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94 Herrschaft des Czaaren zir bewahren strebt. Es ist ebenso natür lich, daß beide StaEn »Üf dir Verhältnisse der Donaufürsten- thümer und der europäischen Eürkei, von deren Beherrschung das andere abhängt, ein erhebliches Gewicht legen, und es ist erklärlich genug, daß Oesterreich einen bedeuteten Nachdruck auf die Befreiung der Donauschifffahrt legt, dir Ar dir Ent faltung seines Verkehrslebens eine unentbehrliche Bedingung ist. Jeder sorgt zuerst für das Seine. Wäre Preußen und Deutsch land zeitiger einem Bunde mit den Westmächten beigetreten, so konnten sie sich auch ihre Bedingungen stellen und für ihr eignes Interesse in Schleswig-Holstein und in der Ostsee sorgen. Freilich kann man England, Frankreich und Oesterreich vorwerfen, sie hatten ihr Programm zu sehr beschränkt; sie hätten zu einseitig den Südosten ins Ange gefaßt und darüber den Nordosten, wo es deutsche Interessen gilt, vernachlässigt; sie hätten über dem Pontus Euxinus und dem Bosporus die Ostsee und den Sund vergessen. Zugegeben; wem geziemt es, Hirsen Borwurf zu erheben? Gewiß nicht denjenigen Staaten, welche durch ihre geographische Lag« zunächst darauf hingewic- sen sind, Europas Interessen in den baltischen Gewässern zu vertreten und welche bisher nichts, auch gar nichts gethan haben, um auch diesen Interessen Geltung zu verschaffen. Preußen — um von dem deutschen Bunde nicht zu reden — hat sich erst gesträubt wie eine Jungfrau, ehe es nur die Gerechtigkeit der vier Punkte anerkannte, aber es hat von einem fünften Punkte, von anderweiten deutschen Interessen auch nicht mit einer Sylbe gesprochen. Es hat einmal in einer diplomatischen Schrift leiste darauf angespielt, daß es auch eine dänisch-deutsche Krage einst gegeben habe, aber es hat nicht darauf bestanden, daß auch diese Frage jetzt von Neuem erörtert und in einem dem Rechte entsprechenden Sinne entschieden werde. Wie mag man von Engländern und Franzosen erwarten, ein deutsches Interesse vertreten zu sehen, über welches Deutschland selbst ein tiefes Schweigen beobachtet? Sollen sie uns unsern Vor theil aus dem Präsentirteller eutgegenbringen? Da können wir .noch lange warten. "Leider ist der günstigste Augenblick für die Aufstellung des fünfk-Ä Garantiepunktes verloren gegangen, seitdem man die Vertretung Deutschlands in dem orientalischen Conflicte aus schließlich in Oesterreichs Hände hat gelangen lassen. Denn Oesterreich wird sich keine Mühe geben eine Discussign anzu regen, deren Früchte früher oder später Preußen allein zu fallen müßten. In solchen Fällen muß man, was man selbst haben will, auch selbst fordern. Vor sechs Monaten noch hätte man Preußen den höchsten Preis für seine Mitwirkung bewilligt; jetzt ist nur noch die Rede von einem Beitritt zu dem österreichisch-englisch-französischen Vertrage. Es ist dir alte Ge schichte von den sibyllinischen Büchern, dir immer theurer wur den, nachdem ein Band nach dem andern verbrannt war. Aber selbst jetzt ist noch Vieles gut zu machen, wenn die kostbaren Augenblicke benutzt werden. Nun wir wollen sehen, was der freisinnige v. Usedom ausrichten wird. In Wien wird jetzt leider ohne Preußen, ohne Deutschland verhandelt und Preußen ist dort factisch als Großmacht ignorirt. — « — ..... -. worden, unsers C pder dur Entwicke örderm schäft, ortschri