Freiberger Anzeiger und k TagWlatt. Erscheint jeden Wochentag früh S Uhr. Preis vierteljährlich IS Ngr. —Inserate werden an den Wochentagen nur biS Nachmittag« S Uhr für die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. 1855. Montag, den 1. Qctober Ctr. Pfund Silber, Ctr. Blei und Crr. Kupfer. a) an Erzen: 31377,§ nllt -421/,09 6142„2 28,z, z Die genannten Hüttenwerke leisteten dafür eine Bezahlung von 103,968 Thlrn. 10 Ngr. 5 Pf. b) an Zuschlazserzen: 12,452,» Ctr. mit 315,„z Pfund Silber und 21,osz Ctr. Kupfer gegen eine Bezahlung Seiten der Hüttenwerke von 2889 Thlrn. 12 Ngr. 6 Pf. Mithin betrug das letzte vierwöchentliche.Aus- bringen des soeben abgelaufenen Quartals 106,858 Thlr. 2 Ngr. 1 Pf., gegen das unmittelbar vorhergehende Ausbringen ein Mehr von 10,487 Thlrn. 21 Ngr. Uebrigens beträgt das Gesammtausbringen der hiesigen Gruben im Quartal Crucis nach den beglaubigten Mittheilungen, die uns^vorgelegen ha ben, die Summe von 325,193^ Thlr. 16 Ngr. 4 Pf., gegen das Quartal Trinitatis ein Mehrbetrag von 21,412 Thlrn. 7 Ngr. Glück auf! Oberbobritzsch, den 26. Sept. Die für die vaterländi schen Schulen angeordnete Gedächtnißfeier des Augsburger Re ligionsfriedens wurde hier am 21. September von den beiden Schulen gemeinschaftlich begangen. Sämmtliche Schüler, gegen 300 an der Zahl, begaben sich im Festesschmuck, die Mädchen mit Kränzen versehen, unter dem Geläute unsrer neuen Glocken in das Gotteshaus, wo in einer Unterredung mit ihnen Lie Bedeutung des Tages, sowie der Feier überhaupt wiederholt auseinandergesetzt und mahnend zu ihren jugendlichen Herzen gesprochen wurde. Hierauf verfügte sich die Schuljugend mit Len anwesenden Aeltern vieler Kinder und anderen Erwachsenen auf den Gottesacker zu Begehung einer zweiten Gedächtnißfeier. Hier ruhen nämlich in besonderer Gruft die Gebeine eines Mannes, des gewesenen Mühlenauszüglers Johann Gottfried Grimmer, der in seinem Testamente vom 26. Juni 1821 ein ewig bleibendes Denkmal in unsrer Gemeinde auf so zweckge- mäße^ und edle Weise sich gesetzt hat. Derselbe hat nämlich Zwei Tausend Thaler zu einem besondern Gefiifte, welches nach seinem Namen das Grimmersche Gestift genannt werden solle, bestimmen und aussetzen lassen und dabei verordnet, daß die eine Hälfte der Zinsen dieser Gestifts-Summe zum Besten der beiden hiesigen Schulen insofern, daß davon die „armen Schulkinder^nit dm nölhigen Büchern, Landkarten und dergleichen versehen, der etwa übrig bleibende Theil der jährlichen Zinsen aber zu Anschaffung nöthiger Kleidungsstücke für die gedachten armen Schulkinder verwendet werden solle." Die andere Hälfte dieser Gestiftszinsen aber solle alle Jahre unter „arme, aber rechtliche und moralisch gute Neuv er ehelich^- auS hiesiger Gemeinde V/rtheilt werden." Am verflossenen Ä». Juni d. I. warm es nun gerade 100 Jahre gewesen, daß dieser seit 34 Jahrm in Gott ruhende Mqnn im hiesigem Orte das Licht der Delt er blickt hatte. Deshalb veranstaltete man nachträglich an der Schlummerstätte desselben die obenerwähnte Gedächtnißfeier, wo in einer feierlichen Ansprache an die versammelten Kinder in ernsten Augenblicken und auf ernstem Boden der innige Zu sammenhang dieser und det vorhergehenden Gedächtnißfeier nach gewiesen und die Schüler zu jetziger und immerwährender Dankbarkeit für diese herrliche Wohlthat, die sich namentlich bei ihnen zur Zeit durch treue und sorgfältige Werthschätzung und Benutzung der ihnen unentgeldlich dargebotenen Bücher und Geschenke kund geben müsse, ermahnt wurden. Es sei hier erwähnt, daß nicht blos die ärmeren, sondern bis jetzt alle Schüler gedachte Wohlthat genossen haben und noch genieße«, was allerdings bei der jährlich sich mehrenden Kinderzahl in der Art und Weise nicht immer wird so fortbestehen können. Gewißlmit Rührung und den besten Entschließungen im Herzen verließ man hierauf das Schlummerhaus des edle« Todten, da zu dieser Feier mit dem Bildnisse Luthers, in dessen Geiste der unvergeßliche Mann durch sein Vermächtniß in den Schulen fortwirkt, sowie einer unter Glas gefaßten lithographirten Bo- tivtafel mit goldner Inschrift: „Dank dem sel'gen Grim mer, unserm edlen Wohlthäter", einigen Kränzen und Fahnen geschmückt worden war. Nach dieser ernsten Angele genheit gingen die Kinder zu einer heitern über. Bei Gelegen heit Ler Glockenfeier war ihnen nämlich von der Gemeinde «in Schulfest in Aussicht gestellt worden; denn wie damals durch, die Mildthätigkeit eines größern Theils hiesiger Einwohner auf Veranlassung des Gemeindevorstandes. die Armen des Orts. Tagesgeschichte. Freiberg, den 29. Septbr. In Lem soeben abgeschlosse nen letzten Dritttheile des Quartals Crucis haben die Gruben der hiesigen Bergamtsrevier an die fiskalischen Hüttenwerke ge liefert: