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D)APIER-VUERARBEITUNG ÄS Bu CH GE WERBE Ei! Berliner Typographische Gesellschaft Ständige Adresse: Berliner Buchgewerbesaal, Lindenstr. 114 Vorsitzender: G. Könitzer, Steglitz, Kassenführer; Georg Erler, Berlin- Arndtstraße 33, II Schöneberg, Königsweg 9, I Postscheck-Konto: Berlin 27612 Unsere nächste Sitzung findet statt am Vorabende des Refor mationstages, Dienstag, den 30. Oktober 1917, Abends 81 Uhr im Berliner Buchgewerbesaale, Lindenstr. 114 III. Wir laden zu zahl reichem Besuche ein; auch Gäste sind willkommen! Tagesordnung : 1. Die Buchdruckerkunst als Werkzeug der Reformation. Vortrag des Herrn Georg Erler, verbunden mit einer Auslage von mehreren Lutherschriften und einer Wiedergabe des Abdrucks der 95 Thesen. 2. Besprechung der im Saale ausgestellten Klingsporschriften und Sonderdrucke. 3. Technische Fragen. — Fragekasten. Am 6. und 20. November werden Leseabende abgehalten. — In der Sitzung am Dienstag, den 13. November soll Mitgliedern Gelegen heit geboten werden, eigene Arbeiten oder sonstige bemerkenswerte Drucksachen auszulegen. Wir bitten, das Material dazu uns bis 6. November einhändigen zu wollen. Der Vorstand Verschwendung amtlicher Drucksachen Vor einiger Zeit war die Kriegswirtschaftsstelle für das Deutsche Zeitungsgewerbe von den Groß-Berliner Gemeindeverwaltungen darauf aufmerksam gemacht worden, daß bei Erhebungen, Zählungen usw. den mit der Durchführung beauftragten Gemeindeverbänden große Mengen von, Vordrucken, ohne Rücksicht auf den häufig wesent lich geringeren Bedarf übersandt werden. In der Antwort der Kriegs wirtschaftsstelle heißt es: „Der Herr Reichskanzler (Reichsamht des Innern) hat sämtliche Ministerien, auch die der Bundesstaaten, erst vor kurzem wieder auf die unbedingt notwendige sparsame Verwen dung von Papier hingewiesen, insbesondere auch darum ersucht, Fragebogen für bestimmte Erhebungen nur in dem unbedingt not wendigen Umfange herzustellen und zu verteilen. Wir bitten, uns Fälle, in denen diesem Ersuchen widerfahren wird, zur Kenntnis zu bringen, damit wir jedem einzelnen Fall nachgehen können.” (Schles. Ztg.) Eg. Ersatz für Tierleim Gibt es einen geeigneten Ersatz für tierischen Leim ? Der Ersatz stoff muß die gleichen Eigenschaften haben wie fett- und säurefreier tierischer Leim, da wir ihn nicht als Klebstoff sondern als Bindemittel für die Farbe bei der Fabrikation von Chromopapier verwenden wollen. Buntpapierfabrik, Wir kennen keinen Stoff außer Tierleim, der dieselben Eigen schaften wie Tierleim hätte. Jeder Ersatzstoff weicht in seinen Eigen schaften wesentlich vom Tierleim ab, die Verbraucher müssen also ihre Erzeugungsweise den Eigenschaften des neu angewandten Ersatzstoffes anpassen. Für Tierleim wurde außer Kasein, der gleich falls nicht mehr zur Verfügung steht, als Eisatz u. a. vorgeschlagen: Auszüge von Moosen und Algen (z. B. Norgine), eingedickte Sulfit ablauge, durch Behandlung von Stärke mit Alkalien erzielbare so genannte „lösliche Stärke”. Angaben über deren Anwendungsweise sowie über weitere Ersatzstoffe sind erwünscht. Keine Zusammenlegung von Fachzeitschriften! Der fortschrittliche Abgeordnete Dr. Müller (Meiningen) hat folgende Anfrage im Reichstage eingebracht: „Ist dem Herrn Reichs kanzler bekannt, daß das Oberkommando in den Marken bezw. das Kriegsamt mit der Absicht