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€82 PAPIER-ZEITUNG Nr. 48/1917 setzen, dieselben bis zum 1. Juli erledigen zu können, da andernfalls ein den Lohnerhöhungen entsprechender Zuschlag berechnet werden muß. Papiersäcke Es hat sich in letzter Zeit leider im Papiersack-Geschäft die -Unsitte eingebürgert, Säcke aus Sulfitstoffpapier als „Kraftpapier säcke” zu bezeichnen. Diese Bezeichnung wird vornehmlich von solchen Häusern gewählt, die erst in neuerer Zeit zur Papiersack- Herstellung übergegangen sind und nicht, wie die alten Fabriken, über einen Stamm treuer Abnehmer verfügen. Diese Häuser wollen wahrscheinlich mit ihrer Bezeichnung den Anschein erw> cken, als handelte es sich bei ihrem Angebot um einen aus Natronstoffpapier hergestellten Papiersack, der von dem Verbraucher, sobald dieser üver die Eigenschaften des Kraftpapieres aufgeklärt ist, lieber ver wendet wird. Jeder Papierfachmann weiß, daß bis vor kurzem nur Natronzellstoffpapier als „Kraftpapier” bezeichnet und gehandelt wurde. Da Säckepapier seit der am 1. Februar in Kraft getretenen Beschlagnahme von Natronzellstoff aus diesem Halbstoff nicht mehr hergestellt werden darf, die kleinen Bestände in Natronzellstoff- papier, die bei Inkrafttreten der erwähnten Verfügung noch im Handel waren, aber lange aufgebraucht sein müssen, so kann es heute Säcke aus Natronzellstoffpapier, also aus Kraftpapier, am Markte nicht mehr geben. Selbst zum Mischen ist nur denjenigen Papier fabriken ein kleiner Prozentsatz Natronzellstoff zur Verarbeitung mit Sulfitzellstoff freigegeben worden, die belegen konnten, daß sie einen sehr großen Auftragsbestand in Papier für Säcke vorliegen hatten welche vornehmlich für die Kriegsindustrie bestimmt waren. Der Papierhandel sollte sich nicht gefallen lassen, daß jetzt auch Sulfitzellstoffpapier als Kraftpapier bezeichnet wird, da dadurch Irrtümer vorkommen müssen. Wir würden jedem Papierfabrikanten und Papierverbraucher dringend empfehlen, sich gegen diese Neue rung zu wehren und Sulfitzellstoffpapier als solches zu bezeichnen. Da Natronzellstoffpapier zur Sacklierstellung nicht erzeugt werden darf, so bleibt den Sackfabriken nichts übrig, als Sulfitzellstoff papier zu verwenden, und wir sehen keinen Grund, warum dies den Verbrauchern nicht bekannt gegeben werden soll. Der Abnehmer kauft Säcke nur nach eingehenden Versuchen und wird auch den als Kraftpapiersack bezeichneten Sack nicht wählen, wenn dieser an Haltbarkeit den Anforderungen nicht ent spricht. Sack/abrik .m Photographische Papiere s Die Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. erhielten das DRP 296509 vom 7. April 1916 ab in Kl. 57 b auf ein Verfahren zur Rückseitenkennzeichnung photographischer Papiere. Bei den matten Sorten lichtempfindlicher Papiere ist es bei rotem oder gelbrotem Licht schwierig, die Rückseite von der lichtempfindlichen Schichtseite zu unterscheiden. Es wurde nun die Beobachtung gemacht, daß glänzende oder besonders matte Stellen auf der Rückseite solcher Papiere in dem reflektierten Licht der Dunkelkammerbeleuchtung leicht und ohne Anstrengung zu erkennen sind. Man bewirkt daher nach dieser Erfindung eine Markierung oder Stempelung der Rück seite solcher Papiere mit irgendeinem der bekannten Bindemittel, welche in genügender Dicke aufgetragen glänzend oder nach Zusatz von mattierenden Stoffen, wie Stärke oder China Clay, matt auftrocknen, wie z. B. Eiweiß, Gummiarabikum, Gelatine, Leim, Dextrin, Stärkekleister, teilweise