Volltext Seite (XML)
Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben, die rfr unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Gräflich Henckel von Donnersmarck’sche Papierfabrik Frantschach, Aktiengesellschaft, Frantschach, Kärnten. Zweigniederlassung der in Berlin mit der Firma ,, Gräflich Henckel von Donnersmarck’sche Papierfabrik Frantschach, Aktiengesellschaft” bestellenden Haupt niederlassung. Herr Wilhelm Hartmann ist als Vorstandsmitglied gelöscht, Herr Georg W. Meyer, Direktor in Berlin, wurde als Vor standsmitglied eingetragen. Prokura wurde dem Herrn Emanuel Hillel erteilt. Poensgen & Heyer in Cöln haben die Papierfabrik F. W. Ebbing haus, G. m. b. H. in Lethmathe erworben und gliedern diese ihrer Firma als Papierfabrik an. Die Firma Rhein. Papierindustrie Hermann Kleine Möllhoff in Essen- Ruhr hat die in Bredenscheid, Kreis Hattingen, gelegene Pappenfabrik mit 2 Pappenmaschinen von Albert Meckenstroh über nommen un i beabsichtigt in der Fabrik wie bisher Jacquard-, Spelt-, Lederpappen usw. zu machen. Die .Geschäftsleitung befindet sich in Essen-Ruhr. Das in der Tapetenfabrik ,,HansW Iven & Co. G. m. b. H. in Altona-Ottensen angelegte englische Vermögen ist mit Genehmigung des Reichskanzlers durch Abtretung der englischen Geschäftsanteile und durch Kauf der englischen Forderungen vollständig in deutsche Hände übergegangen. Rotophot-Akt.-Ges. für graphische olduslrie in Berlin. Die Gesell- schäft erzielte in 1916einen Rohgewinn von 470502 M. (1915: 476 598). Demgegenüber beanspruchten Handlungs-Unkosten 199 345 M. (204 240), Kriegsgehälter und Unterstützungen 52 203 M. (1915 Kriegsunterstützungen 24 486 M.). Die Abschreibungen sind auf 138 841 M. (138 321) bemessen, ferner werden auf Buchforderungen 80 000 M. (100 000) abgeschrieben. Der Ueberschuß von 4378 M. (4366) soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Laut Geschäfts bericht lassen die bisherigen Umsätze und die vorliegenden Aufträge hoffen, daß das laufende Geschäftsjahr ein besseres Erträgnis bringen wird, wenn es den Erwartungen gemäß möglich wird, die Verkaufs preise zu erhöhen. (Nach Berl. Tagebl.) Die Papierfabrik Holmens Braks & Fabriks A. B. in Norr- köping, Schweden, errichtet in ihrer Sulfitzellstoffabrik bei Loddby zwei Schwefelkiesöfen. Sic bezieht den Kies von der neuen ihr nahe stehenden Aktiebolaget Kis in Norrköping mit Gruben bei Dof- vestorp in Risinge. —- In der Zeitungspapierfabrik der Holmens Bruks & Fabriks A. B. zu Hallstavik traten am 13. Juni alle 500 Arbeiter in den Ausstand und forderten höhere Löhne, bg. Die Tintenfabrik A.-B. Aströms Tekniska Fabrik in Abo, Finland, verteilt für 1916 10 v. H. Dividende und will das Aktienkapital auf 1 Mill. f. M. verdoppeln, bg. Die Verlagshandlung Edistysseurain Kustannus-O - V. bildete ■sich in Helsingfors, Finland, mit 250 0000 f. M. und übernahm den seit 1883 bestehenden Lehrmittel-Verlag Raittiuden Ystävät. Teil haber sind auch die Firmen Suomen Nuorison Liitto und Kotikas- vatusyhdistys. bg. Becker & Co. Ltd., Papierstoff-Großhandlung in London, er zielten in 1916 einen Rohgewinn