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D)APIER-UERARBEITUNG M BU CH GE WERBERS Berliner Typographische Gesellschaft Ständige Adresse: Berliner Buchgewerbesaal, Lindenstr. 114 Vorsitzender: G. Könitzer, Steglitz, Kassenführer: Georg Erler, Berlin- Arndtstraße 33, II Schöneberg, Königsweg 9, I Postscheck-Konto: Berlin 27612 Unsere nächste Sitzung wird abgehalten am Dienstag, den 18. September, abends 8% Uhr (pünktlich !) im Berliner Buchgewerbe- saale, Lindenstraße 114. An diesem Abend wird eine Ausstellung von Klingsporschriften eröffnet, die in geschlossener Form und an einer Reihe kostbarer Sonderdrucke zeigt, was von der seit einem Vierteljahrhundert unter Leitung des Herrn Karl Klingspor stehenden Schriftgießerei Gebrüder Klingspor in Offenbach a. M. an künstlerischen Schriften und Zieraten .geschaffen worden ist. Die Ausstellung wird erläutert vom Maler und Graphiker Herrn Georg Wagner und vom Vertreter Herrn H. Hartmann; ein Meinungsaustausch wird sich anschließen. Wir laden die Mitglieder wie auch Gäste höflich ein und hoffen, daß sich viele Freunde schöner Buchdrucktypen einlinden werden. — Die Ausstellung ist werktäglich kostenlos geöffnet von 11—2 Uhr. — Nächster Leseabend: 25. September. Der Vorstand Leimbedarfs-Hnmeldung für den zweiten Versorgungsabschnitt 1. Der zweite Versorgungsabschnitt umfaßt die Monate Oktober, November, Dezember 1917. 2. Die Anmeldung des Bedarfs für diese drei Monate muß auf vorgeschriebenem Anmeldevordruck in der Zeit vom 25. September bis 15. Oktober 1917 erfolgen. Wer diese Frist versäumt, verliert den Anspruch auf Zuteilung. 3. Die Anmeldevordrucke sind entsprechend den schon erfolgten Bekanntmachungen von der zuständigen Landes- oder Oitsstelle •oder von der unterzeichneten Bezugsvereinigung abzufordern und ausgefüllt an dieselbe Stelle einzusenden. Aeußerste Beschränkung in der anzugebenden Bedarfsmenge ist erforderlich. Wir leben in einer Leimnot. Da hat jeder die Pflicht, gewissenhaft zu ermitteln, mit welcher geringsten Menge er auskommt. Es hat keinen Sinn, eine große Menge zu fordern in der Hoffnung, dann mehr zu bekommen. Unsere Fachleute, die die Bedarfsan meldungen prüfen, lassen sich nicht täuschen. Sie können und werden nicht dulden, daß auf Kosten der übrigen Kollegen gehamstert wird. Lederleim ist schwer zu beschaffen. Der Kriegsausschuß für Ersatzfutter muß die verfügbaren Mengen Lederleim in erster Linie für besondere Heeresarbeiten austeilen, z. B. Flugmaschinen, Meß instrumente. Wie schwer unsere Betriebe den Lederleim auch ent behren können, wir müssen dennoch bitten, soweit es möglich, Knochenleim als Ersatz zu nehmen. Auch Ersatz-Klebstoffe müssen im Anmeldevordruck angegeben werden unter Bezeichnung von Marke und Lieferfirma. Heeresaufträge sind glaubhaft zu machen. Man beantworte die Fragen auf der Rückseite des Anmeldevordrucks vollständig und füge ein amtliches Zeugnis bei, z. B. von der Handwerks- oder Handels kammer, Ortsbehörde, Militärbehörde, Gewerbe-Inspektor, Innung. Weil die Angaben nacbgeprüft werden, ist es zwecklos, sich dadurch besonders große Leimmengen verschaffen zu wollen, daß bei den angegebenen Heeresaufträgen verschwiegen wird, daß sie ganz oder teilweise schon erledigt sind. Bezugsvereinigung für das deutsche Buchbindereigewerbe, e. V., Berlin SW 11, Hedemannstr. 15 II. Einkaufs-Vermittlungsstelle desBundesdeutscher Buchbinder-Innungen Auf dem vor kurzem in Eisenach abgehaltenen 36. Verbandstage beschloß der Bund deutscher Buchbinder-Innungen die Schaffung •einer „Bundes-Einkaufs-Vermittlungsstelle” (B.-E.-V.). Diese soll keine Einkaufsgenossenschaft werden, vielmehr soll jedes Innungs mitglied bei seinen bisherigen Fabrikanten oder Großhändlern weiter kaufen können, sofern diese mit der B.-E.-V. zu arbeiten sich bereit erklären. Die B.-E.