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daß die Hauptversammlung „im Dezember” stattfinden soll, soll dahin abgeändert werden, daß .die Hauptversammlung alljährlich „im letzten Vierteljahr” abgehalten werden muß.) 4. Bericht über die Kriegsverwertungsstelle für das Papierfach G. m. b. H. 5. Feststellung von Handelsgebräuchen. 6. Neuwahl des. Vorstandes und . des Ausschusses. 7. Verschiedenes. Anträge für die Mitgliederversammlung müssen mindestens 3 Tage vor, dieser schriftlich eingereicht werden (§ 10 Absatz 1 der Satzung). Zur Teilnahme an der Mitgliederversammlung sind die Geschäfts inhaber oder bei Gesellschaften die Geschäftsführer bezw. Vorstände oder deren bevollmächtigte Vertreter berechtigt. Die Ueberfragung des. Stimmrechts auf andere Mitglieder durch schriftliche Vollmacht ist. zulässig, jedoch darf jedes Mitglied nur ein weite.es Mitglied vertreten (§ 12). Der Geschäftsführer: Dr. Apfel, Rechtsanwalt Sulfitsprit _ R. Sieber berichtet auf Seiten 96—99 der Oesterr. Chem.-Ztg. von 1917 über „Die Gewinnung von Spiritus aus den Ablaugen der Sulfitzellulosefabriken und über die wirtschaftliche Bedeutung einer solchen Industrie.” Nach einem Auszug in der Zeitschr. f. angew. Chemie über diesen zusammenfassenden Vortrag wird für Oesterreich die Erzeugung von Sulfitzellstoff,auf 300 000 t, für Deutschland auf 600 000 t geschätzt. Auf 1 t Zellstoff entfallen 10 cbm Ablauge, von der fast die Hälfte vom Zellstoff zurückgehalten wird. ■— Bei der Neutralisation vor der Gärung ist ein selbst geringfügiger Kalküber schuß schädlich, da durch ihn erhebliche Mengen Zucker (5—10 v. H.) zerstört werden können. Zweckmäßig zur Erzielung blanker, klarer Flüssigkeit, ist die Neutralisation zunächst mit Aetzkalk und Voll endung der Neutralisation mit kohlensaurem Kalk. Die durch schnittliche Ausbeute an Sprit beträgt 1 Vol.-Proz. Da der Sprit organische Säuren enthält, müssen Sodafilter bei der Destillation eingeschaltet oder die Kolonnen mit Sodalauge beschickt werden. Im Verlauf finden sich Acetaldehyd, Aceton, Aether und Aetherarten; im Nachlauf Butyl- und Amylalkohol, die zusammen 1 v. H. der Spritmenge ausmachen. Der destillierte Sprit enthält % v. H. Fuselöl und 3 v. H. Methylalkohol Die Erzeugungskosten für 1 1 stellen sich auf 17 h, bei Annahme einer Ausbeute von 10 1 lOOprozentigen Sprits aus einem Kubikmeter Maische bei Großanlagen kann der Erzeuger preis auf 13 h sinken; demgegenüber kostet Melassesprit 28—32 h. In Oesterreich-Ungarn könnten. 11 Mill. 1, in Deutschland 22 Mill. 1 100 prozentigen Sprits gewonnen werden. Nebenerzeugnisse derNatronzellstoff-Herstellung A. H. White und J. D. Rue berichten im Metallurg. Chern. Eng., Seite 182—186, Jahrg. 1917: Durch Laboratoriumsversuche und Arbeiten im großen wurde gefunden, daß die konzentrierten Schwarz laugen der Natronzellstoffgewinnung so destilliert werden können, daß sie 6,9 Gallonen Methylalkohol und Aceton auf das Klafter im Kocher verarbeiteten Holzes liefern. Die Ausbeute aus weichem Holz wie Linde ist ebenso gut wie die aus hartem, z. B. Buche. Die rotierenden Kalziniereinrichtungen ersetzt man durch Retorten, in denen man die Lauge bei ungefähr 600 * F. destilliert. Wird eine Lauge von 40 ° B destilliert, so enthält das Destillat ungefähr 4,4 Volum prozent Alkohol und Aceton, keine Säure und ungefähr 11,2 Volum prozent Teer, der ungefähr 50 v. H. Phenole enthält. Die schwarze Asche (black ash = Rückstand vom Verbrennen der eingedampften Schwarzlauge) kann leicht zu einer klaren Flüssigkeit ausgelaugt werden, und die gewonnene Kohle genügt für die Heizung der Neben produktanlage. Ein Verlust von Natron, wie bei den rotierenden Kalzinierapparaten, durch den Zug des Schornsteins findet nicht statt. Die Ersparnis durch die Nebenproduktgewinnung wird auf 1,86 Doll, auf das Klafter im Kocher verarbeiteten