von rund 49 000 Lstr., woraus sic 35 000 Lstr. als 15 prozentige Dividende verteilen. Nach Erklärungen des Geschäftsleiters F. E. R. Becker war das Geschäftsjahr das beste, das die Gesellschaft je hatte. Die Druckfarbenfabrik A. B. Fleming & Co., Ltd. in Edinburg, Schottland verteilt aus 12 983 Lstr. Reingewinn wieder 12% v. H. Dividende und macht ergiebige Rücklagen, bg. Die vom englischen „Zeitungskönig” Lord Northcliffe gegründete Papierfabrik der Anglo-Newfoundland Development Co. in Grand Falls, Neufundland, kam durch Frachtschwierigkeiten in solche Kohlennot, daß sie den Betrieb einstellen muß, bis sie Frachtgelegenheit für Kohlen aus den Gruben bei Sydney in Australien erhält. Man will es inzwischen mit Holzfeuerung versuchen. (Diese Fabrik versorgte u. a. die Daily Mail und die Times mit Papier.) bg. Henrique Weiß & Co., Handlung mit Papier und Schachteln in Rio de Janeiro (Brasilien), wurde von England auf die Schwarze Liste gesetzt, bg. t Im 68. Lebensjahre verstarb in Mannheim der Verlagsbuch händler Julius Bensheimer, Mitinhaber der Neuen Badischen Landes- zeitung in Mannheim. —n Auszeichnungen. Herrn Kommerzienrat R. Giesecke, ältester Teilhaber der Firma Giesecke & Devrient in Berlin und Leipzig, wurde der Sächsische Albrechtorden I. Klasse und der Türkische Medjidieorden II. Klasse verliehen. Herr Eugen A. Kämmerling, bis September 1914 kaufmännischer Direktor und Geschäftsführer der Papierverarbeitungswerke Rob. Leunis & Chapman G. m. b. H. in Hannover, ist mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet. Dem Mitinhaber des Berliner Lithographischen Institutes Julius Moser, Berlin, Herrn Kurt Moser, Oberleutnant d. R. wurde vom Sultan der Eiserne Halbmond verliehen. ' Beförderung. Der Inhaber der Firma EmilJagert, Berlin, Herr Georg Walter, ist zum Hauptmann d. R. im Feld-Art.-Regt. 56 be fördert. Jubelfest. Herr Julius Kernich in Berlin-Friedenau ist am 1. Juli 25 Jahre Vertreter der Papierfabrik Paul Steinbock in Frank furt, Oder. Am 1. Juli d. J. kann die Firma A. & C. Schneidewind in Ber lin SIV 19 ihr 25 jähriges Bestehen feiern. Treue Mitarbeit. Bei der Firma Huber, Jordan & Koerner in Nürnberg wurden 6 Mitarbeiter für teils 40, teils 25 jährige ununter brochene Tätigkeit durch Ansprache und Geschenke des Inhabers geehrt. Silberne Hochzeit. Herr Prosper von Piette- Rivage, ältester Teilhaber der Firma P. Piette, Zigaretten- und Seidenpapierfabriken in Freiheit in Böhmen, k. k. Kommerzialrat, Verwaltungsrat der Neusiedler Aktiengesellschaft für Papierfabrikation in Wien und der Papi. r-Industrie-Aktiengesellschaft in Olleschau, feiert am 25. Juni mit seiner Gemahlin die silberne Hochzeit. Brand. Der Brand in der Papierfabrik Sinsleben, über den wir in Nr. 48 nach „Berl. 'Tagebl.” berichteten, hat — wie wir erfahren — keinen so großen Schaden verursacht, wie dort angegeben wurde. Es sind nur die Dachstühle der großen Kartonmaschine und der Holländersaal größtenteils abgebrannt. Die kleinere Maschine für Chromo-Ersatz blieb unbeschädigt und kommt in den nächsten Tagen wieder in Betrieb. Neue Aktiengesellschaft. Ueber die Gründung der ,,Gräflich Henckel von Donnersmarckschen Zellulosefabrik Akt.