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Borr- uedcr. ach kur-' ine und tbcunn 4 Mo- lcs Bn- kanntt« für >mc am hwiegn- tsritl ;e inge bi-! ;ch wmW ist mei-Uz An »UM '»'«aM. i ibrmW schömM daduisD es Hn;» nich KW ;trstcr«t taterh^U lnahm D iah mW asbkso» ak niil icr, al! . Jug'nd ' >c M i l der PÄ cn wupL ewiz« sprech», spät aö'! idungn 1 lnkwü^ hlrüb» s. Freiberger Anzeiger Tageblatt. Donnerstag, den H Januar rE 8. i 1855 » 11,.. „ierieliabrlich t5 Ngr. — Jnscrarc werde» an den Wochentagen nur bis Nachmittags z Uhr Cagesyeschichte. Dresden, 8. Januar. Am 6. dieses Mouais vergiftete sich hiersclbst aus Lebensüberdruß Ler Thicrarzt R. mit Ar senik und fand seinen Tod. — Im kteincn Gehege spielten vorgestern Nachmittags mehrere Kinder, indem sie sich auf der dortigen kleinen Eisenbahn mit den Stcin-Lowris gegenseitig fuhren. Ein achtjähriger Knabe F. aus Friedrichstadt, welcher die Wagen schob, arug einen langen Shawl. Da sich letzterer hierbei um das Rad wickelte, so wurde das Kind niedcrzewor- fen, mit sortgerisscn und erwürgt. Alle Wiederbelebungsver suche waren vergeblich. (D*- J-) Bertin. Die Kölnische Zeitung enthält aus Wien vom 7. Jan. folgende telegraphische Mitcheilungcn: Zwischen dem außerordentlichen preußischen Gesandten, Obersten v. Manteuffel, und dem russischen, Fürsten Gorlschakoff, ist gestern dahier ein Uebereinkommen unterzeichnet worden, in welchem sich Rußland Preußen gegenüber verpflichtet, Oesterreich nicht anzugrcifen. Oberst von Mantcuffel's Abreise ist auf den 15. Jan. festgesetzt." — 7. Januar. Die Friedenshoffnungen, denen ^man sich .nach Kcunlnlßnahme des jüngsten russischen Manifestes hier thingab, sind seil gestern gänzlich beseitigt. Aus verläßlicher »Quelle kann ich Ihnen milthcilen, daß gestern der russische Ge- fsandte, Herr von Budberg, hier im Auftrage seines Souveräns ^dic Erklärung abgegeben: Rußland werde die vier Garantic- ! fordcrungcn in Ler Weise, wie sie jetzt intcrprctirt worden, nicht ! annehmen, weil cs dieselben mit seiner Ehre und Machtstellung ! nicht vercinbarlich finde. Zugleich hat Hr. v. Budberg in ver traulicher Weise angefragt, wie sich Preußen diesem Entschluß i gegenüber verhalten werde. Es soll darauf geanuvortct sein, idaß Preußen die bisherige Mäßigung Rußlands vollkommen ianerkenne, bei einer Fortsetzung und Erweiterung des Kriegs kjedoch seine Armee gegen beide Fronten stellen, zugleich aber »nicht aufhören werde, nach allen Seiten auf Mäßigung zu ldringen. Demnach würde cs in der Politik Preußens liegen von der unbewaffneten zur bewaffneten Neutralität iiberzugchcn,' j eine Stellung, welche angesichts der gegen Oesterreich übernom- > menen Verpflichtungen auf die Dauer nicht hallbar sein wird - Für jetzt ist zwar der Antrag Oesterreichs auf Mobilisirung eines Theüs der Bundeskruppen von hier aus abgelehnt; allein es ist damit an der Verpflichtung nichts geändert, die offenbar eine Aufrechterhaltung der Neutralität geradezu unmöglich macht. München, ß. Januar. Einem Lauffeuer gleich verbreitet sich in unserer Stadt das Entsetzen erregende Unglück, welches den hier lebenden ungarischen Grafen Johann von Mailath und dessen Tochter am 3. Jan. betroffen hat; einen Mann, der sich im Gebiet der Poesie und der Geschichte seines Vaterlandes einen unvergänglichen Namen gemacht hat. Seinem Stande und seiner Bildung entsprechend, bewegte er sich während seines mehrjährigen Aufenthalts dahier in den vornehmsten und ge bildetsten Kreisen, wo er überall durch seine Liebenswürdigkeit und seine geselligen Talente die lebendigste Thrilnahme und größte Anerkennung fand. Besonders wohlthuend und rührend war sein Verhältnis; zu seiner Tochter, welcher er einen großen Theil seiner Werke dictirte und die er durch seinen fortwähren den Umgang vollkommen zu sich herangebildet hatte, wogegen auch sie mit der unbeschreiblichsten Zärtlichkeit an ihm hing. Alles Dies hätte wohl seine Freunde zu dem Glauben berech tigen dürfen, daß Graf Mailath ein überaus zufriedenes Leben führen müsse, während leider sein Ende das Gegentheil unS gezeigt hat. Eine längere Augenkrankheit hatte ihn schon früher gcnöthigt, den Staatsdienst aufzugeben, und da er 17 Geschwi ster hatte, mag wohl auch sein Vermögen niemals bedeutend gewesen sein, sodaß er sich endlich genöthigt sah, das kostspielige Wien zu verlassen und sich anderswo nicdcrzulassen. So kam er vor einigen Jahren mit der Hoffnung nach München, sich hier einen Wirkungskreis zu schaffen, der ihm und seiner Toch ter, welche ihren Vater auf allen seinen Lebenswegen wie ein treuer Engel begleitete, eine anständige Existenz sichern sollte; allein auch diese Hoffnung blieb unerfüllt, sodaß er trotz der großmüthigsten Unterstützungen seiner Freunde seine Lage von Tag zu Tag sich verschlimmern, den Horizont sich immer schwär zer umwölkcn sah. In dieser Lage, welche ihn sogar nicht selten dem äußersten Mangel preisgegeben zu haben scheint, faßte er endlich Len unglückseligen Gedanken, seinem Leben ein Ende zu machen. Bei dem innigen Verhältniß zwischen Vater und Tochter muß wohl auch ein vielfaches Besprechen dieses Entschlusses zwischen Leiden angenommen werden. ES sind dies aber gewiß Augenblicke und Stunden gewesen, vor deren Beschreibung jede Feder zurückbeben muß, wenn die Tochter in der Begeisterung ihrer kindlichen Liebe ihren unglücklichen, in Verzweiflung ringenden Vater nicht überleben wollte. Endlich