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JnsAste werden an den Wochentagen nur bis Nachmittags 3 Uhr Mittwoch, de« 10 Januar 1855. in vor sich hertreibend un' eines Dorfs ver« ung tel her u. ter, zel en. lrüL« chwarzn innmi cd gebe- lohnunz eben. Erschaut jeden Wochentag früh 9 Uhr. Preis vierteljährlich für die nächstcrschemende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. 'bräun, erz? Zehn», hmerj! > gräbt: so kann der anoer*Donau entbrannte Kampf, der sich mit gesteigerter Kraft auf der'Haurischen Halbinsel bis in die Gegenwart fortsetzte und dessen Ausgang noch sehr schwan kend ist, im neuen Jahre in erweiterten Dimensionen fortgehen wie die Ringe, welche ein ins Wasser geworfener Stein immer größer und größer beschreibt, Lis endlich ihre Wellen das Ufer berühren. Die Majestät des Geschicks hat sich jetzt auf Europa nie dergelassen; wir stehen an einem Wendepunkte der gewaltigen Zeit, wie er vielleicht kaum alle Jahrhunderte wieder erscheint, an einer Epoche wie sie einst bei Marathon, wie sie von Karl Martell gemacht wurde. Die Cultur, die Gesittung und Hu manität des Abendlandes steht im Kampfe mit der Finsterniß und der Despotie des Nordens, das ist der innerste Kern deS Krieges, den uns das entschwundene Jahr als schlimmes Erbe hinterlassen hat. Erkennt Mitteleuropa die Stunde, in welcher die Majestät des Geschickes sich zu ihm Herniedergelaffen hat, einigt man sich entschieden zum Kampfe gegen die bedenkliche Uebermacht des nordischen Riesen, so mag die kommende Gene ration sich eines langen Friedens erfreuen, in dem jeder sicher wohnen wird unter dem Schatten des Fruchtbaums, wo der Pflug die Erde zur Saat aufwühlt und die Sense des Land manns das Aehrengefild mäht, wo die Werkstatt des Meisters, die Maschine der Fabrik in rühriger Thätigkeit ist, das Dampf roß der Schienenstraßen und die Schiffe des Weltmeeres den Gcwcrbfleiß Europas fernen Welttheilen zuführen. Aber man erwarte nicht in kindlichem Glauben, daß nach Jahren deS nahen Kriegs, der die Sitten wild und rauh macht, wo die Völker allmählich der Opfer müde und überdrüssig werden und alles nach Ruhe sich sehnt, der Freiheit daheim neue goldne Tempel gebaut werden. Mit welchen Hoffnungen und Zusagen gingen 1813 die Völker Deutschlands in den „Freiheitskampf" um den Dränger der Throne und Völker in den Ebenen Leipzigs und Waterloos zu stürzen und wie kurz wurden in der Wiener Schlußacte die Rechte der Völker auf drei Zeilen abgemacht. Siegt das Abendland gegen den nordischen Riesen, dessen Bundesgenossen Schnee und Eis und die unwegsamen, weiten Steppen Rußlands sind, so erwarte man weiter keinen Erfolg, als daß Europa von dem übermächtigen Einflüsse Rußlands, daß es von der Vergrößerungssucht eines unheil vollen Ehrgeizes auf einige Decennien frei wird. Ist aber der KW. o. I«- zen einschränken lassen. Aber wie ein einziger Funke, wenn ihn der Sturm zur Flamme facht, mit gewaltiger, unwidersteh licher Macht zur wüthenden Flamme sich entwickeln kann, die eine blühende Stadt in einen Schutthaufen zu verwandeln ver mag ; wie ein kleiner Schneeball, durch die Krallen eines Adlers von einem Gletscher losgerissen, nach der grauenvollen Tiefe fortrollt und zuletzt zur donnernden Lawine wird, einen Sturm auf dn legitimi- s SM »g nch ; ls i H, taj d bild! 18SL wals das Gegentheil dargethan hatten, der ausgebrochne Kampf H werde sich wenigstens „localisiren", auf seine damaligen Gren- der Zeit mit Sicherheit zu deuten verstände? Nur Ansich- »w-vm, ten und Meinungen können wir daher im Nachstehenden Wieda; ^aussprechen. Zum neuen Jahre 1833. So sind wir denn cingetrcten in das dunkle Gebiet eines Wneuen Jahres; wir richten den spähenden Blick in die Ncbel Wder Zukunft und möchten gern sehen, welche Geschicke das neue MJahr für uns und die Unsern in seinem Gefolge Haben wird, Wob uns ein heitres, ob uns trübes Loos in den kommenden W12 Monden beschieden ist. Wie viel kann sich in 365 Tagen W ereignen, wie einschneidend in unser häusliches Glück können Wdie kommenden Stunden werden. Während der Eine die Er- Wfüllung seiner thcuersten Wünsche verwirklicht ^ehen wird, kann Wder Andre am Grabe seines Glücks stehen. Mit banger Erwartung stehen diesmal die Völker Europas Wan der Schwelle des neuen Jahres und fragen sich ernst: wird Mder Tempel des Kriegs geöffnet, wird er geschlossen werden? WJm Osten Europas decken dunkle Gewitterwolken den Horizont, Sund im ganzen Abendlandc ist es Gewitterschwül und mit er- H wartungsvollen, besorgten Blicke schauen die Völker auf den N Zug des dunklen Gewölks im Open und möchten gerne wissen, Hob cs über ganz Enropa dahinziehen, weithin seine verderben- H bringenden Blitze schleudern und die Welt mit seinem Donner er- Mfüllen oder sich spurlos verziehen werde. Wo ist aber der MSterbliche, der die Gestalt des Himmels prüfen und die Zeichen Freiberger Anzeiger und Tagevlatt Ä Als wir vor zwölf Monaten am Eingänge eines neuen eße«.- E Jahres standen, da kämpfte ein schwaches Volk an den sumpfi- issüllk 'N gen Niederungen der untern Donau gegen seine übermächtigen 8 nordischen Unterdrücker, welche gekommen waren, daS Erbe des A „kranken" Nachbarn an sich zu reißen, ehe dieser noch das Zeit- M lichc gesegnet hatte. Schon damals waren die Zeichen der Zeit -Agar ernst; aber noch hoffte man allgemein, wenn wir auch mehr-