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Nr. 56/1917 PAPIER-ZEITUNG 1143 worden. Fob Göteborg ist die Notierung 225 Kr. — Für feuchten Schliff besteht wenig Interesse. Zellstojj. Besonders Italien, Spanien und Frankreich haben .großen Einfuhrbedarf, aber es ist sehr schwierig, den nötigen Schiffs raum nach dort aufzutreiben. Der Markt zeigt daher kein Interesse. Aus England wird mitgeteilt, daß Aussicht vorhanden ist zu einem Abkommen, so daß Ausfuhrerlaubnis aus Schweden bald bewilligt werden könne. Da die Zellstoffherstellung in Schweden gegenwärtig nur 60 v. H. des normalen Betriebs umfaßt, läßt sich eine wesentliche Besserung der Lage voraussehen, falls die Lieferungen nach England, nach 1 1 2 Jahren Stillstand, wieder aufgenommen werden können. (,,Affärsvärlden”.) bg. Aus Skandinavien Holzschlifj. Für trockenen Schliff ist erhöhte Nachfrage für sofortige Lieferung festzustellen. Der Preis ist weiter gestiegen, er beträgt 225 Kr. fob Göteborg. Die Menge, welche die norrländischen Schleifereien nach Eröffnung der Schiffahrt im Bottnischen Meer dem Markte zuführen konnten, haben raschen Absatz gefunden. Für leuchten Schliff ist dagegen sehr wenig Interesse vorhanden. In verschiedenen Fabriken, namentlich in Norrland,. ist man nun be schäftigt, Trockeneinrichtungen anzulegen, um den feuchten Schliff in möglichster Ausdehnung trocknen und aufbewahren zu können. Zellstoff. Die Lage auf dem Zellstoffmarkt ist unverändert. Verkäufe und Lieferungen sind in hohem Grade durch den Mangel -an Schiffsraum gehindert. Gleichzeitig vermindert sich die Erzeugung von Tag zu Tag infolge der schon mehrfach gemeldeten Schwierig keiten, von welchen der Mangel an Schwefel eine der größten ist. Die Preise sind unter diesen Verhältnissen fest, für die Tonne prima ungebleichten Sulfitstoff werden 370 Kr. fob Göteborg bezw. 340 Kr. fob Ostsee bezahlt. Der Preis tür die Tonne prima starke Sulfat- Kraftmasse beträgt 425 Kr. fob Göteborg und 400 Kr. fob Ostsee. Papier. Der Papiermarkt ist unverändert bei festen Preisen. Geschäfts-Machrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben, die tür unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Kriegs-Ausschuß der Rohpappen- und Dachpappenindustrie, Gi m. b. H. in Berlin. Gegenstand des Unternehmens ist Sicher stellung der insbesondere für die Heeres- und Staatsbedürfnisse im Kriege nötigen Rohpappe und Dachpappe, als Vertreter der gesamten Rohpappen- und Dachpappen-!ndustrie beratend mitzuwirken und bei Aufstellung und Beratung eines Wirtschaftsplanes für die ge nannten Erzeugnisse und ihre Rohstoffe tätig zu sein, sowie Vorschläge über die Regelung der Preise und der Herstellung zu machen. Das Stammkapital beträgt 22 000 M. Geschäftsführer ist Herr Otto Keinath, Schriftsteller und Rcichstagsabgeordneter, Berlin. Actien-Gesellschaft für Pappen-Fabrikation in Charlottenburg. Dem Bericht für die Zeit vom 1. April 1916 bis 31. März 1917 ent nehmen wir: Die stärkere Beschäftigung unserer Industrie hielt in dem ab gelaufenen Berichtsjahr weiter an. Wir sind nunmehr in der Lage, der Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 6 v. H. vorzuschlagen. In unsern 3 Betrieben wurde die Erzeugung Tag und Nacht während des ganzen Jahres, wenn auch unter stärkster Ab nutzung unserer Maschinen