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1700 PAPIER-ZEITUNG Nr. 83/1917 Kopiermaschine Die Firma F. Soennecken in Bonn a. Rh. erhielt das DRP. 296849 vom 12. April 1914 ab in Kl. 15 i auf eine Kopiermaschine des Drei walzensystems mit beweglich gelagerter Hauptwalze, bei welcher die Hauptwalze sich soweit von den Nebenwalzen entfernen läßt, und zugleich die Tauchwalze in eine solche Stellung über dem von den auseinandergezogenen Walzen gebildeten Zwischenraum ge bracht wird, daß ein freier Weg für die einzuziebende Kopierpapier bahn entsteht, so aaß man aiese zwischen den Maschinenwalzen hindurch mit der Hand ergreifen kann. Die Abbildungen zeigen die Kopiermaschine in den verschiedenen Endstellungen. Das von der Vorratswalze 1 kommende Kopierpapier 2 läuft im Wasserbade 3 um die Tauchwalze 4 herum, tritt dann zwischen Bild 1 Bild 2 die Hauptwalze 5 und die Ausdrückwalze 6, geht über eine Führungs walze 7 in die Höhe und läuft dann zwischen der Hauptwalze 5 und der Kopierwalze 8 hindurch über eine Führungswalze 9 abwärts zwischen die Messer 10 und 11, welche sich in der Pfeilrichtung drehen und das zwischen ihnen niederhängende Papier während der Fort bewegung zerschneiden. Die Führungswalze 9 erhält ihre Bewegung durch Reibung mittels der Zwischenwalze 12 von der Hauptwalze 5 her. Die beiden oberen Walzen 6 und 8 sind fest in dem Maschinen gestell gelagert. Die Hauptwalze 5 ruht in den offenen Lagern 14 der Lagerböcke 13. Die letzteren hängen mit Zapfen 15 an Schrauben muttern 16, die auf an beiden Seiten des Maschinengestelles gelagerten Schraubenspindeln 17 laufen. Die Schraubenspindeln stehen unter sich zur Erzielung stets übereinstimmender Bewegung in Verbindung. Die eine Spindel trägt oben ein Schraubenrad 18, in welches ein auf der Achse eines Handrades 20 sitzendes Schraubenrad 19 eingreift. An den unteren Teilen der Lagerböcke 13 greifen Lenkarme 21 an, welche bei 22 im Maschinengestell gelagert sind. Ebenda ist auch das eine Messer 11 gelagert, während das zweite Messer 10 bei 23 an den Lenkarmen 21 gelagert ist. Die Tragarme 25 uer Tauchwalze 4 sind bei 26 im Gestell ge lagert. Sie sind über ihren Drehpunkt hinaus verlängert und dort mit Schlitzen 27 ausgestattet, durch welche Zapfen 28, die an den Schraubenmuttern 16 sitzen, hindurchgreifen. Sollen die Walzen aus der Arbeitsstellung Bild 1 in diejenige Stellung gebracht werden, in welcher das Einziehen des Papiers und die etwaige Auswechslung der Hauptwalze zu erfolgen hat, so wird durch Drehung am Handrade 20 bewirkt, daß die Spindeln 17 die Muttern 16 herunterbewegen. Die Tiefstellung ist in Bild 2 darge stellt. Beim Niedergehen der Muttern 16 schwingen die Lager böcke 13 der Hauptwalze 5 um ihre Zapfen 15 an den Muttern 16, während sich die Lenker 21 um ihren Drehpunkt 22 bewegen, so daß die Hauptwalze 5 mit den Nebenwalzen 9 und 12 und dem Messer 10 in die Tieflage kommen. Durch die Zapfen 28 der Muttern 16 ist dann die Tauchwalze 4 aus dem Wasserbade so weit herausgeschwenkt, daß sie sich oberhalb des Bewegungsraumes für die Hand des Be dienungsmannes befindet, welcher nunmehr unbehindert zwischen den beiden Oberwalzen und der unteren Hauptwalze hindurchfassen und das Papier von der Vorratswalze 1 