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1734 PAPIER-ZEITUNG Nr. 85/1917 Verarbeitung derjenigen Menge Holzzellstoff und Strohzellstoff gestattet, für Welche ein Bezugsschein (§ 3) vorliegt oder deren Ver arbeitung aus eigenen Beständen des Verarbeiters durch einen Ver arbeitungsschein der Zellstoff-Verteilungsstelle erlaubt worden ist. Die Verarbeitung darf nur unter den von der Zellstoff-Verteilungs stelle vorgeschriebenen Bedingungen erfolgen. Auch ohne Bezugs- oder Verarbeitungsschein ist die einmalige Ver arbeitung derjenigen Menge Holzzellstoff und Strohzellstoff gestattet, welche der Hälfte der von 1. Juli bis 30. September 1917 verarbeiteten Zellstoffmenge entspricht. § 5. Ausnahme. Anträge auf Bewilligung von Ausnahmen von den Bestimmungen dieser Bekanntmachung sind eingehend zu be gründen und auf der Zellstoff- Verteilungsstelle in Charlottenburg, Joachimstbaler Straße 1, einzureichen. Die Entscheidung trifft die Kriegs-Rohstoff-Abteilung des Königlich Preußischen Ministeriums. § 6. Inkrafttreten. Diese Bekanntmachung tritt am 18. Ok tober in Kraft. Berlin, den 18. Oktober 1917 Oberkommando in den Marken Verein derZellstoff- und Papier-Chemiker Einladung zur Hauptversammlung am Dienstag, den 4. Dezember, vormittags 10 Uhr in Berlin im Hause des Vereins Deutscher Ingenieure, Sommerstr. 4 a Tagesordnung 1. Ansprache des Vorsitzenden. 2. Bericht des Vorstandes über das abgelaufene Geschäftsjahr. Berichterstatter die Herren Professor Dr. Carl G. Schwalbe und S. Ferenczi. 3. Bericht über die wirtschaftliche Lage des Vereins und Genehmigung des Voranschlages für das Jahr 1918. Berichterstatter: Herr Alex Wendler. 4. Bericht der Kassenprüfer und Entlastung des Säckelwarts. 5. Wahlen in den Vorstand. (Satzungsgemäß scheiden aus dem Vorstand die Herren: Dr. Max Müller, Siegmund Ferenczi, Dr. Hans Clmm, Dr. von Possanner, Hugo Schoeller). 6. Wahlen in den Fachausschuß. (Satzungsgemäß scheiden aus die Herren: Ottomar Heigis, Prof. W. Herzberg, Prof. Dr. P. Klemm, Dr. von Possanner, Dr. Max Renker, Walter Sembritzki). 7. Bericht des Fachausschusses, Preisarbeiten und Vereins aufgaben. Berichterstatter: Herr Professor Dr. Carl G. Schwalbe. • 8. Bericht über die Tätigkeit des österr.-Ungar. Zweigvereins. 9. Anträge (müssen satzungsgemäß bis zum 20. November beim Vorsitzenden eingereicht sein). 10. Beantwortung und Besprechung eingelaufener Fragen und kurze Referate. 11. Vorträge. Bisher angemeldet: Eine Mitteilung von Prof. Dr. E. Heuser über: „Beiträge zur Bestimmung des Aufschlußgrades von Strohstoffen (von Prof. Dr. E. Heuser und Th. Blasweiler}. Prof. Dr. Paul Klemm, Gautzsch: „Ueber die Unterscheidung von Natron- und Sulfitzellstoff in Spinnpapier”. Prof. Dr. Carl G. Schwalbe, Eberswalde: „Die chemischen Eigenschaften der Holzzellstoffe”. 12. Verschiedenes. Zu der diesjährigen Hauptversammlung ist die Teilnahme nur Vereinsmitgliedern und solchen Gästen gestattet, welche sich bis zum 20. November beim Vorstand anmelden und besondere Eintritts karten zugestellt erhalten. Die Sitzungen des Fachausschusses und Vorstandes finden am Montag, den 3. Dezember d. J. nachmittags im kleinen Sitzungssaal des Vereins Deutscher Ingenieure statt. • * * * Einladung zur Fachausschußsitzung am Montag, den 3. Dezember 11)17, nachmittags 2Uhr, im Hause des „Vereins Deutscher Ingenieure“ in Berlin NW, Sommerstr. 4 a. Tagesordnung : 1. Ersatzwahlen. 2. Preisausschreiben. 3. Schriften des Vereins. 4. Begriffsbestimmung von Zellstoffen. 