aufrechterhalten. Von unserer Hypothek auf Charlottenburger Ufer 50 haben wir 50 000 M. zurückgezahlt. Die fortwährend im Laufe des Berichtsjahres außerordentlich stei genden Rollgebühren zwangen uns, zumal Rollfuhrwerk nur sehr schwer zu erhalten war, zu wiederholter Anschaffung von Pferden, ■die uns zum Teil wieder durch militärische Aushebungen genommen wurden. Die Einstellung von ungeschulten Arbeitskräften bedingte außerordentlich großen Verschleiß unserer Maschinen. Die nötigen Repararturen konnten unter den jetzigen Verhältnissen nicht in erforderlicher Weise ausgeführt werden. Hauptzahlen der Jahresrechnung. Bestände: Grund und Boden 626 300 M., Gebäude 300 000 M., Maschinen- und Utensilien 70 000 M., Fuhrwerk 1 M., Forderungen 484 900 M., Wechsel 16 100 M., Bargeld 10 150 M., Wertpapiere 242 700 M., Vorräte 148 200 M. Verbindlichkeiten : Aktienkapital 1 275 000 M., Hypothek Char lottenburger Ufer 50 100 000 M., Verbindlichkeiten 237 900 M., Delkredere 12 000 M., Rücklage 6000 M., Rücklage für Uebergangs- wirtschaft 100 000 M., Gewinn für 1916 17 einschließlich Vortrag aus 1915/16 167 500 M. (Verteilung: Delkredere 28 000 M., Rücklage 25 000 M., Talonsteuerfonds 12 750 M., 6 v. H. Dividende 76 500 M., Vortrag auf 1917/18 25 270 M.) Rheinische Tapetenfabrik A.-G. in Beuel a. Rhein. Die Gesell schaftschließt das am 31. Mai 1917 abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Verlustvortrag von 47 779 M. (gegen 18 868 M. im Vorjahr). Das Aktienkapital beträgt 500 000 M. Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg A.-G., Zweigniederlassung Gustavsburg. Die Prokuren der Herren Hermann, Kitz und Deininger sind als für die Gesamtfirma verbindlich ausgedehnt. Die in der Generalversammlung vom 5. Juni 1917 beschlossene Erhöhung des Grundkapitals von 27 000 000 M. auf 36 000 000 M. durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Aktien zu je 1000 M. ist erfolgt. Die Firma Koenig & Bauer, Maschinenfabrik, Kloster Oberzell in Würzburg, bisher Kommanditgesellschaft ging über auf die Schnell- pressenfabrik Koenig & Bauer, G. m. b. H. in Würzburg. Gesellschaft für Baumwollersatz m. b. H. in Dresden. Gegenstand des Unternehmens ist Herstellung und Verkauf von Halb- und Fertig gespinsten, auch Fließen und Watten aus Holzzellulose ohne ihre Umwandlung in Papier und Verwertung der darauf bezüglichen Verfahren für Oesterreich-Ungarn und die von österreichisch-unga rischen Truppen besetzten Gebiete auf die Dauer der Besetzung sowie der Betrieb aller damit zusammenhängenden Geschäfte. Das Stammkapital beträgt 200 000 Mark. Zum Geschäftsführer ist Herr Hermann Beyer in Hannover-Linden bestellt. Die Gesell schafterin Gesellschaft Exportingenieure für Papier- und Zellstoff technik G. m. b. H. in Berlin-Seehof legt auf das Stammkapital in die Gesellschaft ein das ausschließliche Benutzungsrecht für Oesterreich-Ungarn und die von österreich-ungarischen Truppen besetzten Gebiete für die Dauer der Besetzung hinsichtlich aller Verfahren und Schutzrechte, die sie auf dem Gebiete der Verarbeitung von Holzzellulose zu Gespinsten besitzt. Die Gesellschafterin über nimmt keine Gewähr für die Rechtswirksamkeit und Güte der er teilten Patente oder dafür, daß weitere Patente erteilt werden oder für die Güte der Verfahren. Ausgenommen ist die