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2102 PAPIER-ZEITUNG Nr. 101/1917 Kontingentierung der Umsatzmengen dagegen ist bei gutem Willen der Beteiligten sehr wohl durchführbar. Was die vorgeschlagenen Wege zur Schaffung eines mit dem nötigen Verfü gungsrecht ausgestatteten Verbandes angeht, so bemerke ich folgendes: 1. Zusammenschweißung in einen einzigen Verband. Für die Zusammenfassung der Papierindustrie in größeren Gruppen können verschiedenartige Gesichtspunkte in Frage kommen, z. B. die Stoff- Zusammensetzung der Papiere oder der Verwendungszweck. Man kann sowohl ein Syndikat holzfreier Schreib- und Druckpapiere oder einen Verband holzhaltiger Schreib- und Druckpapiere schaffen, wie einen Verband für alle Schreibpapiere und einen solchen für alle Druckpapiere. Letzten Endes kann sogar eine Zusammenfassung sämtlicher von den vorgenannten Gruppen bewirtschafteten Papiere stattfinden. In der Praxis aber wird sich die Entwicklung im allge meinen stets an die bereits bestehenden Verbände anlehnen, wobei sich in vielen Fällen eine getrennte Behandlung der Gruppen „Fein papier” und „Holztrei" als unbedingt notwendig erwiesen hat. Man kann hiernach nicht ohne weiteres alle Voraussetzungen für eine völlige Verschmelzung als gegeben ansehen. Gegenwärtig gehören zu „Holzfrei” alle Papiere, die im Frieden 50 Pf. und darunter gekostet haben, während Feinpapier die höheren Preislagen umfaßt. Richtig ist, daß eine scharfe Trennung der beiden Preisgruppen zurzeit nicht gegeben erscheint. Ursprünglich beruhte die Trennung der Verbände auf dem Gesichtspunkt der Verarbeitung von Lumpen in Feinpapier und der ausschließlichen Verwendung von Zellstoff in „Holzfrei”. 2. Zwangsweise Angliederung Außenstehender. Der freiwillige Mögen diejenigen Papierfabriken, die heute noch dem Gemein schaftsgedanken ferner stehen, sich die von dem Einsender ausge sprochene Mahnung zu Herzen nehmen. Rechtsanwalt Lammers Rundsiebzylinder Heinrich Schönfelder in Spiegelau, Bayerischer Wald, erhielt das DRP 301888 vom 14. April 1917 ab in Kl. 55 d auf einen Rund siebzylinder für Papier- und Pappenmaschinen, bei welchem die Ent wässerung erheblich rascher und damit die Aufnahmefähigkeit und Betriebsgeschwindigkeit dadurch wesentlich größer werden soll, daß in das Innere des umlaufenden Siebzylinders ein feststehender Vollmantelzylinder eingebaut ist, so daß ein in seinem Volumen stark verkleinerter enger Innenwasserkanal entsteht, aus dem mittels eines längsverlaufenden Saugrohres das Wasser rasch abgesaugt werden kann. In dem nicht dargestellten Stoffwassertrog ist eine feststehende Achse a gelagert, welche an jeder Seite eine Lagerscheibe b und Seg mentarme c trägt. An den Segmentarmen c ist ein feststehender, oben offener, vollständiger Zylinder d aus Blech befestigt. An den Lagerscheiben b laufen mittels nicht dargestellter Kugel- oder Rollen ringlager Segmente e, die an jeder Seite an einem Tragring j des Sieb zylinders g mit dem Sieb h befestigt sind. Dichtungen i und i dichten den Siebzylinder gegen den Trog oder gegen den feststehenden Zylindermantel d ab. Zum Drehungsantrieb des Siebzylinders ist der eine der Tragringe f mit einem Zahnkranz zu versehen. Durch die untere Länge des feststehenden Mantelzylinders d läuft ein Saugrohr k, das mittels über seine Länge verteilter Zweig stützen / an zw'ei Saughauben m über Lochreihen n im unteren Teile des Zylinders d und jederseits außen an das Fallrohr der Entwässe Anschluß ist unbedingt vor zuziehen. Beide Verbände sind heute auch schon ziemlich um fassend. Trotzdem kann es not wendig werden, einen gewissen Druck von Seiten der Regie rung ausüben zu lassen. Dieses Mittel bleibt aber immer sehr zweischneidiger Natur, da der Einfluß der Regierung in dem Grade wächst, in welchem die Mitwirkung der Behörden beim Ausbau der Organisationen steigt. Vorbedingung ist im übrigen, daß die Regierung von der Nützlichkeit der in Selbst verwaltung stehenden Verbände voll überzeugt wird. Inwieweit dies im Augenblick bereits ge lungen ist, kann öffentlich nicht erörtert werden. Die ver- anwortlichen Vertreter der In dustrie arbeiten jenlenfalls nach besten Kräften daran. 