Volltext Seite (XML)
2124 PAPIER-ZEITUNG Nr. 102/1917 basische Farben, welche Menge als unter 5 v. H. liegend, fest gestellt wurde. H. Burckhardt. Verfahren zur Herstellung eines Harzleimersatzes bei der Papierleimung. Oesterr. Patent 73473. Zentralblatt für die Oesterr.-Ungar. Papierindustrie XXXV, 326 (1917) Nr. 17. Papier- Zeitung 42, 1445 (1917) Nr. 72. Wochenblatt für Papierfabr. 48, 1624 (1917) Nr. 37. Eine durch Kochen von Harz mit Alkali er haltene Harzseife wird mit einem durch kaltes Verrühren von Kar toffelmehl mit Natronlauge erhaltenen Pflanzenleim bei 90 • ver mischt, und diesem Gemisch schließlich noch tierischer Leim ein verleibt. J. A. De Cew. Einige Reaktionen der Harzleimlösungen. The Worlds Paper Trade Review Seite 11—13 (3. November 1916) Nr. 18. Harz kann in den Lösungen im gelösten Zustande, im kolloiden Zu stande und endlich in Aufschlemmung existieren. Die Leimung wird vermutlich durch stark saure Resinate bewirkt, die besonders ausgeprägte kolloide Eigenschaften haben. Aus einem neutralen Resinat kann man 40 v. H. der gesamten Harzmenge in der kolloiden Form gewinnen. Aus einem sauren Resinat etwa 70 v. H., wenn ein Tonerdesulfat verwendet wird, das keine freie Säure enthält. J. A. De Cew. Verfahren zur Herstellung von Papierleim. Ameri- kan. Patent 1223480 vom 24. April 1917. J. Soc. Chern. Ind. XXXVI, 593, 1917. Die kalte Leimlösung enthält ein nicht zersetzliches Ammoniumresinat, außerdem freies Ammoniumhydrat und Wasser, jedoch kein freies Harz. Die Lösung wird aus einem dicken Leim dadurch erhalten, daß man diesen mi Hilfe von Pressung in eine kalte, wässrige Flüssigkeit drückt. R. W. Sindall und W. Bacon. Ein neues Verfahren zum Leimen von Papier. Engi. Patent 105444 vom 23. Mai 1916. J. Soc. Chern. Ind. XXXVI, 593 (1917) Nr. 11; Papier-Zeitung 42, 1166 (1917) Nr. 58. Papier wird zunächst in eine Lösung von Leim getaucht, die Seife, Stärke, Gummi oder Harz, jedoch kein Tönerdesulfat enthalten darf. Hierauf bringt man das Papier in eine Leimlösung, die Alaun oder Tonerdesulfat enthält. Die erst genannte Lösung kann man auf eine höhere Temperatur erhitzen, als sie durchschnittlich bei der Leimung von Papier angewendet wird, wodurch bessere Durch- tränkung des Papiers gewährleistet wird. CI. Tittel. Streckungsmittel für Kolophonium bei der Harzleim bereitung. Papier-Zeitung 42, 1578—1579 (1917.) Phenolharze haben für die Papierleimung in der Zeit der Harznot größere Aussichten. Das Phenolforin der Firma Leop. Krawany & Co. in Bodenbach a. E. wird mit dem Harz verseift. Mit der nach diesem Verfahren gestreck ten Harzseife wird sehr gute Leimung erzielt, wenn man zum Leimen Tierleim mitverwendet, weil Phenolforin Tierleim so verändert, daß er fast verlustlos der Leimung zugute kommt. Aktiebolaget Kolloid I Lukoidation, Stockholm. Verfahren zur Herstellung kolloider Lösungen. DRP 295164 vom 31. März 1914. (6. November 1916.) Kolloid-Zeitsehrift XXI, 95—96, (1917) Heft 2. Durch Erhitzen unter Druck soll nicht nur eine Emulsion sondern eine kolloide Lösung von Harz erzeugt werden, wenn man nach erfolgter Erhitzung schnell abkühlt. Beispielsweise werden 30 Gewichtsteile Harz, 470 Gewichtsteile Wasser und ein Gewichtsteil Natriumkarbonat im Autoklaven auf 215 0 C (20 Atm. Druck) erhitzt, eine Stunde lang bei dieser Temperatur erhalten und das fertige Kolloid durch eine Kühlschlange abgezogen. G. H. Gemmel und 8. Milne. Herstellung von Leim und seine Anwendung auf Papier und Zellstoff. Engi. Pat. 104012 vom 12. Fe bruar 1916. Journ. Soc. Chern. Ind. XXXVI, 383 (1917) Nr. 