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Nr. 28/1917 PAPIER-ZEITUNG 579 Papier ergibt. 212 v. H. Cumaronharz mit 2% v. H. Tierleim, und 5 v. H. Aluminiumsulfat waren zur Volleimung nötig. Verfasser hat sein Verfahren zum deutschen Patent angemeldet. Papierholzpreise Eigenbericht Im ersten Vierteljahr 1917 war Papierholz weiter knapp und zu erhöhten Preisen gesucht, wie aus den nachfolgenden bekannt ge wordenen Verkaufs-Ergebnissen der im vergangenen Vierteljahr stattgefundenen Versteigerungen ersichtlich ist: Königliche Oberf. Proskau (Oppeln) : Fichten-Nutzkloben II. Klasse 25,04 M. Fichten-Nutzknüppel 24,08 ,, Tannen-Nutzkloben II. Klasse 21,62 ,, Tannen-Nutzknüppel 19,11 ,, Diese Preise stellen sich um etwa 70 v. H. höher als in Friedens zeiten. Die Ausfuhrkosten beliefen sich auf 6 bis 8 M. Stadtforst Goslar (Hildesheim) : Schleifholz 35,59 M. Dieses Ergebnis übersteigt die Forsttaxe um 106 v. H. Schultheißenamt Neudingen (Württemberg) : Papierholz I. Klasse 23,85 M. „ II. „ 22,— „ Kgl- Oberf. Ershausen (Erfurt) : Fichten-Nutzscheite II. Klasse 20,—■ M. Fichten-Nutzknüppel 18,80 ,, Kgl. Oberf. Puppen (Allenstein) : Fichten-Papierholz-Roilen über 14 cm Zopf stärke . . 15,25 M. Fichten-Papierholz-Roilen Zopfstärke 7 bis 14 cm 14,65 ,, Die Kosten für Schälen, Stapeln, Anfuhr und Verladen betrugen etwa 4,50 M. für den Rm. Kgl- Oberf. Elsterwerda (Merseburg) : Fichten-Nutzscheite Klasse II b 23,55 M. Fichten-Nutzknüppel 16,38 ,, Landwirtschaftslcammer Ostpreußen (Königsberg): Ficbten-Papierholz, geschält 17,50 M. ab Wald Mednicken. Kgl- Forstämter Gronenbach, Kaufbeuern, Memmingen, Mindelheim, Ottobeuren (Bayern) : SchleifholzTaxe I 16,— M. „ „II 14,— „ „III 11,— „ Die erzielten Preise entsprechen 160 bis 170 v. H. der amtlichen Taxe. Kgl. Oberf. Fritzen (Königsberg): Fichten-Nutzholz II. Klasse = Zellstoffholz 16,10 M. Dieser Preis bedeutet gegen das Vorjahr eine Erhöhung von etwa 70 v. H. Kgl. Oberf. Veckerhagen (Cassel): Fichten-Nutzscheite II. Klasse 22,40 M. Fichten-Nutzknüppel 21,30 ,, Für Fuhrlohn wurden 8 bis 10 M. für den Rm. bezahlt. Forslamt Illertissen (Schwaben) : Papierholz I. Klasse 28,96 M. Schätzung 16,— M. ,, II. „ 25,35 „ „ 14,— „ „ III. „ 19,91 „ ,. II,— „ Der Erlös beträgt demnach durchschnittlich 181 v. H. der Schätzung. Kgl. Oberf. Westerhof (Hildesheim) : Fichten-Nutzscheite I. Klasse 24,90 M. Kgl- Forstamt Zwiesel-West (Bayern): Schleifholz Klasse la Taxe 19,— M. „ I 17,— ,, „II ,, . 15,— „ Der Verkaufs-Erlös betrug 172% bis 177 v. H. der Taxe bei einem Fuhrlohn von 1 bis 3 M. für den Rm. Großh. Forsten, Ilmenau (Weimar) : Fichten-Nutzrollen, 2 m lang, 25,07 M. Kgl. Oberf. Schmiedefeld (Erfurt) : Fichten-Nutzscheite II. Klasse, astrein . . 26,20 M. ,, „ gering astrein .... 23,— ,, Fichten-Nutzknüppel gesund, astrein, . . . 