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Aus den Typographischen Gesellschaften Typographische Gesellschaft zu Leipzig. Am 5. September fand der erste Vortragsabend, nach kurzer Sommerpause statt. Herr E. Wetzig sprach über die Zusammenlegung der buchgewerblichen Be triebe, über die in der Fachpresse zwar schon manches gesagt worden sei, über die aber noch rechte Unklarheit und Ungewißheit herrsche. Der Vortragende behandelte mehr die technische Seite der Ange legenheit, indem er auf die vielerlei Schwierigkeiten einer Zusammen legung im wörtlichen Sinne hinwies. Die Versammlung war aber der Meinung, daß die geschäftliche Seite der Frage viel wichtiger sei, denn sie bedeute' das Aufhören zahlreicher Meiner und mittlerer Betriebe. Man beauftragte den Vorstand, Schritte zu unternehmen, damit die gesamten buchgewerblichen Organisationen Leipzigs zu einer gemeinsamen Besprechung der Frage schreiten und dahin wirken, daß eine etwaige Zusammenlegung oder Stillegung gewisser Betriebe möglichst im Sinne des Gewerbes erfolge. Der Deutsche Buchdrucker-Verein wurde als die berufene Stelle für die Weiter behandlung angesehen. Am 19. September sprach Herr H. Schwarz über Betriebs verbesserungen unter Hinweis auf einen Aufsatz in der „Zeitschrift f. D. B.”. Diese Frage werde nach dem Kriege wichtig sein, es werde sich dabei mehr um die Wiederinstandsetzung der Betriebe, die Neu ausrüstung derselben mit Material und Personal handeln, als um Aenderung des gewohnten Arbeitssystems, das sich meist auf der Eigenart der Arbeiten des Betriebes aufbaue. Die Zahlen-Beispiele des Aufsatzes seien zwar nicht zutreffend, jedoch dürften die Anregungen hier und da eine günstige Wirkung ausüben. Z. München. Typographische Gesellschaft. Nach dreimonatiger Pause begann die Gesellschaft am 6. Oktober 1917 mit einer Monats versammlung das Winterhalbjahr. Der Vorsitzende wies auf den Arbeitsplan für November hin, welcher den Mitgliedern gedruckt zuging. Nach geschäftlichen Mitteilungen wurde ein Brief unseres ehemaligen 1. Vorsitzenden Hans Bauriedl verlesen, welcher seine Fahrt nach der Front schilderte. Sechs neue Mitglieder wurden auf genommen. Herr Hans Welsch sprach über „Neue Kriegsdrucksachen” Das graphische Gewerbe hatte unter dem plötzlichen Umsturz ruhiger Entwicklung im Jahre 1914 stark zu leiden. Wenn es auch heute, nach drei Kriegsjahren noch leidet, so haben doch die Erzeugnisse des Buchgewerbes an Wert nichts eingebüßt, höchstens die Menge ist etwas zurückgegangen. An den vorliegenden Drucksachen aus der Heimat und aus dem Felde, ist erfreuliches Vorwärtsstreben zu erkennen sowohl in satztechnischer Hinsicht als in der Farben gebung. Erfreulich ist die Zurückhaltung in der Schmuckanwendung gegenüber früher. Redner weist auf die erhöhte Verwendung der Fraktur hin, die trotz aller Gegnerschaft vor dem Krieg’ 1 , zugunsten der Antiqua ein Stück deutschen Wesens bilde, gleichwohl wäre ein Ausschalten der lateinischen Schrift nicht zu befürworten. Bei den Kriegszeitungen hob Redner hervor, daß ein Münchner Buchdrucker, der,jetzigeFeldwebelEdmeier, die erste wirkliche Feldzeitung „Hohen ecker Nachrichten” am 14. September 1914 mit dem späteren Titel „Bayer. Landwehrmann" herausgab. Die Besprechung einer Reihe von Tafeln mit Kriegszeitungen, Buchhändlerprospekten, Gelegen- heitsdrucksachen und Postkarten gestaltete sich sehr lehrreich. Ein Werbeschreiben mit gesperrtem oder aufgelöstem Satz fand sinn gemäße Beurteilung, ebenso die Mischung von Fraktur mit Antiqua. Günstig beurteilt wurden einige gezeichnete Reklamedrucksachen. In einem Kriegs-ABC machte sich neben dem Ernst auch der Scherz geltend. Lose Blätter mit militärischen Befehlen und Aufforderungen an Truppen und Zivilbevölkerung aus dem Anfang des Krieges boten manches Eigenartige. Mit einigen Worten übr Gutenbergs Kunst und deren Mißbrauch zur Verhetzung auf Seite unserer Feinde endete Vortragender seine Ausführungen. Eine rege Aussprache schloß sich dem Vortrage an. H. Papierknappheit in England. Infolge Mangels an Papier und Arbeitskräften ist das Londoner Fernsprech-Adreßbuch in der üblichen Zeit nicht erschienen. Sein Erscheinen ist bis Januar 1918 ver schoben worden. Papier-Spinnerei Zellstoff-Naßspinnerei Der Hartmann-Konzern hat gemein sam mit der Gräflich Henckel von Donnersmarck’schen Zellstoffabrik Krappitz A.-G. eine Lizenz der „Zellulon-Garne" nach dem Verfahren der Türk-Gesellschaft, Hamburg, erworben und beabsichtigt in Krappitz eine größere Zellstoff-Naßspinnerei zu errichten. Verhütung derSchimmelbildung auf Papierwaren und -Geweben Siehe Seite 1745 in der Mitte dieser Nummer Gebrüder Brehmer Maschinen-Fabrik 0 Leipzig -Plagwitz bauen seit langen Jahren InM- ddiI Famen-Hefmasehinen jeder Art für Bücher und Broschüren Bogen-Falzmaschlnen in 70 Ausführungen für Handanlage, mit halb- und ganzautomatischem Einleger Maschinen zur Kartonnagen-Fabrikation Grösste und Alteste Spezial-Fabrik den Faches: [854