Holzes berechnet. (Referat in der Zeitschrift für angewandte Chemie.) Deutschlands Forstwirtschaft im Kriege Auf der Tagung des Deutschen Forstvereins und . des F st- Wirtschaftsrates am 1 7, bis 20. September in Erfurt hielt hierüber der Referent für Holz, im Kriegsamt (Kriegsrohstoff-Abteilung), Herr Hauptmann Hedler, einen Vortrag, dem wir nach Nr. 129 des. „Holz- mar kts" folgendes entnehmen: Die bei Friedensschluß verfügbaren Holzvorräte der • Welt werden im Vergleich zu dem Verbrauch der ersten Friedensiahre sehr gering sein. Deutschland wird somit in einer großen Holzproduktion ein Mittel in der Hand haben, den über den eigenen Verbrauch über schießenden Teil im Interesse der Valutahebung dem Ausland zur Verfügung stellen zu können. Bei einem Waldbestande von 14 Millionen Hektar wurden im letzten Friedensiahre etwa 28 Mill. Festmeter eingeschlagen, nämlich etwa 23 1 Mill. Festmeter Nadelholz und 4 % Mill. Festmeter Laubholz. Raubbau wurde also nicht getrieben, unser jetziger Bedarf ist geringer als im letzten Friederisjähre. Der deutsche Wald hat so große Re serven, daß etwas stärkeres Zugreifen selbst eine Reihe von Jahren hindurch keine ernsten Folgen für unseren Forstbesitz zu zeitigen vermag. Wichtig und notwendig ist es, kriegsmäßig zu wirtschaften, nicht kleinlich und ängstlich an bisherigen forsttechnischen Maß nahmen festzuhalten. Redner stellte folgende. Dringlichkeitsliste auf: Grubenholz, Verkohlungshölzer (als Quelle von Azeton, Methyl alkohol, Holzessig und Teer), Frontbedarf, Schurtzholzrahmen (Minen bohlen usw.), Waggonbohlen. Dann erst kommt Papierholz, worüber Redner ausführt: „Dem Papierholz ist in diesem Kriege eine besonders - wichtige Aufgabe zugefallen, die früher niemand ahnen konnte. Bei dem Mangel an Baumwolle wird der aus Holz gewonnene Zellstoff, der chemisch und technisch die Baumwolle voll zu ersetzen vermag, : zur Pulver-, Gewebe- und Verbandsmaterial-Herstellung in aller- gößten Mengen benutzt. Die Deckung des außerordentlich hohen Bedarfs bat bisher ohne Schwierigkeiten erfolgen können, die holz verarbeitende Papierindustrie hat klugerweise rechtzeitig Vorsorge 3 getroffen. Um die Papierholzbeschaffung zu regeln, eine neutrale ; Stelle zur gleichmäßigen Versorgung und Unterstützung auch der minderlieferungsfähigen Fabriken zu haben, ist die Papierholz- Beschaffungsstelle in Berlin geschaffen worden. Das Kriegsamt ersucht,, dieser Stelle Papierhölzer, die in den Forsten geschlagen werden, anzubieten, sie wird die Verteilung auf die holzbedürftigen Betriebe übernehmen und die Beziehungen zwischen Waldbesitz und Industrie in keiner Weise stören.” Die Dringlichkeitsliste lautet weiter: Buchenholz zu Gewehr schäften, Faßholz, Ersatzsohlen und vielen anderen Massenartikeln, die das Heer täglich in gewaltigen Mengen braucht. Norwegens Druckpapierversorgung. Ein von der Regierung ein gesetzter Ausschuß hat jetzt die Papierfabriken gewählt, weichte an norwegische Zeitungen und Schulbuchverleger zu ermäßigtem festem Preis liefern sollen. Das Zeitungspapier soll von Union Co., | Hofsfos Bruk, Böhnsdalen Mills Ltd., Hunsfos Fabriken und Saug- bruksforeningen, das Schulbücherpapier von Alvöen, Hamang Papierfabrik und Jarlsberg Paper Mills geliefert -werden, bg. Papierstoffmarkt Stockholm, 31. Oktober 1917. Für trockenen Holzschliff ist der Preis unverändert 215—225 Kr. für 1 t fob Göteborg gegen Barzahlung. Für feuchten fordern die Fabriken Norrlands jetzt 45—50 Kr. die Tonne fob Bottnischer Meerbusen. Nur eine verhältnismäßig kleine Menge ist noch unver kauft. Zellstoff. Die Verschiffung in den letzten Wochen war recht umfangreich, aber die stark fallenden Kurse für alles ausländische Geld hemmen neuen Absatz sehr. Für ungebleichten Sulfitstoff werden heute etwa 340 Kr. die Tonne rein netto Kasse fob Göteborg gefordert. (,,Affärsvärlden.") bg.