7. Harz wird in einer Lösung von Borax oder Ammoniak, oder in einem Gemisch beider mit oder ohne Zusatz von Soda gelöst. Bevor man den ver dünnten Leim dem Holländer zugibt, ist es zweckmäßig, ihn mit Aluminiumsulfat zu zersetzen. Axel Helmer Haefjner. Verfahren zum Leimen von Papier, Pappe und ähnlichen Produkten mit Hilfe von Sulfitablauge. DRP 299812, Kl. 55 c, Gruppe 2. Papierfabrikant XV, 436 (1917). Die neutrali sierte, vergorene und von Alkohol befreite Lauge wird mit Alaun oder Aluminiumsulfat versetzt und das Gemenge im Holländer zur Leimung zugesetzt. Für 100 kg Papier werden beispielsweise 25 kg Ablauge (10 prozentige) 0,5 kg Harzseife und 1 kg Alaun gerechnet. Etwas vom Leimen von Spinnpapieren. Papierfabrikant XV, 436 (1917). Bei Edelsorten, welche auf offener Papiermaschine herge stellt werden, hat man die Leimung ganz unterlassen, aber den Stoff nach Art der Zigarettenpapiere gemahlen und als Ersatz des Leimens in der Masse Oberflächenleimung mit Viskose vorgenommen. Gün stige Ergebnisse wurden auch mit nachträglicher Leimung der fertigen Garne und Gespinste erzielt nach vorhergehender Bleiche. Max Müller und Paul Koppe. Verfahren zum Leimen von Papier im Stoff unter Verwendung von tierischem Leim. DRP 297048, Kl. 55 c, Gruppe 2. Papierfabrikant XV, 225 (1917) Nr. 18. (Vergl. diese Literaturauszüge 1917, 1. Vierteljahr.) Max Müller und Georg Muth. Verfahren zum Füllen und Leimen oder zum Füllen von Papier. DRP 293395, Kl. 55 c, Gruppe 3. Wochen blatt für Papierfabr. 48, 1242 (1917) Nr. 28. Papierfabrikant 15, 310 (1917) Nr. 25. Die bei der Aufschließung tonerdehaltiger Stoffe mit Schwefelsäure verbleibenden Rückstände werden mit Eisen cyansalzen behandelt, um das in Lösung gegangene Eisen auszufällen und es so zum Füllen, I.eimen und zur Dunkelfärbung von Papieren nutzbar zuJmachen. f Ernst Fues. Verfahren tum Leimen von Papier und anderen saugfähigen Stoffen. DRP 292 069, Kl. 55 c, Gruppe 2. Papier- .fabrikant XV, 322 (1917) Nr. 26. Papier-Zeitung 42, 1054 (1917) Nr. 52. (Vergl. diese Literaturauszüge 1917, 1. Vierteljahr.) Das fertige Papier oder das Papier auf der Papiermaschine wird mit Lösungen getränkt, die gleichzeitig Leimungs- und Fällungsmittel in Gegenwart eines Schutzkolloides, z. B. Tierleim enthalten und die Leimung durch Trocknung vollendet. Ernst Fues. Verfahren zum Leimen und Färben von Papier. Zusatzpatent DRP 296089. Papier-Zeitung 42, 1054 (1917); Papier fabrikant 13, 335 (1917). Der Leimmischung können zwecks gleich zeitiger Leimung und Färbung auch noch Farbstoffe zugesetzt werden. Ernst Fues. Verfahren zum Leimen und Färben von Papier. Zusatzpatent297535. Papier-Zeitung42, 1054(1917). Papierfabrikant 15, 335 (1917). Farbstoffe, die sich gegenseitig ausfällen, können in Gegenwart eines Schutzkolloides (z. B. Tierleim) der Papierbahn ohne vorzeitige Fällung einverleibt werden. Ernst Fues. Leimen und Färben von Papier. DRP. 296412 vom 10. Juli 1914 in Kl. 55 f. Papier-Zeitung 42, 822 (1917) Nr. 40. Vor Anwendung des früher beschriebenen Leim- und Färbeverfahrens (diese Auszüge) wird die Aufsaugefähigkeit der Papierbahn stellen weise verändert. Wolkige Färbungen können z. B. durch Verzicht auf Schüttelung des Siebes erzeugt werden; auch kann man ver schiedene Stoffarten unmittelbar vor dem Aufbringen auf das Sieb zusammenmischen, so daß sie noch in der fertigen Bahn verschiedene Saugfähigkeit zeigen. H. Schulte. Gänzlicher oder teilweiser Ersatz des Harzes durch Tierleim bei der Leimung im Holländer. Zentralblatt für die Oesterr.