Verwendung der Verfahren für Papiergarn, ferner die Verwertung der Verfahren, soweit es sich u. a. um Zwecke der Bindfaden- und Seilfabrikation handelt, oder um Waren, die Papiergarne enthalten. Diese Einlage wird von der Gesellschaft zum Geldwerte von 90 000 M. angenommen. Fabrik Stolzenberg, Berlin, Bureau-Einrichtungs-Gesellschaft m. b. H. in Berlin. Die Firma lautet jetzt: Märkische Bureau-Ein richtungsgesellschaft m. b. H. A. W. Hayns Erben, Buchdruckerei und Verlag in Potsdam und Zweigniederlassung in Berlin. Herr Waldemar Gerber ist am 1. Juli als persönlich haftender Gesellschafter in das Geschäft ein getreten. Zur Vertretung der Gesellschaft sind beide Gesellschafter, Herr Kommerzienrat Kurt Gerber und Herr Waldemar Gerber, nur gemeinschaftlich ermächtigt. t August Gengenbach, Teilhaber der Hofbuchdruckerei Max Hahn & Co. in Mannheim. K- t Buchbindermeister Heinr. Kielmann sen., in Göppingen, im Alter von 67 Jahren. K- Eisernes Kreuz. Der Mitinhaber der Papier- und Pappenfabrik F. M. Weber in Leipzig und Wehlitz, der Schroeder’schen Papier fabrik in Gölzern und der Firma Sieler & Vogel, Leipzig, Berlin, Hamburg Herr Fritz Schroeder, Hauptmann in einem Inf.-Reg., wurde mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet. Der kaufmännische Beamte der Firma Heinr. Arthur Hoesch. Feinpapierfabrik in Düren (Rhld.), Herr Ernst Mörch, Leutnant der Reserve einer Gebirgs-Maschinen-Gewehr-Abteilung, erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse, und der kaufmännische Beamte Herr Carl Niemeyer, Vizefeldwebel der Reserve, wurde zum Leutnant befördert. Von den bei Ausbruch des Krieges in der Coseler Anlage der Feldmühle, Papier- und Zellstoff werke Aktiengesellschaft in Diensten gestandenen Beamten und Arbeitern sind ferner mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet worden: Kontorist Gefreiter Felix Wällaschek, Zimmerpolier Landsturmmann Johann Wieschollek und Holländermüller Landsturmmann Josef Piepsch. Auszeichnung. Der Kaiser verlieh dem Gefreiten Friedrich Voß, früheren Reisevertreter der Firma F. Soennecken, Bonn, das Verdienst kreuz für Kriegshilfe. Anerkennung treuer Mitarbeit. Am Geburtsfest des Großherzogs von Baden wurden wieder 2 Veteranen der Arbeit, der Schneid maschinenführer Christoph Zink und der Kutscher Ziriak Sturm bei der Firma Aug. Koehler, Papierfabrik in Oberkirch (Baden) mit der Verdienstmedaille für 30 jährige treue Arbeit ausgezeichnet. Jubelfest. Der Meister Anton Weirauch in Rölsdorf feierte am 1. Juli sein 50jähriges Dienstjubelfest bei der Firma Julius Napp & Co., Fabrik feiner Leder-Leime in Rölsdorf-Düren. Es wurde ihm das allgemeine Ehrenzeichen verliehen. Zu gleicher Zeit feierten zwei weitere Meister und zwei Arbeiter ihr 25 jähriges Dienstjubelfest. Die Jubilare wurden von Herrn Napp reichlich belohnt für ihre treue Arbeit. Zeitungswesen. Die Weser-Zeitung in Bremen ist aus dem Besitz des Verlages Schünemann in den der Essener Auslandsgesellschaft übergegangen. —n. Das Lodzer Volksblatt, die bisher im Verlag der Deutschen Staatsdruckereien in Polen erscheinende jüdische Tageszeitung, ist mit Aktiven und Passiven am 1. Juli in den Besitz des Redakteurs Lasar Kahan übergegangen, der die Zeitung unter dem Namen ,, Volksblatt”, Lodz- W arschau, weiterführen wird. K- (Dt. Lodz. Ztg.)