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DAPIER-UERARBEITUN G ■ Bu CH G E WERBEEEB Papier für_die Buchdruckereien Viele Buchdrucker beklagten sich beim Deutschen Buchdrucker- Verein darüber, daß die Papierlielerer von ihnen eidesstattliche Ver sicherung verlangen, wonach die bestellten Papiere ausschließlich für dringenden mittelbaren Heeresbedarf bestimmt seien, und daß die Druckerei sich bereit erkläre, einem Beamten der Kriegsamts- stelle den Beweis hierfür zu erbringen. Neuerdings wird sogar verlangt, daß die eidesstattliche Versicherung von der zuständigen Militär behörde beglaubigt sein müsse. Begründet wird dieses Verlangen mit der Angabe, daß die Papierfabriken nur noch für Heeresbedarf arbeiten, und ohne Erhalt der eidesstattlichen Versicherung kein Papier liefern, da ihnen sonst kein Zellstoff, kein Harz und keine Kohlen geliefert würden. Der Deutsche Buchdrucker-Verein wandte sich in dieser Ange legenheit an den Reichsausschuß für Druckgewerbe, Verlag und Papierverarbeitung sowie an die Ki iegswirtschaftsstelle für das Deutsche Zeitungsgewerbe. Letztere Stelle antwortete darauf, daß die von den Papierhändlern ins Feld geführte behördliche Anordnung nicht ergangen sei. Wenn die Papierfabriken die bewußten Erklä rungen fordern, so täten sie das ohne amtliche Ermächtigung. Sodann wandte sich der Vereinsvorstand mit einer ausführlichen Eingabe wegen Freigabe von Rohstoffen für die Herstellung von Druckpapier an die Kriegsrohstoff-Abteilung im Kriegsministerium und beantragte: daß Papierlieferungen für Buchdruckereien dem Heeres- bedarf gleichgeachtet und die in Frage kommenden Stellen angewiesen werden, daß die Papierfabriken für die Herstellung von Druckpapier die dazu benötigten Materialien erhalten, ohne daß sie für jeden Einzelauftrag einen Heeresschein vor zulegen brauchen. Eine andere Eingabe wegen Kohlenbeschaffüng für die Herstel- ung von Druckpapier richtete der Vereinsvorstarid an das Kriegsamt, Stab, in Berlin mit dem begründeten Antrag: daß Papierlieferungen für Buchdruckarbeiten dem Heeres bedarf gleichgeachtet und die Kriegsamtsstellen bzw. Kohlen- aüsgleichstellen angewiesen werden, daß die Papierfabriken für die Herstellung von Druckpapier die dazu nötige Kohlen menge erhalten, ohne daß sie für jeden Einzelauftrag einen Heeresschein vorzulegen brauchen. Alle diese Schritte haben bisher keine Abhilfe gebracht. (Nach „Zeitschr. f. Deutsch!. Buchdrucker) Erhöhung der Druckpreise Infolge der am 26. November in Kraft getretenen Erhöhung der an die Buchdruckerei-Gehilfen tarifmäßig zu zahlenden Teuerungs zulagen sowie der Entschädigung für Ueberarbeit fordert der Deutsche Buchdrucker-Verein seine Mitglieder auf, vom gleichen Tage an die tarifmäßigen Preise für Satz, Druck und Nebenarbeiten wie folgt u erhöhen: um 80 v. H. für Werke und bestehende Zeitungen und Zeit schriften, >, 90 „ ,, , neue Zeitungen und Zeitschriften, ,, 100 ,, ,, ,, Kataloge, Preislisten usw., ,, 120 ,, ,, ,, Gelegenheitsarbeiten (Akzidenzen), ,, 140 , , feine (Qualitäts-) Arbeiten, ,, 250 ,, ,, ,, Stereotypen und Galvanos. Preiserhöhung für Buchbinderarbeiten. Die sechs bedeutendsten Verbände der Buchbindereibesitzer, darunter der Bund deutscher Buchbinder-Innungen, teilten den Auftraggebern des Buchbinderei- ewerbes durch gemeinsames Rundschreiben mit, daß ihre Mitglieder infolge neuerlicher Erhöhung der Löhne und Rohstoffe genötigt sind, die Preise für Buchbindereiarbeiten entsprechend zu erhöhen. Auch kündigen sie an, daß sie regelmäßig alle weiteren Aufschläge der Rohstoffpreise bei jeder neuen Rechnungsstellung in Ansatz bringen werden. Sie stellen ihren Auftraggebern anheim, zum Ausgleich für ihre erhöhten Herstellungskosten ihren Abnehmern entsprechende Kriegszuschläge 'zu berechnen. Erhöhung der Zeitungspreise. Im Verein Deutscher Zeitungs verleger sind Bestrebunger im Gange, im Wege einer Bezugspreis erhöhung wenigstens einen teilweisen Ausgleich für die fortgesetzte Steigerung der Löhne und der Rohstoffe zu suchen. Mit Rücksicht auf die in den einzelnen Kreisvereinen und vielfach untei den Ver legern schwebenden Verhandlungen 'wegen einheitlichen Vorgehens hat der Verein beim Reichspostamt beantragt, daß die Frist für die Anmeldung der Bezugspreise