5. Verschiedenes. Der Obmann des Fachausschusses: gez. Dr. Carl G. Schwalbe Verein Deutscher Holzstoff-Fabrikanten Die Firmen Dampf-Holzstoff-Fabrik zu Petersdorf G. m. b. H., Berlin-Friedenau. Max Nitzsche & Co., Obercarsdorf i. Sa. und Schlesische Pappenfabriken Aktiengesellschaft, Wehrau bei Klitsch dorf sind dem Verein beigetreten. Schließung finländischer Papierfabriken Wie die „Birschewyja Wjedomosti” mitteilen, schrieben die Vertreter der finländischen Papierfabriken dem russischen Minister für Handel und Industrie, daß infolge der letzten Ereignisse im Innern Rußlands und namentlich infolge von Valutaschwierigkeiten den meisten finländischen Papierfabriken die Schließung bevorstehe. Der größte Teil (80 bis 90 v. H.) der Produkte der finländischen Papier fabriken seien immer und ganz besonders während dieses Krieges für Rußland erzeugt worden, von dem gegenwärtig in Rußland ver brauchten Papier stammen zwei Drittel aus Finland. Die meisten russischen Zeitungen seien auf Papierlieferungen aus Finland an gewiesen und es drohe ihnen wegen der Krise der finländischen Papierindustrie in kurzer Zeit die Gefahr der Einstellung, Schwedischer Papiermarkt Stockholm, 15. Oktober 1917 Ausfuhrbewilligungen für alle Arten Einschlag- und damit auch Spinnpapier trotz des neuen Ausfuhrverbots wurden bisher, soweit uns bekannt, in vollem Maße für alle versandbereiten Posten sofort erteilt, um den Uebergang zu dem neuen Verfahren, indem Schwe den für jede Partie Kompensation wünscht, zu mildern. Für Ausfuhr nach Oesterreich und Deutschland ist vor der Lizenzerteilung Unterstützung seitens der Stockholmer Gesandtschaft des Einfuhrlandes nötig, für Deutschland außerdem beglaubigte Abschrift der Einfuhrerlaubnis; allein das Ansuchen wird also durch das Ausfuhrverbot für Spinnpapier sehr mühsam. Bisher ist die Nachfrage hierfür gleich groß, die Preise sind besonders durch die stetig ge steigerten Preise namentlich für Kohle und Schmieröle in den letzten zwei Wochen wieder etwas höher gegangen. Aus Frankreich treffen fortdauernd Anfragen ein, so daß die schwedischen Fabriken auch dort einen guten Markt für diese Papier sorte zu bekommen scheinen. Nach England ging in der letzten Zeit ein gut Teil Einschlag papier. — Die Verschiffung nach den Ententeländern ist nicht voll ständig unmöglich, Verbindung mit England besteht sowohl über schwedische wie norwegische Häfen. Der Frachtpreis ist zurzeit Göteborg—England etwa 95 Kr., Göteborg—Rouen 150—160 Kr. für 1 t. In Zeitungspapier kamen größere Abschlüsse nicht vor. Die Preise sind trotz steigender Herstellungskosten unverändert. Für Pappe und Karton sind die Preise nicht in gleichem Maße, wie für Papier, gestiegen, sie decken kaum die Selbstkosten. Infolge der Verschiffungsschwierigkeit bleibt die Nachfrage fürs Ausland gering, und, soweit uns bekannt, mußten sämtliche schwedischen Fabriken den Betrieb bedeutend einschränken. („Svensk Papperstidning.) bg. • * * Schwedischer Zellstoff und Spinnpapier für die Mittelmächte. Die Regierungen Deutschlands und Oesterreichs-Ungarns, unter handeln (nach Meldungen vom 4. Oktober) mit jener Schwedens über Ausnahmen vom dort getroffenen Ausfuhrverbot für Zellstoff und Spinnpapier zu grinsten der Mittelmächte. Trotz des Holzreichtums der mitteleuropäischen Wälder und trotz der Leistungsfähigkeit der mitteleuropäischen Zellstoff- und Papierfabriken könne nämlich, infolge der besonderen Erschwerungen der Weltkriegszeit, die neu entstandene Papiergarn-Industrie nicht soviel Rohstoff aufbringen, wie sie für die starke Nachfrage benötigt, sie ist daher auf die Zufuhr aus Schweden angewiesen. > („Das Handelsmuseum”, amtl. Blatt des österr. Handelsministeriums.) Wie aus obigem Marktbericht aus Stockholm hervorgeht, werden die von den Mittelmächten gewünschten Ausnahmen bewilligt. Der Verein schwedischer Papierfabriken hält seine Herbstver sammlung am 27. Oktober in Stockholm ab. bg. Bestimmung der Fettdichtigkeit von Pergament ersatz- und Pergamynpapieren Von Dr. C. Bartsch Siehe Seit 1743 in der Mitte dieser Nummer