-Ges. mit einem Kapital von 1,5 Mill. M. teilt „Berl. Tagebl.“ mit: Aus dem bei der Berliner Handelskammer eingereichten Revisorenbericht ergibt sich u. a. folgendes: Gründer sind Direktor Wilhelm Hartmann, Schöneberg (Firma Wilhelm Hartmann & Co. G. m. b. H., Berlin), Direktor Moritz Konschewski in Köslin (Königsberger Zellstofffabrik Akt.-Ges.), Kaufmann Edmund Neumann, Schöneberg, Kaufmann A. Böhm, Berlin, Kaufmann Fritz Polenski, Steglitz. Die Aktien sind zu 110 v. H. eingezahlt worden; das Aufgeld dient, soweit es nicht für die Gründungskosten Verwendung findet, für den Reserve fonds. Den ersten Aufsichtsrat bildete der Bevollmächtigte des Grafen Henckel von Donnersmark Regierungsrat Udo Schulz zu Karlshof, Kaufmann Josef Blumenstein, Charlottenburg, und Direktor Ernst Gottfried Süreth. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrates ist aber bald darauf geändert worden. Die beiden Erstgenannten sind ausgeschieden, dafür sind neu eingetreten Fabrikdirektor Emil Claviez in Adorf, Chemiker Dr. P. Brand, Schöneberg, und Kaufmann Hans Stieckel in Chemnitz. Die Gründung baut sich auf einem Verkaufsangebot des Grafen Henckel v. Donnersmarck an die Firma Wilhelm Hartmann auf. Damals wurden für die Anlagen 1,6 Millionen M., für Lieferungsverträge 937 000 M. und für Materialien 741000 M. gefordert. Die erworbenen Rechte wurden ohne Vo teil für die Verkäufer an die Aktiengesellschaft übereignet. Im Geschäftsjahr 1914 war ein Verlust von 6761 M. entstanden, 1915 betrug der Ueberschuß 171 759 M.. vom 1. April bis 30. September 1916 wurde ein Gewinn von 764 612 M. erzielt. Im neuen Geschäftsjahre, d. h. vom 1. Oktober 1916 bis 1. April 1917, ist der Gewinn noch ungleich größer gewesen. Daraus schließen die Revisoren die Angemessenheit der übernommenen Werte. Die Gesellschaft ,Textilose" hat eine Rechtsverwahrung gegen die Gründung eingelegt im Hinblick auf einen Lieferungs prozeß, der im Falle des Obsiegens der Gesellschaft Textilose das neue Unternehmen „mit gewaltigen Schuldverpflichtungen” be lasten würde. Diese Auffassung wird vom Vorstand der neuen Gesellschaft bestritten. Zeitungswesen. Die seit 28 Jahren bestehende Wochenschrift ,, Illustere! Familieblad" in Kopenhagen (ohne eigene Druckerei), im Besitz einer A.-G. mit 120 000 Kr. Aktienkapital wurde an das Wochenblatt ,,Hjemmet" (Vertag und Druckerei Egmont H. Peter- sen's kgl. Hof-Bogtrykkeri) verkauft und geht ein. Die hohen Papier preise brachten ihr in den letzten Monatqn steigenden Verlsut. bg. Papierspinnerei Voglländische Bleicherei und Appreturanstalt, Akt.-Ges., in Weischlitz bei Plauen i. V. Wie die Verwaltung berichtet, hat die Gesellschaft unter den behördlichen Maßnahmen nicht so gelitten wie andere gleichartige Unternehmungen, weil sie sich neuen gewinn bringenden Erwerb zu verschaffen wußte, u. a. durch Anfertigung von Papiergeweben. Dadurch war cs möglich, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Beilage. Dieser Nummer liegt eine Beilage von der Firma Georg Reß in Leipzig bei.
