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Deutscher Papier-Verein Außerordentliche Hauptversammlung in Kassel am 21. Oktober 1917 Schluß zum Bericht aus Nr. 87 Nach der Pause übernimmt der 2. Präsident Herr Richter den Vorsitz. Es werden zunächst die jährlichen Beiträge, welche die Mit glieder außerhalb der Zweigvereine an die Hauptkasse zu zahlen haben, festgelegt und zwar für einfache Mitglieder 3 M., für einfache Mitglieder, welche die Papier-Zeitung erhalten, 9 M., fürcListen- empfänger 20 M. Herr Richter regt an, das weiter für unterstützende Mitglieder geworben werden möge, deren Mindestbeitrag 30 M. beträgt, denen dann auch alle Rechte zuständen. Herr Richter erklärt hierauf, daß es notwendig sei, einen führen den Zweigverein, der für den Hauptverein arbeitet, zu wählen, er schlägt bis zur nächsten Generalversammlung den Berliner Verein vor. Herr Weber schließt sich dem an. Herr Fammel hält einen bezahlten Geschäftsführer für nötig. Bei der Abstimmung wird Berlin als Vorort für den Deutschen Papier-Verein anerkannt. Herr Abt wünscht, daß die neu ausgearbeiteten Satzungen den einzelnen Vereinen erst zugestellt werden. Vorstandswahl: Herr Abt glaubt von einer Neuwahl Abstand zu nehmen und schlägt vor, den bisherigen Vorstand, dem wir alle Dank schulden und volles Vertrauen schenken, bis zur ordentlichen Hauptversammlung im Amte zu belassen. Herr Becker stimmt dem zu. Herr Weber ist für eine Neuwahl, weil man sonst nicht vorwärts käme, damit das, was gefaßt wurde, auch in die Tat umgesetzt wird. Herr Kleeßen hält dies für die wichtigste Frage, denn wenn wir im Verein etwas durchbringen wollen, müssen wir zur Wahl schreiten, dürfen keinen provisorischen Vorsitzenden haben, es wäre nötig, Herrn Gravenhorst zu fragen, ob er die Wahl annehme, andererseits schlägt er Herrn Richter vor. Herr Richter ist für den Vorschlag des Herrn Abt. Herr Gravenhorst hat sich bereit erklärt, im Sinne des Herrn Abt weiter das Amt zu übernehmen. Hierauf wird der Antrag Abt angenommen. Zu Kassenprüfern werden auf Vorschlag des Herrn Richter die Herren Becker und Müller (Berlin) gewählt. Herr Erdlen wird gebeten, das 2. Schriftführeramt weiter zu behalten, gleichzeitig dafür einzutreten, daß die ehemaligen Hamburger Mitglieder, welche nicht zum Kleinhändler-Verband gehören, sich zu einem Zwischenvereine von Großhändlern und Fabrikanten sammeln und dem Deutschen Papier-Verein beitreten. Die Versammlung erklärt sich damit einverstanden. Herr Erdlen ist bereit, diese Arbeit zu übernehmen. Da der Bonner und Magdeburger Verein fehlen, wird beschlossen, Herrn Fammler, Frankfurt am Main, zu beauftragen, in Bonn im Sinne der heute gefaßten Beschlüsse zu wirken, wozu er sich gern bereit erklärt. Ebenso soll Herr Müller (Hannover) in Magdeburg das Weitere veranlassen, auch er stimmt dem zu. Herr Justizrat Wilmersdoerffer gibt nunmehr einen eingehenden Ueberblick über die Entstehung und den Verlauf des von dem Papier verein Hamburg E. V. und dem Verband deutscher Papier- und Schreib warenhändler gegen den Verein deutscher Briefumschlag-Fabrikanten angestrengten Rechtsstreites. Justizrat Wilmersdoerffer berichtet weiter über die von ihm im ausdrücklichen Auftrage der Händler verbände dem Verein deutscher Briefumschlag-Fabrikanten unter breiteten Vergleichsvorschläge. Eine Antwort darauf ist von dem Verein bisher nicht eingegangen. Im Anschluß hieran wird der Wunsch ausgesprochen, daß der bisherige. Syndikus, Herr Justizrat Wilmersdoerffer, weiter im Amte bleibt, bis ein neuer Herr gefunden wird. Herr Justizrat W. stellt dies in Aussicht. Dem Vorstand wild die Vollmacht erteilt, nach bestem Wissen eine