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862 PAPIER-ZEITUNG Nr. 42/1917 Papier-Erzeugung und -Großhandel Nachruf Am 17. Mai d. Js. verschied nach kurzem, schwerem Leiden unser zweiter stellv. Vorsitzender Herr Fabrikbesitzer Adolf Glogner in Ziegenhals O.-S. Seit 1904 Mitglied des Sektionsvorstandes, ist der Ent schlafene mit regem Interesse seinen ehrenamtlichen Ver pflichtungen nachgekommen und hat sich durch seine große Sachkenntnis und die schlichte Liebenswürdigkeit seines Wesens die Zuneigung und Wertschätzung aller seiner Kollegen erworben. Ein dankbares, ehrenvolles Andenken bleibt ihm weit über das Grab hinaus gesichert. Breslau 13, den 19. Mai 1917. Papiermacher-Berufsgenossenschaft Sektion XI (Schlesien und Posen) Der Vorstand: Georg Conrad, Vorsitzender Ergebnisse der deutschen Papiererzeugungs- Aktiengesellschaften im Jahre 1916 Der frühere langjährige kaufmännische Direktor der Patent papierfabrik Penig, Herr Heino Castorf, veröffentlicht in Nr. 20 des Wochenblattes für Papierfabrikation eine Zusammenstellung der Ergebnisse der deutschen Aktiengesellschaften der Papiermacherei. Danach ergaben die 45 Aktiengesellschaften mit einem gesamten Unternehmungskapital (Aktien, Hypotheken, Rücklagen) von rund 135 Mill. M. einen Rohgewinn von 29,1 Mill. M., wovon nach Abzug von 1,9 Mill. M. Hypothekenzinsen und 10,6 Mill. M. Abschreibungen ein Reingewinn von 17,3 Mill. M. bleibt. Es waren jedoch 4,9 Mill. M. zur Deckung von Unterbilanzen aus 1915 nötig, wozu ungefähr 115 000 M. aus Rücklagen früherer Jahre zu demselben Zweck ver wendet wurden, auch wurden 241 000 M. als Verlust auf neue Rech nung vorgetragen. Demnach waren rund 4,5 Mill. M. früherer Ver luste aus dem Jahresertrag 1916 zu decken, und danach standen als Jahresgewinn 1916 12,7 Mill. M. zur Verfügung. Hieraus wurden 5,9 Mill. M. als Dividende ausgeschüttet, während das Uebrige zu Rücklagen, Gewinnanteilen, Belohnungen und Wohlfahrtszwecken verwendet wurde. Während 17 Gesellschaften mit 21,3 Mill. M. Aktienkapital ohne Dividende blieben, schwankte die Dividende der übrigen Aktien gesellschaften zwischen 4 und 26 v. H. Die durchschnittliche Divi dende stellte sich auf 7,4 v. H. gegen 3,1 v. H. in 1915, 4,1 v. H. in 1914, 6 v. H. in 1913, 6,6 v. H. in 1912, 7,7 v. H. in 1911. In 1911 betrugen aber bei ungefähr gleicher Dividende wie in 1916 die Ab schreibungen nur 5,5 Mill. M., während in 1916 10,6 Mill. M. dafür aufgewendet wurden. Verwendungen von Holzmehl Holzmehl, das aus Sägespänen oder anderen Abtällen von Holzverarbeitungsfabriken durch trockenes Vermahlen hergestellt wird (die Hersteller sind häufig zugleich Holzschleifer), dient zu sehr vielen technischen Zwecken. So erwähnt Prof. Max Rottler in Nr. 21 der Technischen Rundschau folgende Verwendungszwecke. Zu Streumehl für Bäckereien; zur Aufsaugung von Nitroglyzerin in Sprengstoffabriken, als Grundstoff zur Nitrierung für Spreng stoffe, zum Aufsaugen von Salzlösungen für Sprengstoffe, als Ersatz von Korkmehl für die Linoleumherstellung, Ersatz von Scherwolle in der Tapetenherstellung (man siebt das gefärbte Holzmehl auf die damit zu versehende, mit