Volltext Seite (XML)
1882 PAPIER-ZEITUNG Nr. 91/1917 Drucken mehrzeiliger Etiketten Die Berliner" Spezialmaschinen- Industrie Victor Sternberg in Berlin erhielt das DRP 297848 vom 11. April 1915 in Kl. 15 k auf ein Verfahren zum Drucken mehrzeiliger Etiketten mittels verstell barer Numerierwerke. Angenommen, das Numerierwerk gemäß Bild 1 sei mit drei Typenradgruppen A, B, C versehen, von welchen jede eine der drei Zeilen a, b, c gemäß Bild 2 druckt. Es wird dann auf den drei Eti ketten 1, 2 und 3 i e eine Zeile zu gleicher Zeit aufgedruckt, und zwar auf Etikett 1 die Zeile a, auf Etikett 2 die Zeile b, auf Etikett 3 die Zeile c. Die Zeilen a und c stehen außer Mitte gerichtet gegen das Etikett 2, während auf diesem die Zeile b in der Mitte steht. Das Papierband wird sodann um eine Wegstrecke vorgeschoben, die um die Zeilenhöhe und den Abstand zweier Zeilen, also um y (Bild 2) größer ist als die Entfernung z zweier Typenradachsen. Wird nunmehr das Numerierwerk abermals zur Wirkung gebracht, dann druckt dasselbe, wie aus Bild 3 zu ersehen ist, auf dem Etikett 2 oberhalb der Zeile b die Zeile a, auf dem Etikett 3 oberhalb der Zeile c die Zeile b und auf dem Etikett 4 aufs neue die Zeile c, während auf dem Eti kett 1 nichts erfolgt. Verschiebt man abermals den Papierstreifen um die gleiche Wegstrecke und läßt das Numerierwerk zur Wirkung kommen, dann geschieht, wie aus Bild 4 zu ersehen ist, auf den Etiketten 1 und 2 nichts, während dem Etikett 3 die Zeile a und dem Etikett 4 die Zeile b hinzugefügt wird und auf Etikett 5 aufs neue die Zeile c zum Abdruck kommt. Das Etikett 3 ist dann fertig. Etikett 4 trägt zwei Zeilen, Etikett 5 eine. Die beiden ersten Eti ketten 1 und 2 gehen also zu Beginn der Druckarbeit verloren, während sich im übrigen das Bedrucken regelmäßig und vollzeilig vollzieht. Der Patent-Anspruch lautet: Verfahren zum Drucken mehr- zeiliger Etiketten mittels verstellbarer Numerierwerke, dadurch gekennzeichnet, daß die sämtlichen Zeilen eines Etiketts nicht auf einmal, sondern nacheinander durch die einzelnen Typenradgruppen bedruckt werden, und daß zu diesem Zwecke das Etikettband j edes- mal um eine Wegstrecke vorgeschoben wird, die um die Typenhöhe und die Entfernung zweier Druckreihen größer ist als die Entfernung zweier Typenradachsen. Papier-Spinnerei Weltvorräte an Baumwolle und Jute Nachstehende Angaben aus feindesländischen Quellen ergeben, daß im Kriege infolge des Fernbleibens der Mittelmächte von den Märkten nicht etwa überschüssige Baumwolle und Jute aufgestapelt worden ist, daß vielmehr die Welterzeugung nicht einmal für den Verbrauch der feindlichen Länder genügte. Demnach ist damit zu rechnen, daß wir auch in den ersten Jahren des Friedens auf die Ersatzstoffe angewiesen sein werden, die sich übrigens für manche Verwendung dauernd behaupten dürften. Nach Edouard Payen im ,,Economiste Frarais" vom 22. Sep tember genügte schon vor dem Kriege die Baumwollernte der Welt kaum dem Bedarf. Zu Anfang des Krieges sank der Baumwollpreis, da durch die Mobilmachung in Frankreich wie bei den Mittelmächten der Betrieb in einer großen Zahl von Fabriken gestört wurde. Im Frühjahr 1915 setzte jedoch infolge der mittelmäßigen amerikanischen Ernte und des großen Heeresbedarfs an Kleidung und Munition die umgekehrte Bewegung ein. An der New Yorker. Börse betrug der Preis in Cents für 1 Pfd. (453 g) am 29. Juni 1914: 13,25, 1915: 9,60, 1916: 13,15 und 1917: 27,15. Die Baumwollernte betrug in Ballen*) in den Jahren 1916/17 1915/16 1914/15 Insgesamt 17 990 099 17 371 166 19 578 954 Der Verbrauch an Baumwolle (in Ballen) betrug nach dem „New York Financial and Commercial Chroniste” vom 25. August in den Jahren 1916/17 1915/16 1914/15 Gesamtverbrauch der Welt 19 240 603 20 343 752 18 746 669 Die Baumwollvorräte fielen von 8 351 000 am 1. September 1915 auf 5 379 000 am 1. September 1916 und betragen gegenwärtig rund 4 Mill. Ballen. Diese ungünstigen Verhältnisse wurden durch die schlechten Ernteaussichten für 1917/18 verschärft. Infolgedessen stieg der Baum wollpreis in Le Havre von 207,50 für 50 kg am 1. Mai 1917 auf 303 Fr. am 20. Juni 1917. In Liverpool stieg der Preis von 12,66 d. für 1 Pfd. am 10. Mai 1917 auf 19,39 d. am 21. Juni 1917. Der Direktor der Norddeutschen Jute-Spinnerei und -Weberei Hamburg, Carl Trapp, veröffentlicht in einer Arbeit über „den englischen Jutemarkt im dritten Kriegsjahre” folgende Schätzung des voraussichtlichen Weltverbrauchs: England 1 245 000, Frank reich 400 000, Spanien 150 000, Holland 60 000, Schweden und Nor wegen 90 000, Rußland 100 000, Italien 300 000, Amerika 750 000, andere Länder 50 000, indische Fabriken 5 800 000, indischer Heim bedarf 500 000, zusammen mithin 9 445 000 Ballen. Demgegenüber nimmt die amtliche Schlußschätzung die nene Ernte mit 8,9 Mill. Ballen an. (Nach „Zeitschrift f. angewandte Chemie”.) Wichtig für Hersteller von Treibriemen aus Papiergarn. Die Riemen- Freigabestelle in Berlin W 35 ladet alle deutschen Hersteller von „Zellstofftreibriemen” zu einer Versammlung mit wichtiger Tages ordnung auf den 4. Dezember nach Berlin ein. Näheres besagt An zeige auf Seite 1879 dieser Nummer. Papiergarn-Markt Nach einer Meldung der Frankfurter Ztg. aus M.-Gladbach, vom 9. November ist der Garnmarkt lebhaft. Die Papierspinnereien sinca flott beschäftigt und bis März mit lohnenden Aufträgen versehen. *) Es scheint hier ein Einheitsgewicht für den Ballen angenommen zu sein, der bekanntlich in den einzelnen Produktionsgebieten ganz verschiedene Gewichtsmengen darstellt. Jagenberg-Werke GES* DÜSSELDORF Rollenpapier - und Maschinenfabrik für die Papier verarbeitende Industrie Sämtliche Spezial - Maschinen für die Papier - Spinnereien Spezialitäten: Hartpapier-Hülsen Heftdraht Kaltleim „Salicum® Bunt' und Glanzpapiere zum Rändeln u. Ueberziehen Papier «Bindfaden Mirke „Sackolin" Papier-Füllgarne Blech - Ersatz - Dosen Gummierte Papierrollen [8822