Volltext Seite (XML)
1160 erfahren, daß beim Kutschen Bunde der Beschluß gefaßt wurde, sammtliche Regierungen aufzufordern, den Werbungen der Com- misfionare deS Obersten Stutterheim, welcher als Präses der Fremdenlegionen in England fungirt, kräftigen Einhalt zu thun. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß mehrere Sol daten der deutschen Kontingente durch die Emissgre Stutterhfim's zum Treubruch verleitet wurden." Der Kölnischen Zeitung schreibt man aus Paris vom 1V. Sept.: Es bleibt dm Russen nur die nördliche Seite von Sebastopol übrig. Wie man hier glaubt, können sich die Russen dort nicht lange halten. Wenn das Nordfort auch wohl im Stande ist, eine längere Belagerung auszuhalten, so wird es ihm doch bald an Lebensmitteln fehlen, da die Verbündeten dasselbe jetzt ganz einschließen können. Sebastopol ist demnach alS gefallen zu betrachten. Wie der Brief des Kaisers an Pi- lisfier, den der Moniteur gestern vor 14 Tagen brachte, beweist, war man des nahen Falls von Sebastopol sicher. Aus diesen Gründen antwortete man auch dieser Tage auf eine Anfrage Oesterreichs wegen zukünftiger Friedensverhandlungen, daß man sich nur wieder auf Unterhandlungen einlaffen würde, wenn der Sitz derselben Paris sein würde. Der Eindruck, den die Sie- geSnachricht aus der Krim auf das größere Publicum gemacht, ist ein äußerst günstiger gewesen. Beim Erscheinen der heutigen Abendjournale konnte man sich in die Zeit der Revolution zu- rückversetzt wähnen." Pari-, Dienstag, 1t. Sept. General Pelissicr meldet «nterm 9. Sept: Die Russen versenken ihre Schiffe, sprengen die Festungswerke, setzen die Stadt in Brand und ziehen sich auf die Nordseite Sebastopols zurück. London, Dienstag, 11. Sept. Eine eingetroffene Depesche des Generals Simpson vom 9. d. M. meldet, da^ Sebastopol sich im Besitze der Alliirten befinde. Die Russen explodirten ihre Magazine, steckte» die Stadt in Brand und räumten Nachts und Morgens die Südseite. Sämmtliche russische Linienschiffe, 3 Dampfer ausgenommen, sind bei Nacht verbrannt. Die im Hafen schwimmende Verbindungsbrücke wurde abgebrochen. Eine Depesche des Admirals Lyons meldet, daß die Russen ihre Linienschiffe in der Nacht zerstört haben. (Dr. I). kirchliche Nachrichten. * Prediger, vom. XV. p. Vorm. Tex:: Apostclg. 14,11—18. Nachm.Tert: Gal. 5,26—6,5. Dom: früh 9 Uhr, Herr Diac. vr. pb. Teichgräber. — Beichte und Kommunion früh 7 Uhr, derselbe. — NaHPx Betstunde. -Ms Petri: früh halb 9 Uhr, Herr Pastor Uhlmann. —Nachm. HW Diac. Reinhold. — Beichte und Kommunion früh halb 7 Uhr. Nicolai: früh halb 9 Uhr, Herr Predigtamtscandidat, Lehrer Walther von Sand. — Beichte und Kommunion früh 7 Uhr. Jacobi: früh 8 Uhr, Herr Pastor Rosenkranz. — Beichte und Kommunion früh halb 7 Uhr. — Bekanntmachung. Erbtheilung halber soll das aus den Gebäuden unter Nr. 320 des Brandcatastcrs, sowie einem Stück Garten und 204 Q.-Ruthen Feld unter Nr. 291b. und 909 des Flurbuchs bestehende Sieghardt'sche Hausgrundstück zu Freiberg, welches 16 bewohnbare Stuben, ein großes, feuerfestes Gewölbe, einen Verkaufsladen, 4 Keller und 4 groß« Böden enthält, dermalen einen jährlichen Miethertrag von 294 Thlr. gewählt, mit 233,Steuereinheiten und 5 Thlr. 14 Nzr. jährlichen Stadtkaffengefällen belastet und ohne Berücksichtigung dieser Ab gaben auf 4975 Thlr. baugewerklich taxirt worden ist, durch unterzeichnete Behörde freiwillig versteigert werden. An Kauflustige ergeht daher hiermit die Einladung, im Bictungstermine, den 18. September d. I. vor 12 Uhr Mittags an hiesiger Landgcrichtsstelle sich einzufinden, sich zum Bieten anzugeben, über ihre Zahlungsfähigkeit sich auszuweisen und ihre Ejebote zu thun, sodann aber weiterer Entschließung gewärtig zu sein, indem sich die Besitzer die Auswahl unter den Bietern Vor behalten. , Die Kaufsbcdingungen und eine Abschrift des, die nähere Beschreibung des Grundstücks enthaltenden baugcwerklichen Taxationsscheins sind dem Anschläge an hiesiger Landgerichtsstelle beigcfügt. Freiberg, am 6. August 1855. Königliches Landgericht. Abtheilung für freiwillige Gerichtsbarkeit, e vr. Mannfeld. Erner.« Freiwillige Subhastation. Erbtheilungshalber soll das den Erben weil, des Gärtners und Maurers Carl Gottlob Berger zu Niederbobritzsch gehörige auf Folium 176 des Grund- und Hypothekenbuchs für Niederbobritzsch eingetragene Garteunahrung-grundstück, Nr. 176 deS Prando-tasters, bestehend in den Wohn? und Wirlhschaftsgebäuden Nr. 460 c. des Flurbuchs und den Flurstücken Nr. 460 b., 461 und 463, riehst dem im Oberbobritzscher Flur gelegenen Feldqrundstück Folium 240 des Grund- und Hypothekenbuchs, Nr. 996 a. dei Flurbuches, und dem auf Weißcnborner Flur gelegenen Wiesengrundstück Folium 72 des Grund- und Hypothekenbuchs , Nr. 212d. des Flurbuches^ wovon die Gartennahrung auf 660 Thlr. 20 Ngr., das Feldgrundstück auf 255 Thlr. 10 Ngr. und das Wiesengrundstück auf 200 Thlr. ortSgerichtlich taxirt worden sind, einzeln öffentlich versteigert werden und es ist hierzu . .. der 28. September d. I. F gnhergnmt worden, ES «erden daher alle alle Diejenigen, welche auf diese Grundstücke zu bieten gemeint find, hiermit eingeladen, sich an dem gedach ten Hgge vor 12 Uhr Mittags an hiesiger Landgerichtsstelle einzufinden, ihre Gebote zu eröffnen und wenn es an hiesiger Domuhr 12 Uhk SMHS auSgeschlagen haben wird, des Zuschlag« an den Meistbietenden sich zu gewärtigen.