3. Eine zwangsweise Still legung von Papierfabriken kommt bei dem heutigen Stande der Dinge kaum in Betracht. Im Ge genteil wird alles, was möglich ist, geschehen, um die Arbeitsfähigkeit der Papierfabriken zu erhalten und in absehbarer Zeit zu steigern. Soweit trotzdem Betriebseinschränkungen sich als notwendig erweisen sollten, müßte es Sache der Verbände sein, eine private Verständigung herbeizuführen; allerdings unter Berücksichtigung der von der Regierung als notwendig vorgezeichneten Richtlinien. Verschiedene der mir nahestehenden Verbände schufen auch bereits die erforder lichen Grundlagen. 4. Eine großzügige Verständi'gung mit den Herstellern der übrigen Papiersorten ist im Arbeitsplan der Verbände bereits enthalten. 5. Was den Obmann der Verbände angeht, so muß die Sorge für die Beschaffung der Rohstoffe und die Verkaufstätigkeit von der Behandlung der sonstigen allgemeinen wirtschaftlichen Fragen im wesentlichen getrennt bleiben. Der Verkehr mit den Behörden wird in vielen Fällen von ausschlaggebender Bedeutung sein, kann aber nur'dann fruchtbringend gestaltet werden, wenn der Obmann ■ einerseits in engster Fühlung mit den einzelnen Fachverbänden der Industrie arbeitet und andererseits als Vertrauensmann der Regierung angesehen wird. Ein derartiger Fall ist neuerdings bei der Zellstoff- Eerteilung gegeben, indem der Leiter der Verbände zum Vertrauens mann des Kriegsamtes berufen wurde. Soweit nach den bisherigen vrfahrungen geurteilt werden kann, bewährt sich diese Regelung zu allseitiger Zufriedenheit. Auch der vom Einsender gewünschte Beirat ist bei der Zellstoffverteilung bereits vorhanden. rungsleitung (Heber oder Pumpe) angeschlossen ist. Ein am Zylinder mantel d angebrachtes Wasserstandsglas o läßt den Wasserstand in dem ringförmigen Innenwasserkanal zwischen Siebmantel und Blechmantel überwachen. Die Inbetriebsetzung kann durch Auffüllen mittels an der Ver bindungsstelle des Rohres k mit dem Fallrohr außen angeordneter, mit Hahn versehener Auffüllstutzen erfolgen. Fie Patent-Ansprüche lauten: 1. Rundsiebzylinder für Papier- und Pappenmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß im Innern des umlaufenden Siebzylinders (g, h) konzentrisch zu diesem ein oben, offener, feststehender, vollwandiger, von dem äußeren Siebzylinder (g, h) durch einen Ringkanal (r) getrennter Zylinder (d) eingebaut ist, der mit einem in seinem Innern längsverlaufenden, an die Saugleitung angeschlossenen Rohr (k) durch Oeffnungen (n) im Zylinder, diese überdeckende Hauben(m) und an diese angeschlossene Rohrstutzen (I) in Verbindung steht. 2. Rundsiebzylinder nach Patentanspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Lagerung des umlaufenden äußeren Siebzylinders (g, h) mittels Endtragringe ( und Segmente (e) an auf der feststehen den Achse (a) des Innenzylinders (d) befestigten Lagerscheiben (bf erfolgt, die mit einer Oeffnung zum Hindurchtreten des an die Saug leitung angeschlossenen Rohres (k) versehen sind. Neues Lohnabkommen in der dänischen Papiererzeugung. Die Arbeitsverträge in den Papierfabriken Dänemarks wurden bis 1. Fe bruar 1919 verlängert, wobei die männlichen Arbeiter eine tägliche Teuerungszulage von 0,50 Kr., ab 1. Februar 1918 0,60 Kr,, die weiblichen von 0,30 und 0,40 Kr. erhalten, bg.