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764 waren bei Anapa concentrirt. Die verbündeten Geschwader sich heute waren mit 2 Divisionen Truppen an Bord am 8. Juni daselbst angekommen. Die zu Kertsch aufgespeicherten Getreidevorräthe waren zum Theil unbeschädigt geblieben. In Konstantinopel erwartet man zum 15. eine Aenderung im Divan. — Abd-el- Kader hat die Genehmigung erhalten, sich in Konstantinopel aufzuhalten. Der Palast Achmet-Fethi-Pascha's ist durch eine Paris, 18. Juni. Das Gerücht, daß die französische Regierung eine neue Anleihe machen werde, bestätigt als richtig. Vorgestern ist im Staatsrathe beschlossen worden, in Rücksicht auf die politischen Verhältnisse Frankreichs eine Anleihe von 800 Mill. Fr. zu contrahiren; obgleich die letzte noch nicht ganz erschöpft ist, will man sich doch angesichts der Hartnäckigkeit Rußlands auf alle Eventualitäten gefaßt machen, um sich später nicht etwa in Geldverlegenheit zu befinden. So eben erfahre ich, daß der Gesetzgebende Körper auf den 10. Juli zusammenberufen wird, um die obige Anleihe zu votiren. Marseille, 19. Juni. Die neuesten französischen Zeitun gen enthalten folgende telegraphischen Mittheilungen: Das Post-Paketboot „Euphrat", das Konstantinopel am 11. ver lassen hat, ist soeben eingelaufen. Das Wesentlichste aus den von ihm überbrachten Nachrichten ist Folgendes: Der Mamelon-vert und die benachbarten Batterien wurden (am 7. Juni) von 27 russischen Batterien vertheidigt. Der Kampf dauerte mehrere Stunden mit verschiedenem Glücke. Die Geschütze des „Redan" richteten ein mörderisches Feuer gegen die französischen Truppen. Zwei Elitenbataillone nah men die russischen Verstecke. Die Engländer, denen es gelun gen war, in das große Sägewerk (reäau) einzudringen, ver nagelten daselbst einen Theil der feindlichen Geschütze, dann zogen sie sich zurück. Die Franzosen und Türken blieben im Besitz des Mamelon-vert und wendeten 15 von den eigenen Geschützen des Feindes, die nicht vernagelt worden waren, ge gen denselben. Die Verluste der Russen werden auf 5000, die der Verbündeten auf 3000 geschätzt; 500 russische Gefangene find in Konstantinopel angekommen. In Taganrog wurden durch die Landungstruppen 6 Magazine verbrannt. Capitän Lyons vollendete die Zerstörung von Monopol. 20,000 Russen Feuersbrunst zerstört worden. Der Sohn Reschid Pascha'S sollte nächstens auf den Botschafterposten nach Paris abgehen. General Pelissier verlangt Schiffe, um seine Verwundeten ab- zusühren. (Dr. I.) Feuilleton. * Höhe einiger Städte über der Meeresfläche. Mexico 9100 Fuß. Madrid 2432 - Innsbruck 2264 - München 2152 - Salzburg 1808 - Genf 1488 - Freiberg 1488 - Ulm 1476 - Moskau 1200 - Gotha 1140 - Turin 920 - Prag 671 - Cassel (Hessen) 632 - Göttingen 536 - Wien 532 - Parma 372 - Dresden 360 - Paris (Observ.) 260 - Rom (Capitol) 184 - Berlin 160 - Nothwendige Subhastation. Ausgeklagter Schuld halber soll das Christianen Wilhelminen verchel. Pfeifer zu Großhartmannsdorf gehörige Gartengrundstück da selbst, welches im Grund- und Hypothekenbuch für gedachten Ort auf Folium 253 eingetragen und ortsgcrichllich — unberücksichtigt der Ob lasten — auf 600 Thlr. gewürdert worden ist, künftigen 2 6. Juli 1855 des Vormittags an Königlicher Landgerichtsstelle allhier unter den gesetzlichen Bedingungen öffentlich versteigert und mit dem Zuschlag auf das höchste Gebot Mittags 12 Uhr verfahren werden. Dies wird hierdurch unter Verweisung auf die im unterzeichneten Königlichen Landgericht und im Erbzerichtsgasthof zu Großhart mannsdorf aushängenden Anschläge bekannt gemacht. Freiberg, den 9. Mai 1855. Königliches Landgericht. Abtheilung für streitige Civil-Rcchtssachen. Hecht. Coith. ' Bekanntmachung. Ausgeklagter Schuld halber soll das Ernst Eduard Otto zu Gränitz gehörige Mahl- und Schneidemühlcngrundstück daselbst, welches tm Grund- und Hypothekenbuch für gedachten Ort auf Folium 40 verzeichnet ist und ortsgerichtlich — unberücksichtigt der Oblasten — incl. bes Realrechtes zum Schwarz- und Weißbrodbacken auf 3500 Thlr. gewürdert worden ist, den , 2 7. Juli 1855 beS Vormittags an Königlicher Landgerichtsstelle allhier unter den gesetzlichen Bedingungen versteigert und mit dem Zuschlag um das höchste Gebot Mittags 12 Uhr verfahren werden. Dies wird andurch bekannt gemacht mit dem Bemerken, daß eine Beschreibung des Grundstücks und ein Verzeichniß der Oblasten, flr welches beides sedoch Gewähr nicht geleistet wird, den im unterzeichneten Königlichen Landgericht und in der Erbgerichtsschänke zu Grä- «itz aushängenden Anschlägen beige,ugt sind. Freiberg, den 15. Mai 1855. Das Königliche Landgericht daselbst. Abtheilung für streitige Civilsachen. Hecht. Coith.