Klebstoff bestrichene Tapete), zur Nach ahmung von Blumenstaub auf Kunstblumen, zur Herstellung von Kunststein (Xylolith) (Holzmehl dient hier an Stelle von Sägemehl), mit Hilfe von gebrannter Magnesia und Chlormagnesiumlösung. Zur Herstellung von künstlichem Holz mit Tierleim, als Zusatz zum Stoff von Pappen und Packpapier in Mengen von 5 bis 10 v. H. Nach einem von H. Pfeiffer herrührenden Verfahren könne man Pappe aus Sägemehl oder Holzmehl folgendermaßen herstellen: Das Mehl wird in einer großen Rührbütte zum Aufweichen gebracht; dann mahlt man nach Durchgang durch einen Raffineur und Sortier zylinder in einem mit Steinwalze und Steingrundwerk versehenen Holländer und verarbeitet ihn für sich oder mit Holzschliff zu Papier oder Pappe. Kaufmännisches für Papiermacher Abdruck aus der unter der Presse befindlichen zweiten er weiterten Ausgabe des Buches „Kaufmännisches fiir Papier macher“ Fortsetzung zu Nr. 40 8. Eintragzettel mit Selbstkostenberechnung Diese Eintragzettel nach Vordruck 19 bilden eine Zusammen ziehung der Vordrucke 7 und 17 und ersparen viel Schreibarbeit. Vordruck lf)i Auftrag Nr Genaudorf, den ..... Eintragzettel fiir Holländer zu kg zur Lieferung in Eintrag fürjeden Hol länder kg Zellstoff la . . » Ib • • Holzschliff . . I Akten ( Hellhanf. . ■ . | Fangstoff . . . i Erde ! Harzleim . . . i Alaun ■ Farben . . . . trocken gedacht Farben Erz. kg in Stunden, kg auf d. Holländer kgi.d.Std. Geschwindigkeit m minütlich, Eingetr .. Holl, zu kg = . kg Masch.-Aussch. kg=. % Ausrüst.- „ ... „ = % gew. Fangstoff „ — % gutes Papier ... „ % Sa. kg Stoffverlust., kg wirkliche Stoffkosten . . Stunden Verwaltungs kosten Ergebnis Stoffeintrag kg Ausschuß f. 100 kg kg Fangstoff | f. 100 kg M. Pf. M. Pf Stoffkosten fiir 100 kg Erzeugungkosten „ 100 „ Gutes Papier f. 100 kg M. Der Kopf des Vordrucks 19 entspricht genau dem des Vor drucks 10 und wird gleichzeitig mit der Auftragsbestätigung, dem Laufzettel und dem Blatt für das Auftragsbuch hergestellt. Regelmäßig gebrauchte Stoffe werden gleich vorgedruckt, und zum Einschreiben einiger selten vorkommender Rohstoffe und Materialien wird Platz gelassen. In der Spalte links von den Stoff bezeichnungen wird die für die Holländer zu gebrauchende Menge in der Beschaffenheit vorgeschrieben, in welcher der Stoff vorrätig ist. Feuchter Zellstoff z. B. unter Berücksichtigung seines Wasser gehalts so, daß die Arbeiter den richtigen Eintrag durch Ab wiegen des Stoffes herstellen, ohne rechnen zu müssen. Die erste Spalte rechts von der Stoffbezeichnung zeigt das trockene Gewicht jeder Stoffgattung für einen Holländer eint rag und er gibt die beste und schnellste Uebersicht über die Zusammen setzung des Papiers. Die nächsten Spalten dienen zur Ausrech nung der verbrauchten Mengen und des Wertes dieser Rohstoffe. Um die Kosten für die Roh-, Leim- und Füllstoffe und Farben getrennt zu erhalten, werden die Gesamtwerte jeder Gattung in die letzte Spalte eingetragen. Werden nur selten viele verschiedene Farben gebraucht, so können diese in einer Reihe unter den anderen Stoffen aufgeführt werden. Durch die Anordnung in Vordruck 19 wird Platz gespart.