umgeht, Fachzeitschriftenbetriebe still- bezw. zusammenzulegen, und daß bei ihnen bereits Ausschüsse ge bildet worden sind, welche nach unbekannten Grundsätzen fest- stellen sollen, welche Zeitschriften die „wichtigsten” auf ihrem Ge biete seien? Was gedenkt der Herr Reichskanzler zu tun, um eine so schwere Gefährdung zahlieicher Existenzen abzuwenden?” Der Staatssekretär des Innern hat am 20. Oktober dem Reichs ausschuß für Druckgewerbe mitgeteilt, daß Zeitungsbetriebe und Zeitungsdruckereien nicht zusammengelegt werden sollen. Papier für Schulhefte Füi Kladden und Schulhefte zum Gebrauch an höheren Schulen gebrauche ich holzfreies Propatria-Papier. Die Händler geben nur noch Papier für Behörden und Heereslieferanten. An wen muß ich mich wenden, um Papier für Schulhefte zu bekommen ? Papier- Verarbeiter Fragesteller kann sich an den Magistrat seines Wohnortes oder an die Schulbehörde seiner Regierung mit der Bitte wenden, daß ihm bestätigt wird, die von ihm herzustellenden Schulhefte seien für Zwecke des Unterrichts wichtig, und der Unterricht müsse mit dem Nötigen auch in der Kriegszeit versorgt werden. Mit solchem Schein versehen, kann Fragesteller auf der Kriegsamtstelle, die für seinen Wohnort zuständig ist, die Ausstellung eines Heeresscheines für seinen Bedarf an Scbulheftpapier beantragen, und auf Grund des Heeres scheins kann Fragesteller bei einer Großhandlung oder bei einer Fabrik das Papier bestellen. Einlegesohlen aus Pappe Zu Nr. 84 S. 1718 Das Nähen der in Nr. 84 beschriebenen Einlegesohlen wurde bis jetzt, wie von Ihnen angeführt, mit Nähmaschinen der Firma Chn. Mansfeld in Leipzig ausgeführt, doch ist infolge der Knappheit des dazu erforderlichen Nähgarnes in dieser Ausführung große Schwierig keit entstanden. Ich habe, um diesem Uebelstand abzuhelfen, eine von mn angefertigte Drahtheftmaschine auf den Markt gebracht, die sich zu diesem Zweck schon in mehreren Betrieben gut bewährt hat. Drahthejtmaschinen-Fabrik Wilhelm Mallien, Leipzig Leutzsch Neue Schutzvorrichtungen an Papier verarbeitungsmaschinen Schluß zu Nr. 83 Eine andere Händeschutzvorrichtung für Handspindelpressen, die Bild 6 zeigt, hat der Betrieb C. T. Wiskott, Kunstanstalt und Buntpapierfabrik in Breslau 2 ausgeführt. Beim Niedergang der Spindel e wird der in a geführte Stempel d nach unten bewegt, wobei der Mitnehmer-Stift h den Gegengewichts- Hebel c mit dem Gegengewicht b bewegt, welcher Hebel durch Ge Bild 6 kelhebel / mit mehreren Stellöchern zu versehen, um den Weg der Hand groß oder klein zu gestalten. Bei dem im Betriebe ausge führten Schutz wird die Hand um etwa 150 mm von der Matrize entfernt. Für Tiegeldruck- und Prägepressen wurde der Maschinenfabrik Albert Bolle & Jordan in Berlin SO 26 eine neue Steuervorrichtung stänge g mit einem Winkelhebel / ver bunden ist. Am länge ren Ende dieses Win kelhebels istein Draht- seil oder eine Kette k befestigt, die über eine Rolle geführt ist. Hierduch wirkt der Winkelhebel / auf die durch Riemen mit der Kette oder dem Drahtseil verbundene Hand ein, und zwar dergestalt, daß schon bei geringem Nieder gang der Spindel die Hand vollständig ent fernt ist. Das Gegen gewicht b sorgt für selbsttätigen Hoch gang des Stempels d. Die Hand hat nach links und rechts gro ßen Spielraum, um das Arbeitsstück zu erfassen und einzu legen. Für gewisse Maschinen ist es zweckmäßig, den Win