für das nächste Vierteljahr möglichst Lis in den Dezember verlängert werde. Heftzwirn, 1 Gaze, Heftbänder oderderen Ersatz für die Buchbinderei! Die Versorgung sämtlicher Buchbindereien Deutschlands mit Heftzwirn, Gaze, Heftbändern oder deren Ersatz ist der Webstojf- stelle für das graphische Gewerbe in Leipzig übertragen. Heftzwirn soll von nun an für diese Zwecke nur in Stärken von 25 er zweifach und 70 er zweifach hergestellt .werden, außerdem in geringer Menge 40 er Knäuelzwirn und 90 er Schiffchenzwirn (letzterer für die alten Brehmer-Maschinen). Die Abgabe aus den Lagern geschieht auf Grund von Freigabescheinen, welche von der Webstoffstelle ausgestellt werden. Aus diesen Lagern werden den Zwischenhändlern Posten überwiesen. Für Heftzwirne sind mindestens 10 kg in Aussicht ge nommen. Aus diesen Posten können die Zwischenhändler Aufträge bis 2 kg an ihre Kunden ausführen, ohne vorher einen Einzelfreigabe schein von der Webstoffstelle zu erhalten, aber auch nur nach Prüfung der Kriegs Wichtigkeit und für[den Fall,'daß sie solche als vorliegend erachten müssen. Der Händler bat nachträglich der Webstoffstelle die Kriegs wichtigkeit der einzelnen Bestellung naebzuweisen, für welche die abgegebene Ware bestimmt ist, sobald der in seinem Besitz befindliche Posten bis etwa auf 1 kg aufgezehrt ist.I[Mit[der Einsendung dieser Nachweisung über die verbrauchten etwa 9 kg kann er die Erneu erung dieses Postens bei der Webstoffstelle beantragen. Die Freigabescheine für Aufträge, welche 2 kg übersteigen, werden auf Antrag des Händlers von der Webstoffstelle erteilt, nach genauer Prüfung der Kriegswichtigkeit des einzelnen Auftrages; die Händler haben vor Einsendung des Antrages aüf Erteilung eines Freigabescheines die Kriegswichtigkeit des Auftrages zu prüfen. Der Freigabeschein bestimmt das Lager, von welchem der Händler die Ware erhält. Aufträge auf Erteilung der Freigabescheine und die Belieferung der Verbraucher haben nur durch die Händler zu erfolgen. Für die Erteilung eines Freigabescheines wird aufs Kil 50 Pf., mindestens aber 1 M. erhoben. Der Händler darf diese Gebühr anteilsmäßig auf den Abnehmer abwälzen. „Kriegswichtig” ist mittelbarer, also nicht unmittelbar von einer Heeres- oder Marinestelle ausgehender Heeresbedarf und kriegs- wirtschaftlicher Bedarf. Unmittelbare Heeresanforderungen sind an die zuständige Bedarfsprüfungsstelle der Kriegsrohstoffabteilung des Kriegsamtes zu richten. Beispeilsweise sind kriegswichtig: Kartenwerke odei geo graphische Werke zum direkten Gebrauch im Felde; Sprachführer zum Gebrauch im Felde; sonstige militärische Instruktionsbücher; Einzelanfertigung von Buchhaltungsbüchern für besonders kriegs wichtige Betriebe; Aktenhefte für Hauptbehörden. Berliner Typographische Gesellschaft Ständige Adresse: Berliner Buchgewerbesaal, Lindenstr. 114 Vorsitzender: G- Könitzer, Steglitz, Kassenführer; Georg Erler, Berlin- Arndtstraße 33, II Schöneberg, Königsweg 9, I Postscheck-Konto: Berlin 27612 Den 38. Stiftungstag begehen -die Mitglieder mit ihren Angehörigen am Sonntag, den 2. Dezember, nachmittags 5 Uhr im Berliner Buchgewerbesaale, Linden straße 114 a. Neben den auf den Tag bezüglichen Ansprachen und Ehrungen werden Lichtbilder-Vorführungen veranstaltet, die Beruf liches und Unterhaltendes darbieten werden. Die Lichtbilder- Vor führung beginnt um 6 Uhr, und die Veranstaltung soll gegen 9 Uhr beendet werden. * * * Nächster Leseabend am 4., nächster Sitzung (letzte des Jahres) am 11. Dezember. Der Vorstand. ♦ * * Für die Sitzung vom 13. November war der Versammlungsraum geschmückt mit Akzidenzen, Katalogen, Broschüren und Plakaten, die nach Entwürfen der Herren Faktör Paul Gericke und Betriebs leiter Wilhelm Singhofen hergestellt waren. Außerdem waren Ar beiten der Gewerbeschule zu Bautzen und der Fortbildungsschule zu Chemnitz ausgestellt. Der Vorsitzende Herr Könitzer begrüßte den auf Urlaub an wesenden Herrn Hermann Zehnpfund und teilte mit, daß an die im Felde stehenden Mitglieder ein Bericht über die Tätigkeit der Gesell schaft una zugleich eine Fragekarte gesandt worden sei, deren Beant wortung dazu dienen solle, Material für einen an die Kriegsteilnehmer zu versendenden Bericht zu schaffen. In letzter Zeit sind Feldpost