Volltext Seite (XML)
1576 PAPIER-ZEITUNG Nr. 77/1917 Verschiffung der in Rotterdam lagernden deutschen Waren amerikanischen Eigentums. Wie uns der Deutsch-Amerikanische Wirtschaftsverband in Berlin mitteilt, sind nach einer Washingtoner Meldung der jetzt vorliegenden Nummer des amerikanischen Finanz blattes „Wallstreet Journal” vom 21. August die in Rotterdam lagernden Waren deutscher und österreichischer Fierstellung, die von Amerika gekauft und bezahlt worden sind, und gegen deren Weiter versand nach den Vereinigten Staaten England seinerzeit protestierte, nunmehr freigegeben und sollen jetzt nach drüben verschifft werden. Nach der Notiz des Wallstreet Journals handelt es sich dabei um Waren im Werte von mehreren Millionen Dollar. Unter den beson ders interessierten amerikanischen Importfirmen werden u. a. Geo Borgfeldt & Co., Marshall Field, Lion Hearly, Sears Roebuck & Co. genannt. Allerdings werden von dieser Maßnahme solche Waren, die erst nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen der Vereinigten Staaten zu Deutschland nach Rotterdam gelangt sind, nicht betroffen. Bestätigung dieser Nachricht an die davon berührten deutschen Ausfuhrhäuser seitens der Rotterdamer Spediteure liegt noch nicht vor. Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere Leser, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben, die für unsern Leserkreis von Bedeutung ist; wir werden sie kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffenllichen. Die Kriegsverwertuugsstelle jür das Papierjach G. m. b. H. in Berlin verlegt ihre Geschäftsstelle am 28. September nach Berlin W 9, Potsdamer Straße 129/130 II. Wegen Licht- und Kohlenersparnis werden Büro und Lager der Firma Maaß & Bohmann, Papier-Großhandlung in Berlin SIV 48 vom 1. Oktober ab um 5 Uhr, Sonnabends um 2 Uhr geschlossen. Am 1. Oktober verlegt die 1898 gegründete Firma Leipziger Gummier- und Lackier-Anstalt Schroeder & Co., Fabrik gummierter Papiere aller Art in Bogen und Rollen, ihren Hauptbetrieb sowie das Hauptkontor von Leipzig, Johannisgasse 30, nach Lucka, S.-A., Meusselwitzerstraße, (Fernsprecher 37), wo schon seit einiger Zeit ein Zweigbetrieb eingerichtet war. Im neuen eigenen Grundstück sind bedeutend größere Arbeits- und Geschäftsräume zur Verfügung, auch wurde eine weitere Anzahl neuester Maschinen aufgestellt. ' Ein Teilbetrieb mit Zweigbüro bleibt in Leipzig an der alten Adresse Johannisgasse 30 (Fernsprecher 9430) vorläufig noch weitei bestehen. Die Firma Werner & Schumann G. m. b. H. in Berlin verlegte ihren gesamten Betrieb nach Adalbertstr. 51. t Im Kampfe für das Vaterland starben von den Arbeitern der Firma Otto Günther, Papierfabrik in Greiz, Papierpacker Landsturm mann Aljred Kürschner, Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse; Pressensteher Kriegsfreiwilliger, Gefreiter Paul Vogl, Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse. t Carl Larsson, Verlagsbuchhändler (seit 1888), Gründer und Herausgeber der „Stockholms Handelstidning", starb in Stockholm, bg. t Clayton Beadle, ein weithin bekannter Zellstoff- und Papier chemiker, starb am 16. August, 49 Jahre alt, in seinem Wohnsitz zu Sidcup, Kent, England. Während er bei C. F. Croß & E. J. Bevan (beratende Ingenieure) Teilhaber war, verknüpfte er seinen Namen mit dem ursprünglichen Viscose-Patent von 1892. Er war ein fleißiger Mitarbeiter der Fachpresse und hielt auch Vorlesungen über Papier erzeugung, z. B. in der Royal Society of Arts. bg. Beförderung. Herr Oberleutnant d. R. Gerhard Kaul, Inhaber vieler Kriegsauszeichnungen, Papieringenieur der Farbwerke Höchst, Sohn des Herrn Eugen Kaul, Vorsitzenden des Vereins Deutscher Holzstoff-Fabrikanten, wurde zum Hauptmann befördert. Jubelfeste. Am 1. Oktober sind es 25 Jahre, daß die Bleistift fabrik H. C. Kurz in Nürnberg ihre Zweigniederlassung in Berlin^ gründete. Seit dem 1903 erfolgten Tode des Herrn Albert Kurz leitet Herr Max Wipperling als Prokurist die Zweigniederlassung. Herr W. gehört der Firma H. C. Kurz seit 22 Jahren an. Seine Mit arbeiterin, Fräulein Lilienthal, ist jetzt 23 Jahre, der Hausdiener Rudolf Salle 25 Jahre — also seit Bestehen der Berliner Niederlassung — im Flause H. C. Kurz. Am 30. September 1917 vollenden sich 25 Jahre, daß die Buch- und Papierhandlung und Buchbinderei von Th. C. Ruprecht in Dresden, Zinzendorfstr. 33, besteht. Am 20. September war Herr Franz Stelkens ununterbrochen 25 Jahre im Dienste der Firma Julius Schulte Söhne G. m. b. H., Papierfabrik in Düsseldorf als Kassierer tätig. Am 1. Oktober kann der Stadtvertreter Herr Hugo Exner auf 25 jährige Tätigkeit bei der Briefumschlagfabrik Bretschneider & Graeser, Berlin, Köpenickerstr. 36/38, zurückblicken. Am 1. Oktober feiert der bei der Nauckschen Buchdruckerci in Berlin S 14, Stallschreiberstr. 5, seit elf Jahren tätige Prokurist Carl Berg sein 25 jähriges Buchdrucker-Berufsjubelfest. Der Berliner Steindrucker Herr Carl Schultze begeht am 30. Sep tember sein 50jähriges Berufsjubelfest. Nach Beendigung seiner Lehrzeit bei Heinrich Stahlenbrecher in Berlin war er in Hamburg, Stralsund, in Sachsen, Freiburg, München und Nürnberg tätig. Nach Berlin zurückgekehrt, nahm Schultze bei Radecke, später bei Hagelberg und im Berliner Lithographischen Institut Stellung. Als die modernen photolithographischen Verfahren aufkamen, war Schultze eifrig und mit Erfolg bemüht, der neuen Technik die Wege zu ebnen und durch immer vervollkommnetere Leistungen die Wider stände zu beseitigen, die man den photomechanischen Verfahren damals noch entgegenbrachte. In seiner Stellung bei Hermann Riffarth und der späteren Firma Meisenbach, Riffarth & Co. in den Jahren 1888 bis 1901 widmete er sich mit regem Fleiß dem Ausbau des photolithographischen Verfahrens und dem damals gerade auf kommenden Aluminiumdruck. Carl Schultze war der erste, der damals den Mut fand, den Aluminiumdruck in Berlin einzuführen. Bis zum Jahre 1912 war er dann als Oberdrucker bei der Firma Moser tätig. Er gab diese Stellung auf um sich selbständig zu machen und ist seitdem Besitzer einer Steindruckerei und Lichtpausanstalt in Berlin-Schöneberg, fh. Berufung. Herr Zivil-Ingenieur Eugen Kaul in Dresden, Vor sitzender des Vereins deutscher Holzstoff-Fabrikanten, wurde vom Reichskanzler zum Mitglied des Beirats des Reichskommissars für Uebergangswirtschaft ernannt. Stiftung. Der Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen wurden von der Schriftgießerei D. Stempel A.