Neuanstellung zu bewirken. Herr Abt verliest einen Brief der Firma Adolf Steinberg in Eisenach, worin diese bittet, dafür zu sorgen, daß die Papier-Fabri kanten, welche bisher Packpapier gefertigt haben, jetzt aber Spinn papier herstellen und mit den Verbrauchern in Geschäftsverbindung getreten sind, nach Friedensschluß davon abstehen und die Groß händler, die nachher ihren Bedarf decken wollen, wieder wie früher berücksichtigen, nicht den Verbrauchern sondern den Großhändlern liefern. Herr Wegner meint, daß es jetzt zwecklos sei, an die Fabrikanten heranzutreten. Vielleicht wäre es richtig, in der Uebergangszeit ein Schreiben an den Verein der Papierfabrikanten zu richten. Herr Richter bittet die Mitglieder, die Adressen, an wen zu schreiben wäre, Herrn Erdlen zuzustellen. Als Ort der nächsten Generalversammlung wird wieder Schwerin vorgeschlagen, wenn nicht besondere Ereignisse etwas anderes erfordern. Herr Mangelsdorf erklärt, daß wenn geordnete Zeiten eintreten, Schwerin sehr gern bereit sei, die Mitglieder aufzunehmen, im übrigen hält er den Vorschlag des Vorstandes für richtig. Herr Abt spricht seinen Dank aus für die Tätigkeit des. Vor standes, glaubt, daß lange nicht in so schönen Räumen wie heute getagt, auch nicht so intensiv gearbeitet worden ist und hofft, daß der Geist, der durch die Verhandlungen gegangen, auch weiter dem Verein erhalten bleibe und Nutzen bringe. Herr Mann wird beauftragt, dem Kasseler Magistrat für die liebenswürdige Gastfreundschaft zu danken. Herr Richter schließt hierauf um 7 Ehr die Sitzung, dankt den Anwesenden für die allgemeine Teilnahme und spricht die Hoffnung aus, daß die heutigen Beschlüsse zu einem ersprießlichen Gedeihen des Vereins führen. Halter für Tinten- und Tuschebehälter Wilhelm Ehlerding in Hannover-Linden erhielt das DRP 298636 vom 19. Juni 1915 ab in KL 75 c auf einen Halter für Tinten-, Tusch behälter o. dgl. welcher bei Einfachheit in der Bauart sich ohne Schrauben oder Einklemmen am Behälter sicher befestigen läßt und diesen vor dem Umfallen schützt. Der als Halter dienende Körper a aus Metall oder einem anderen schweren Stoff, dessen Bodenfläche eine beliebige geometrische Form aufweist, verläuft nach oben halb kugel- oder pyramidenartig, damit die Reißschiene an ihm hoch gleiten kann. Die Tinten- oder Tuscheflasche b wird von unten durch den Halter ge schoben und durch eine an der Boden seite angebrachte Schlag- oder Druck feder c, d gegen die vorspringende 1 Kanten e des Halters gedrückt. Vor dem Einschieben der Flasche wird Bügel d zurückgeschlagen. Flasche und Halter sind nunmehr fest vereinigt und durch die Form und das Gewicht des letzteren vor dem Umfallen geschützt. Die Patentschrift erläutert noch andere Ausführungsformen der Er findung. Der Patent- Anspruch lautet: Halter für Tinten-, Tuschbehälter o. dgl. aus Metall oder einem anderen schweren Material von beliebiger Grundflächenform mit nach oben hall ,kugeliger oder schräg zulaufender Form, gekennzeichnet durch einen mittleren Ausschnitt, in welchen die Flasche von unten hinein geschoben und durch eine auf der Bodenseite des Halters gegen die vorspringenden Kanten (e) oder die schrägen Flächen (g) wirkende Schlag- oder Druckfeder festgedrückt wird. Neue Diktaphonrolle. Dem Mangel an Diktaphonrollen bei den Zeitungen in Schweden wird durch eine Erfindung des Schriftleiters Carl Aström in Oestersund abgeholfen. Es gelang ihm durch Ein schmelzen alter Rollen aus der Masse mit Zusatz einiger Bestand teile eine neue Diktaphonrolle (Preis 3 Kr. das Stück) herzustellen, die in Schallstärke und Haltbarkeit den bisher im Handel befind liehen gleichwertig sein soll. bg.