auf sich zu ziehen kann. Er kann das Papier in der Lage, wie in Bild 2 angedeutet, dann einfach freigeben, worauf durch Zurückdrehen am Handrade 20 die Maschine wieder geschlossen und gebrauchsfähig wird. Das Ende des Papiers fällt dann, wie in Bild 1 gezeigt, durch die Messer 10 und 11 hindurch. Da die jeweilige Stellung der Lagerböcke 13 und der Hauptwalze 5 einerseits von der Lage der Zapfen 15, anderseits von der Lage der Lenkerstangen 21 abhängig ist, so kann man mittels der Lenker stangen auch eine Druckregelung der Hauptwalze gegenüber den beiden Nebenwalzen 6 und 8 vornehmen, indem man beispielsweise die Angriffspunkte der Lenkerstangen an den I.agerböcken 13 ver schiebbar macht. Der Patent-Anspruch lautet: Kopiermaschine des Dreiwalzen systems mit beweglich gelagerter Hauptwalze, dadurch gekennzeichnet daß die Hauptwalze (5) in Lagerböcken (13) ruht, welche mit auf Gewindespindeln (17) laufenden Schraubenmuttern (16) verbunden sind und die Tauchwalze (4) mit den Schraubenmuttern (16) durch Hebel (25) derart verbunden ist, daß bei entsprechender Spindel drehung die Hauptwalze (5) so weit von den Nebenwalzen (6 und 8) entfernt wird, daß die Kopierbahn zwischen den Walzen hinaurch von Hand erfaßt werden kann und die Tauchwalze über den Zwischen raum der Walzen (5 bzw. 6 und 8) gehoben wird. Uebernahme eines Papiergeschäfts Ist zurzeit die Uebernahme eine"Papiergeschäfts zu empfehlen ? Ich bin Papierkaufmann, jedoch seit Jahren aus dem Fach heraus. Nun ist mir Gelegenheit gegeben, in einer kleinen schlesischen Stadt eine Papierhandlung zu erwerben. Mit Rücksicht auf die allgemeine Lage kann ich mich zu dem Schritt noch nicht entschließen. Steht zu befürchten, daß infolge des Papiermangels solche Beschränkung auf diesem Gebiete eintritt, daß sich der Handel nicht entwickeln kann ? F. Die Uebernahme eines gutgehenden Papiergeschäftes durch einen Fachmann bietet heute unseres Erachtens keine schlechten Aussichten. Zwar sind viele Papier- und Schreibwaren infolge der langen Kriegsdauer schwer erhältlich, jedoch werden diese Waren gesucht und gut bezahlt. Einem gewiegten Kaufmann wird auch während des Krieges Gelegenheit zu erfolgreicher Betätigung ge geben sein. Die Papierknappheit und die Schulen. Zur Einschränkung des Papierverbrauchs bestimmte das Ministerium in Altenburg für alle Schulen des Herzogtums, daß die Weiterbenutzung gebrauchter Schulbücher auch in älteren Auflagen nach Möglichkeit gestattet und auf volle Ausnutzung aller Schreibhefte und des Zeichenpapiers hingewirkt wird. Auch sei die Verwendung von Schiefertafeln tunlichst 71 berücksichtigen. (Greizer Ztg.) Eg.} Englische Weihnachtskarten. In der Hauptversammlung des Kunst- und Postkartenverlags Raphael Tuck & Sons Ltd., London, wurde eine Brief des britischen Kriegsamts verlesen, wonach das Publikum dies Jahr Weihnachtskarten wie gewöhnlich nach den Ver einigten Staaten und britischen Besitzungen in Amerika versenden darf. Die Firma erhielt Versandaufträge für Weihnachtskarten nach allen Kriegsschauplätzen der Alliierten zum Gebrauch der Truppen, auch sandten ihr Offiziere der verschiedenen Truppeneinheiten an den Fronten zur Reproduktion Weihnachtskarten-Zeichnungen von Künstlern aus ihrem Regiment ein. bg.