-G. in Frankfurt a. M. 100 000 M. überwiesen. —n. 7. Kriegsanleihe.' Es zeichneten: Badische Anilin- und Soda- Fabrik in Ludwigshafen 8 000 000 M.;. Vereinigte Bautzener Papier fabriken in Bautzen 650 000 M.; Max Pasch in Firma Wilhelm Greve, Buch- und Steindruckerei in Berlin 3 500 000 M.; der Verein für Zellstoffindustrie A.-G. in Dresden 500 000 M.; die Papierverarbeitungs- Berufsgenossenschaft 250 000 M, (insgesamt auf alle Kriegsanleihen 3 Mül. M.) Englands schwarze Liste. Die Papierhandlung und Buchdruckerei Malmö Tryckeri und Pappersbolag, Jönsson 8c Co. in Malmö, Tegel- gardsg. 10, wurde von England auf die schwarze Liste gesetzt, bg. Das Druckereimaschinen- und Papier-Einfuhrhaus Liier 8c Paye in Santiago und in Valparaiso, Brazil 37, Chile, wurde von England auf die schwarze Liste gesetzt, bg. Zeitungswesen. Vor einiger Zeit mußte das ,,Kamenzer Tageblatt” grünes Prospektpapier zum Drucke verwenden, und seit einigen Tagen ist die in Neustadt erscheinende ,.Zeitung für das Meißner Hochland” auf Einwickelpapier gedruckt worden. —n. In Wilna erscheint demnächst unter dem Namen ,,Lietuvas Aidas” („ Litauisches Echo”) eine neue litauische Zeitung. K- (Voss. Ztg.) Papierspinnerei Vereinigung süddeutscher Papiergarnspinner und Spinnweber m. b. H. in Stuttgart. Zum weiteren Geschäftsführer wurde Herr Karl Ottens; Direktor in Kirchheim u. T. bestellt. • Braunschweigische A.-G. für Jute- und Flachs- Industrie in Braun schweig. Die Gesellschaft berichtet für 1916/17, daß der beschränkte Betrieb durch Herstellung von Juteersatzfabrikaten aufrecht er halten werden konnte. Bei 1 267 898 (i. V. 830 100) M. Betriebs gewinn und 36 098 (27 011) M. Zins- und sonstigen Einnahmen er gibt sich samt 253 935 (185 083) M. Vortrag ein Rohgewinn von 1 207 705 (749 769) M. Davon sollen 153 758 (145 086) M. Abschrei bungen auf Anlagen vorgenommen, ferner 150 000 (50 000 )M. zur Verfügung des Vorstandes gestellt, 100 000 M. für bauliche und maschinelle Erneuerungen verwendet und 10 (i. V. 8) v. H. Dividende auf 3 Mill. M. Aktienkapital verteilt werden, wonach 325 476 M. Vortrag bleiben. (Frankf. Ztg.) Das neue Papierspinnerei-Unternehmen in Schweden (siehe Papier-Zeitung Nr. 76 S. 1552) erhält den Namen Pappersspinneri- Aktiebolaget und kaufte in Boras 10 000 qm mit älteren Gebäuden darauf. Maschinen sind aus Deutschland bestellt, die Erzeugung dürfte im Dezember beginnen und ist schon für 1918 auf 2 % bis 3 Mill. Kilo berechnet. Von den mindestens 3 Mill. Kr. Aktienkapital der neuen Firma werden 550 000 Kr. Aktien für die 50 000 Kr. Aktien der übernommenen A.-B. Abies in Västervik in Zahlung gegeben und 1 765 000 Kr. von der A.-B. Svenska Finansinstitutet in Göte borg, die zu den Gründern gehört,' übernommen, bg. Hierdurch geben wir bekannt, dass sich unsere Geschäftsstelle vom 28. September d. 3s. ab Berlin W9, Potsdamerstr.129130" (Ecke Eichhornstrasse) befindet. [8496 Kriegsverwertungsstelle für das Papierfach, 6. m. b. 3. Verantwortlicher Schriftleiter Siegmund Ferenczt, Friedenau. Zuschriften nur an Papier Zeitung, Berlin SW 11, erbeten. Verlag von Carl Hofmann, Berlin. Druck von A W. Hayn’» Erben (Curt Gerber), Berlin SW 68, Zimmerstraße 29