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BAPIER-VERARBEITUNG MBU CH GE WERBERS o ----------------------------------------------------------------------------------------------------- Versorgung der Papier verarbeitenden Gewerbe mit tierischem Leim Eine wichtige Mitteilung hierüber von der Leimverteilungs stelle für die Papier Verarbeitung in Berlin W 9, Linkstr. 22, ist in Nr. 47 auf S. 973 abgedruckt. Beschlagnahme, Meldepflicht und Höchstpreise für gewisse Häu'e und Felle sowie für daraus hergestelltes Leder. Am 13. Juni ist eine Verordnung erseh enen, durch die alle rohen Reh-, Rot-, Dam- und Gemswild-, Hunde-, Schweine- und Seehundfelle, Walroß häute, Reim- und Elentierfelle sowie das daraus hergestellte Leder betroffen sind. Soweit es sich um Häute und Felle handelt, die im Inlande angefallen sind, ist eine Beschlagnahme erfolgt. Trotz der Beschlagnahme sind jedoch für die Veräußerung und Lieferung des Gefälles bestimmte Möglichkeiten freigelassen worden, die eine Vereinigung des genannten Gefälles bei der Kriegsleder Aktiengesell schaft her eiführen, von der aus seine Verteilung an die Gerber zu erfolgen hat. Für die Behandlung der Felle bis zur Ablieferung an den Gerber sowie nach ihrer Ablieferung sind genaue Vorschriften gegeben. Gefälle, das nicht veräußert worden ist, unterliegt einer Meldepflicht an das Leder-Zuweisungsamt. — Ausländisches Gefälle ist an sich nicht beschlagnahmt, sondern lediglich unter bestimmten Voraussetzungen meldepflichtig. Das aus den genannten Fellsorten hergestellte Leder ist jedoch ausnahmslos beschlagnahmt, auch wenn die Felle aus dem Auslande eingeführt sind. Gleichzeitig ist eine Bekanntmachung veröffentlicht worden, durch welche für Reh-, Rot-, Dam- und Gemswild-, Hunde-, Schweine- und Seehundfelle Höchstpreise festgesetzt werden. Beide Bekanntmachungen enthalten eine Reihe von Einzel- bestimmungen, deren genaue Kenntnis für die in Betracht kommenden Kreise erforderlich ist. Ihr Wortlaut ist bei den Landratsämtern, Bürgermeisterämtern und Polizeibehörden einzusehen. (Reichs anzeiger.) Webstoffe für Buchbindereien Wie einem Vertreter des Verbandes Deutscher Buchbinderei- ■besitzet an maßgebender Stelle mitgeteilt wurde, steht ein Fabri- kationsverbot für Kaliko zu erwarten, so daß neu angefertigte Ware für Buchbindereien vorläufig nichtzur Verfügung stehen wird. Ebenso dürften in absehbarer Zeit Baumwolle und Leinewand für Buch- bindercizwecke kaum wei er zur Verwendung kommen können, ab- gesehe t von Rücken für große Bücher, da sie mit Rücksicht auf die notwendige Haltbarkeit durch anderen Stoff zurzeit nicht ersetzt werden können. L. Gestrichenes Offsetpapier Zu Nummern 41 und 45 Wir müssen der in Nr. 45 zum Abdruck gebrachten Ansicht der Großhandlung entschieden entgegentreten. Für Offsetdruck können nicht nur feste Schreibpapiere mit besserer Leimung Verwendung finden, sondern es ist recht wohl möglich, für diesen Zweck auch gestrichenes Chromopapier anzuwenden. Wir selbst arbeiten seit Jahren gestrichenes Papier und Karton für diesen Zweck, und diese werden von großen Anstalten mit bstem Erfolge für Offsetdruck verwendet. Diese Sorten müssen nur mit entsprechendem Strich hergestellt werden. Papierfabrik Schellack-Ersatz in der Buntpapier-Herstellung Bis Anfang dieses Jahres haben wir große Mengen gebleichten sowie Rubinschellack in unserer Fabrik zum Lackieren der Papiere verwandt. Infolge der Beschlagnahme dieses Stoffes mußten wir als Ersat Ksin,gwelchesaberreicht die Eigenchaftder Präge- vergoldfahigkeit Tat,vrwenden: Mit KSeirkkamen «i ganz gut aus, wir haben ns aus dem Auslande bezogen. Jetzt jedoch ist diese Beschaffung nicht mehr möglich. Gibt es einen erhältlichen Uebet- zugslack, der sich mit dereMaschinergu auftragen läßt und die Eigen schaft der Druckfähigkeit hat? Buntpapier-Fabrik h.Wir. bitten um Mitteilung von Erfahrungen. Schrijtleitun Verein Deutscher Geschäftsbücher-Fabrikanten Der Verein, der 33 Mitglieder zählt, unter diesen sämtliche Groß firmen des Faches, hielt am 2. Juni seine 2. Hauptversammlung ab. Nach einem Vortrag des Syndikus, Herrn Eugen Hager, über „Kriegs wirtschaftliche Sorgen