23,70 ,, ,, ,, gering astig 22,05 ,, Kgl. Württemberg. Forsten, Versteigerung 22. Februar und 4. März: Nadel-Rollen mit Rinde, Klasse I 25,46 M. ,, „II 23,18 „ ,, ,, entrindet ,, I 27,97 ,, • ,, ,, „ „II 25,91 „ Die sämtlichen Verkaufspreise verstehen sich für den Raummeter ab Wald. Die Schwierigkeiten der Abfuhr wirkten sehr verteuernd auf das Holz frei Verbrauchsstelle, denn Pferde und menschliche Arbeitskräfte waren nur zu sehr erhöhten Sätzen und in unzureichen der Menge erhältlich. Aus obiger Zusammenstellung geht hervor, wie sehr verschieden die Verkaufspreise für Papierholz in den ver schiedenen Gegenden Deutschlands sind. Harz- und Terpentinöl-Gewinnung beim Holzdämpfen Das Militärversuchsamt beabsichtigt eine Anfrage an die be deutendsten Holzschleifereien, um ein Bild von der Menge und den Gewinnungsmöglichkeiten von Harz und Harzdestillationsprodukten, welche beim Dämpfen von Holz entstehen, zu bekommen. ' Das Militärversuchsamt bittet Sie um Angabe der Adressen der Firmen, welche für diesen Zweck in Betracht kommen, und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich selbst in obiger Frage äußern würden. Für Ihre Bemühung spricht Ihnen das Militärversuchsamt im voraus seinen besten Dank aus. \Königliches Militärversuchsamt, Berlin Der Verein Deutscher Holzstoff-Fabrikanten in Dresden-A., Ringstr. 18, hat sich auf Anregung seines Vorsitzenden, des In genieurs Eugen Kaul in Dresden, der Erforschung derjenigen Stoffe angenommen, die beim Dämpfen des Holzes zum Zwecke der Herstellung von braunem Holzschliff entstehen und nebenbei gewonnen werden könnten. Er hat einen Preis für eine Arbeit in dieser Richtung ausgesetzt, und der Verein der Zellstoff- und- Papier-Chemiker hat die Aufforderung erlassen, sich um diesen Preis zu bewerben. Herr Dr.-Ing. Zacharias in Pirna hat sich um diese Arbeit beworben und dafür zwar keinen Preis aber lobende Anerkennung erhalten, da darin immerhin einige wert volle, wenn auch negative Ergebnisse vorhanden sind. Die Arbeit ist — wenn wir uns nicht irren — in einem früheren Jahrgang der in Berlin erscheinenden Zeitschrift „Der Papierfabrikant” im Auszuge abgedruckt. Es wird sich empfehlen, in dieser An gelegenheit mit dem genannten Vorsitzenden des Vereins deutscher Holzstoffabrikanten in Verbindung zu treten. Auch in Hofmanns Praktischem Handbuch der Papierfabrikation ist diese Frage erörtert. Die bisherigen Arbeiten haben wohl zu dem Schlüsse geführt, daß irgend erhebliche Mengen von Harz und Terpentinöl aus den Abwässern der Braunholzkocherei nicht gewonnen werden können. Spinnpapier-Herstellung Dem „Fachmann” in Nr. 23 auf S. 471 erwidere ich, daß er nicht ganz im Bilde sein dürfte. Bei Nennung seines Namens bin ich gern bereit, ihm Garn zu bemustern, das aus Papier nach den von mir in Nr. 20 erwähnten Grundzügen gearbeitet wurde, und über dieses Garn urteilt einer der besten Fachleute der Spinnereien wie folgt: „Das Spinnpapier ist das beste, das auf den Markt gebracht wird, mein Vertreter, welcher kolossale Mengen für uns verkauft und geliefert hat, schreibt uns: Kein Mensch würde mehr ein anderes Papier kaufen als D 2.95 G. S. wie diese Probespulen, die ganze Welt ist damit zu erobern.” R E.