ieses B patshcfte m Verl« des lauf ine sehr ine Trei Zw egenwa ohlendö ockwa, echten u us, wo n dem „ ainsdor ie in d« ransport llmähliä ewältigti ich zu di edurft, n ingen ui ewegun; ingst Hal ässer du rochen w eiligstem 588 Fuß ewicht 3 ahn bis nd die ' Herstellung sparten la Pöge die welche seit die Gemüt reißt, sich Bert liche Herrs m diesem «Heiligen, /euer Zeit oird in di besprochen, jaber Eu Paris zu »enwärtigl derselben l goch vielfa Kaisers N Eine Kalender-Merkwürdigkeit. Da jetzt die überwiegend große Mehrzahl des kalenda kaufenden Publikums sich mit einem Kalender für das Ich 185» versehen häben dürfte, so kann demselben ohne erheblich«, Nachtheil flid die Verleger und Verkäufer von Kalendern va- rathen werden: daß man sich in diesem Jahre füglich des Kd lenders von 1849 bedienen kann, wenn man sich denselben a«f-f gehoben hat. Beide Jahre stimmen nämlich in den drei ie- stimmenden Umständen überein, daß Neujahr auf eina Montag, Ostern aber auf den 8. April fällt, und bch Jahre gemeine von 365 Tagen sind. Dieselben Umstände sw den sich unter den verflossenen Jahren bei den Jahren 178 und 1798 vereinigt, werden sich aber im laufenden JahrhuM gar nicht wieder und zuerst wieder im Jahre 1917 vereich finden. Daß zwei Jahre von gleichem Kalender so schnell, ms Verlauf von nur 6 Jahren, aufeinander folgen, kommt überaxi selten vor; dagegen kommt ein Zwischenraum von 11 Jahra bei dem in diesem Jahre geltenden Kalender ziemlich häich vor. Unter den 27 Jahren zwischen 1600 und 3000, welche i dem laufenden gleichen Kalender haben, finden sich nämlich fel gende: 1787 und 1798, wie bereits erwähnt; 2379 und 23H 2463 und 2474 ; 2531 und 2542; 2683 und 2694; 2835 m> 2846 ; 2903 und 2914 -, 2987 und 2998, also 16, bei denen jns Intervall 8 Mal vorkommt; die übrigen 9 Jahre sind M, 1703, 1917, 2007, 2091, 2159, 2227, 2300, 2751, wozu noch die in Rede stehenden 2 Jahre kommen. Das duch schnittliche Intervall beträgt also fast 52 Jahre. Im folgenden Jahre fällt Ostern den 23. März, wie a den Jahren 1845 und 1913, von denen aber keines wie 18it ein Schaltjahr ist. Im vorigen Jahrhunderte fiel Ostern zwo mal auf den 23. März: 1704 und 1788, welche beide Jahu Schaltjahre waren nnd denselben Sonntagsbuchstaben wie 18i hatten, also das Jahr mit einem Dienstag anfinzen, wie d Jahr 1856 jedenfalls auch thun wird. Wer aber noch einen lender vom Jahre 1788 besitzen sollte, braucht sich im nä Jahre keinen neuen anzuschaffen. Den Kalenderhändlern wi jedoch daraus schwerlich ein großer Nachtheil erwachsen. v. I Michitiil. Tagesgeschichte. -j- Leipzig. Seit mehreren Jahren wurde die im Vi» läge. Georg Wigands hier erschienene „Zeitschrift für deuW Landwirthe" redigirt von den Professoren l). Schober und v. Stöckhardt an der Akademie zu Tharandt und auch deshH vorzugsweise'durch die Arbeiten der Herren Redaktoren getragen! und nur zum kleineren Theile durch fremde Beiträge unterstützt Da nun aber die genannten Herren daS von ihnen angestreft Ziel durch andere literarische Arbeiten sicherer zu erreichen hofft» so find dieselben von der Redaktion dieses Blattes zurückgetrt ten, ohne jedoch ihre Mitwirkung gättzlich aLzufagen. B« 1. Januar dieses Jahre« an hat Professor Stöckhardt - Chemnitz die Redaktion übernommen und es sind zu Mitars tern viele Männer in allen Gegenden > Deutschlands gewönne