des Geschäftsbücherfaches” wurde der Ausbau der Vereinsorganisation durch Festsetzung der Mitgliedsbeiträge, Ergänzung der -Satzung und Bildung des geschäftsführenden Aus schusses vollendet. In diesen (P. Asheim, H. Ebhardt und Kommer zienrat Lauser) wurden zugewählt die Firmen: Baier & Schneider, Emil Bandell, Brieger Geschäftsbücherfabrik W. Loewenthal, Dietz & Luchtrath, Edler & Krische, T. T. Heinze, Sodann wurde der Ein tritt zum Bund deutscher Vereine des Druckgewerbes, Verlages und der Papierverarbeitung sowie zur Vereinigung für die Zollfragen der Papier verarbeitenden Industrie und des Papierhandels beschlossen. Eingehende Verhandlungen fanden im Anschluß an eine von den Herren Kommerzienrat Lauser, Kommerzienrat Schneider und Direk tor Supp mit großer Sorgfalt ausgearbeitete Aufstellung zur Preis- gestaltung statt. Ueber das Ergebnis dieser Verhandlungen hat der Verein folgende Erklärung veröffentlicht: In den letzten Wochen und Monaten ist durch außerordent liche Schwierigkeiten in Bezug von Papieren und Pappen aller Art, von Bücher-Bezugsstoffen, Klebemittelnusw., durch erhöhte Arbeitslöhne und Versandschwierigkeiten eine so wesentliche Erhöhung der Gestehungskosten im Geschäftsbücherfach eingetreten, daß die beteiligten Firmen zur Aufrechterhaltung ihrer Betriebe auf einen Ausgleich durch entsprechende Gestaltung der Verkaufspreise bedacht sein mußten. Die Mitglieder des Vereins Deutscher Geschäftsbücher- Fabrikanten haben sich deshalb in der heutigen Hauptver sammlung durch Annäherung ihrer Kriegszuschläge auf die den heutigen Gestehungskosten entsprechenden Verkaufs preise geeinigt. Bezüglich der Anträge des Geschäftsbücherfaches zur Neu gestaltung des deutschen Zolltarifs und zur Neuregelung der Be ziehungen zu Oesterreich-Ungarn wurden dem geschäftsführenden Ausschuß bestimmte Vollmachten erteilt. Behufs Freigabe von Harz zur Anfertigung von gutgeleimten Papieren soll eine Eingabe an den Reichsausschuß für Druckgewerbe, Verlag und Papierverarbeitung gerichtet werden. Verband Leipziger Buchbindereibesitzer In einer Versammlung Leipziger Buchbindereibesitzer am 6. Jun wurde die Gründung eines Verbandes Leipziger Buchbindereibesitzer beschlossen, der die wirtschaftlichen Interessen der Leipziger Firmen gegenüber Lieferanten, Auftraggebern und Behörden sowie in der Oeffentlichkeit vertreten soll, außerdem in Arbeitnehmerfragen ein heitliche Stellungnahme der Leipziger Arbeitgeber im Buchbinderei gewerbe herbeizuführen beabsichtigt. Der neue Unternehmer-Verband wird in engster Fühlung mit dem Verband Deutscher Buchbinderei besitzer arbeiten. , Preis-Erhöhung¥der Buchbinder-Arbeiten Der Verband Deutscher Buchbindereibesitzer, der Bund Deut scher Buchbinder-Innungen, der Verband Berliner Buchbinderei besitzer und der Verein Stuttgarter Buchbindereibesitzer versandten an die Auftraggeber ihrer Mitglieder ein Druckschreiben vom 6. Juni, worin es unter anderem heißt: Die Arbeitnehmer in unserem Ge werbe sind Anfang Mai erneut mit der Forderung um Gewährung erheblicher Teuerungszulagen an die einzelnen Buchbindereibetriebe wie auch an unsere Verbände herangetreten. Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß der Arbeiterschaft in zahlriechen anderen Gewerben und auch in dem uns verwandten Buchdruckgewerbe bereits mit Wirkung ab 1. Mai 1917 zum Teil sehr hohe Teuerungszulagen be willigt wurden, blieb uns, ungeachtet des noch bestehenden Vertrags nichts weiter übrig, als der Forderung der Gehilfenschaft auf Ver handlungen zu entsprechen. Wir mußten neue Teuerungszulagen bewilligen in ähnlicher Höhe wie sie in den Buchdruckereien bereits seit 1. Mai Gültigkeit haben, aber unter der Bedingung, daß diese erst ab 1. Juli d. J. gezahlt werden. Die früheren und die jetzt am L Juli dieses Jahres in Kraft tretenden Teuerungszulagen haben die Wirkung einer Lohntariferhöhung und beeinflussen in diesem Sinne etwa! bestehende Verträge. Alle Offerten können bis auf weiteres mit Rücksicht auf die fortwährend, steigenden Materialpreise nur frei bleibend abgegeben werden. Für die zurzeit laufenden Aufträge bitten wir unsere Auftraggeber, die Buchbindereien in, den Stand zu