verkleisterte Stärke u. dgl. Auch Harze oder ihre Lösungen in schnell trocknenden Lösungs mitteln mit oder ohne Zusatz mattierender Stoffe können zur Verwendung kommen. Der Patent-Anspruch lautet: Verfahren zur Rückseitenkennzeichnung photographischer Papiere, dadurch gekennzeichnet, daß man glänzend oder matt auftrocknende Bindemittel für sich oder gemischt verwendet. Zeitschriftenschau lieber Neuorientierung in der Druckerei. In Nr. 34 der „Zeit- schritt für Deutschlands Buchdrucker” versucht ein Fachgenosse Hinweise zu geben, wie der Betrieb der Druckereien vereinfacht werden könne. Er wünscht umfassendere Vorbearbeitung der Auf träge in den Kontoren, und möglichsten Austausch solcher Kräfte, die an einer Stelle nicht immer voll beschäftigt werden können. An Stelle der Arbeitszettel wünscht er ausreichende Vorschriften auf den Setzvorlagen selbst. In den Beilagen der Fachblätter erblickt er geeignete Ausführungs-, Färb- und Papiermustcr. Von undeutlichen Anzeigenvorlagen sollten auf der Schreibmaschine Abschriften gemacht werden. Der Faktor soll von der praktischen Mitarbeit entlastet werden, damit er sich der Betriebsleitung und Aufsicht besser widmen kann. Z. Papier-Spinnerei Der Geschäftsgang in den niederrheinischen Webereien. Bericht der Leipziger Monatsschrift f. Textilindustr. Aus M.-Gladbach. In: den Nesselwebereien wird, soweit die Fabrikanten sich nicht anderen. Waren zugewandt haben, nur gearbeitet, wenn größere Aufträge eintreffen. Da aber die meisten Werke schon zeitig Ersatzwaren auf- genommen haben, besonders Gewebe aus Papiergarnen, so ist jetzt die Beschäftigung nicht ungünstig. Ebenso haben die Verbandstoff webereien, seitdem sie zu Papiergeweben übergegangen sind, wieder mehr zu tun. In den Kord- und Velvetwebereien werden die bisherigen Warem nur noch zum kleineren Teil für den Heeresbdarf hergestellt. In. vielen Betrieben wird auch Spinnpapier geschnitten, und es herrscht dort meistens ziemlich reger Verkehr. In den Webereien, welche rohe, gefärbte und bedruckte Biber- und Kalmuckartikel herstellen, werden letztere nur noch in kleineren. Posten, hauptsächlich für die Bedürfnisse des Heeres, gewebt. Dafür stellen sie Ersatzstoffe aus allen möglichen Rohstoffen her, auch Papiergewebe spielen in allen diesen Betrieben eine große Rolle. In den Buntwebereien für baumwollene Schlafdecken, Bettücher und Fancys ist die Lage ähnlich wie in den Weißwebereien, mam versucht mit allen möglichen Ersatzstoffen die Betriebe teilweise aufrecht zu erhalten. Da auch viele Stühle auf Gewebe aus Papier garnen laufen, so ist in vielen Webereien die Arbeitstätigkeit wieder ziemlich rege geworden, was hauptsächlich auf die vielen Aufträge- auf Papiergewebe zurückzutühren ist. Für den Privatbedarf hat die Erzeugung stark nachgelassen. In den Webereien, welche früher baumwollene Hosenzeuger lieferten, laufen schon seit längerer Zeit viele der vorhandenen Stühle auf Papiergarne, hauptsächlich auf Sack-, Zelt- und Beutelstoffe, uni es liegen darin auch noch für einige Zeit Bestellungen vor. Seit einiger • Zeit werden Versuche mit Arbeiter-Anzugstoffen aus Papiergarn gemacht, welche guten Erfolg versprechen. - Apparat s Verfahrant HANNOVER HM09 WIEN für hehtoqri Nakiton- Masse-VervI elf ältiger Günther Wagner, Hannover und Wien vorrätig in den Handlungen liefern in Wagenladungen 99146 Feinpappen- und Kunstleder-Werke Wandsbek Hartpappen für Kortuschen