- Ungar. Papierindustrie XXXV, 216—217 (1917) Nr. 11. Tierleim ersatz läßt sich im Hadernkocher aus Leimleder, Knochen, Schaf- und Kalbfüßen herstellen. Zur Befreiung von Schmutz muß zunächst 2—3 Stunden gewaschen werden, man kann dann die Temperatur auf 120 • C steigern und dadurch an Kochzeit, Dampf und Arbeits löhnen sparen, sowie eine größere Ausbeute erhalten. Der wirksame Stoff im tierischen Leim ist das Glutin, zu dessen Fällung praktisch Gerbsäuren und gerbstoffhaltige Substanzen in Frage kommen. Durch zu langes Kochen geht die Eigenschaft des Erstarrens zu einer Gallerte verloren. H. Schulte. Gänzlicher oder teilweiser Ersatz des Harzes durch Tierleim bei der Leimung im Holländer. Zentralblatt für die Oesterr.- ungar. Papierindustrie XXXV, 235—-237 (1917) Nr. 13. Setzt man im Holländer auf 100 kg Papier 6 kg Tierleim und 6 kg Catechu hinzu, so erhält man ein Papier mit lederähnlichen Eigenschaften, bei einer etwa 35 v. H. größeren Reißlänge als ein harzgeleimtes Papier. Da Gerbstoffe mit Eisensalzen graue bis schwarze Niederschläge geben, ist es zweckmäßig, die Fällung bei eisenhaltigem Fabrikationswasser außerhalb des Holländers zu bewerkstelligen, wenigstens wenn man reine Gerbsäure anwendet, die mit Leimlösungen einen weißen Nieder schlag bildet. Für 1 kg Tischlerleim sind 650 g Tannin erforderlich. Eine andere Art des Tierleims, der Knorpel- oder Chondrinleim, läßt sich mit schwefelsaurer Tonerde niederschlagen. Im Holländer kann man auch mit Haarleim, erhalten durch Kochen von Haaren mit Aetznatron und Ausfällen von schwefelsaurer Tonerde, am besten unter Zusatz von Zinksulfat leimen. G. Napp. Verfahren zum Leimen von Papier und Pappe. DRP 300538, Kl. 55 c, Gruppe 2. Papierfabrikant XV, 489 (1917). W.-B. 48, 1710 (1917). Knochen und Leimfleisch sollen in zerkleinertem aber rohem Zustande dem Stoffbrei im Holländer zugesetzt werden. Die Leimbildung geschieht erst auf dem Trockenzylinder. Eduard Bartling und Theodor Herman Haege. Verfahren zur Gewinnung eines als Ersatz des Fichtenharzes dienenden Harzes. DRP 298291, Kl. 22 h vom 16. Mai 1916 ab. Zeitschr. f. angew. Chern. 30, 203 (1917) Nr. 54. Papier-Zeitung 42, 1146 (1917) Nr. 57. Das aus Ligniten ausgezogene Harz soll Verwendung finden. W. Herzberg. Leimschwache Papiere und Kriegstinte. Wochenbi. für Papier-Fabrikation 48, 974 (1917) Nr. 22. Durch An wendung von „Kriegstinten" wird das Beschreiben Von leimschwachen Papieren, wie sie jetzt in Rücksicht auf den Harzmangel hergestellt werden müssen, sehr wohl möglich, wie die beigegebenen Abbil dungen zeigen. Die Kriegstinten haben nur ganz schwache Neigung zum Auslaufen, nicht aber zum Durchschlagen. Paul Krahn, M. Bassermann & Cie. und Th. Oelenheinz. Kleb stoff aus Knoblauch. DRP 298243 vom 20. November 1915 in Klasse 22 i. Papier-Zeitung 42) 1330 (1917) Nr. 66. Verfahren zur Her stellung eines Klebstoffes aus Knoblauch. Die zerkleinerten Knollen werden ausgepreßt, der Preßsaft auf 60 0 eingedickt, die Preßrück stände 1 Stunde lang mit Wasser ausgekocht, die gewonnene Emulsion wieder bei 60 0 eingedickt und mit dem zuerst erhaltenen Extrakt vereinigt. Ausbeute an Klebstoff 70—80 v. H. A. Cobenzl. Zwiebelknolleu-Säfte als Klebstoff. Chern.-Ztg. 41, 692 (1917) Nr. 104/105. Wie aus Knoblauch lassen sich auch aus den Säften aller Zwiebelgewächse, besonders aus Knollen von Tulpen, Lilien, Hyazinthen, Iris vorzügliche Klebstoffe herstellen. In anbe- tracht des gegenwärtigen Wertes der Zwiebelgewächse wäre zu er wägen, ob man wildwachsende Pflanzen, z. B. Herbstzeitlose auf Klebstoffgehalt prüfen sollte. Fortsetzung folgt.