-V., deren Sitz und Geschäftsstelle in Berlin sein soll, wird von Zeit zu Zeit die Preise der Waren von den mit ihr arbeitenden Lieferanten einholen und so durch Vergleichung imstande sein, ihren Mitgliedern auf Anfrage oder durch Rundschreiben die normalen Tagespreise zu melden, sowie Lieferanten für besondere Waren zu empfehlen. Durch Gewährung eines Nachlasses sollen den Mitgliedern besondere Vorteile eingeräumt werden, sowie der Bundes leitung ein Bruchteil davon zufließen, zur Bestreitung der Kosten der Geschäftsstelle und zur Stärkung der Bundeskasse. Jedes Mit glied soll eine Mitgliedskarte mit laufender Nummer erhalten, die ihm als Ausweis dem Lieferanten gegenüber dient, die Listen der Mitglieder und Lieferanten werden gegenseitig ausgetauscht oder auch veröffentlicht. Kreuzbodenbeutel mit überklebtem Boden Die Firma Prößdorf, Leipzig, behandelt in Nr. 70 der Papier- Zeitung Beutel, deren fertiger Boden mit einem Papierblatt unterklebt ist. Von diesen Beuteln behauptet P., daß sie den Kunsthonig herstellern vollständig genügen, was wir nicht bezweifeln, weil diesen Verbrauchern wahrscheinlich nach unserem Patent gearbeitete Beutel nicht bekannt sind! Wir haben auch noch niemals behauptet, daß die seit Jahren geübte Herstellungsweise in unsere Patentrechte eingreift. Lübeck, den 5. 9. 1917. Wilhelm Harringer & Co. Verein für geklebten Photographiekarton Am 10. September ist in Berlin der ,, Verein für geklebten Photo graphiekarton” gegründet worden, dem bereits alle bedeutenderen Firmen dieses Zweiges der Papierverarbeitung angehören. Zum Vor sitzenden des Vereins ist Herr Weinberg i. Fa. Hochstein & Wein berg, Berlin, zum Geschäftsführer Herr Dr. Richter gewählt worden. Die Geschäftsstelle befindet sich in Berlin W 9, Linkstraße 22. Der Verein beschloß gleichzeitig den Beitritt zum Bund deutscher Vereine des Druckgewerbes, Verlages und der Papierverarbeitung. Verband Deutscher Dachpappenfabrikanten, E. V. Der Verband veranstaltete am 3. September eine außerordent liche Hauptversammlung unter dem Vorsitz des Herrn General direktors Stephan Mattar, Leipzig. Der Schriftführer des Verbandes, Landtagsabgeordneter Dr. W. Wendlandt, berichtete über das Ergebnis der vom Verband an die 15 er Kommission des Reichs tages wegen Aufhebung der Stillegung von Dachpappenbetrieben ab gefertigten Eingabe. Diese Eingabe ist nach Mitteilung des Reichs tags dem technischen Stabe des Kriegsamtes als Material überwiesen worden. Gleichwohl gehe dieser mit der Absicht um, weitere Dach pappenbetriebe stillzulegen, um Kohlen zu ersparen. Um den von der Stillegung betroffenen Firmen die Möglichkeit zu verschaffen, nach wie vor ihre alte Kundschaft zu bedienen, wurde in Aussicht genommen, die stillgelegten Betriebe durch die weiterarbeitenden Betriebe zum Vorzugspreise zu beliefern. Ein Ausschuß wird hierüber befinden. Zur Preisfrage für Dachpappenlieferungen an das Ingenieur- Komitee wurde die Verbandsleitung beauftragt, sich für Erhöhung des unlohnenden Ingenieur-Komitee-Preises für Dachpappe einzu setzen. Auch statt der seitens des Kriegsamtes in Aussicht gestellten Höchstpreise für Klebemasse habe der Verband für die Festsetzung eines angemessenen Preises einzutreten. Es wurde festgestellt, daß nach wie vor Verträge zur Unter haltung von Dachungen nicht erfüllt werden können. Die Freigaben, die seitens der Kriegsausgleichstelle hier und da erfolgen, werden nur auf Grund festgestellten dringenden Bedürfnisses vorgenommen, nicht aber auf Grund bestehender \ erträge. 135 Dachpappenbetriebe haben zu den Kriegsanleihen 10 036 000 Mark gezeichnet und für Unterstützungen der Angehörigen von im Felde stehenden Beamten und Arbeitern 1,175 487 M. aufgewendet. Papierumhüllung als Frostschutz bei Ausführung eines Eisen betonbaues. Bisher wurde als Schutz gegen Frost nur die kostspielige Umschaltung und Beheizung des Baues angewandt. Bei Herstellung eines zweistöckigen Fabrikbaues von 12 x 65 in Grundfläche in Palestine, Ohio, hat man denselben Zweck auf wohlfeilere Art erreicht: Wie die „Mitteilungen über Zement, Beton und Eisenbeton” be richten, gelangten da leichte Holzrahmen von 1,85 m auf 4,25 m Größe zur Verwendung, welche mit starkem, wasserdichtem Rollen papier, das durch Latten ausgesteift war, bespannt wurden. Diese Rahmen wurden vorher vorbereitet und am Bauplatze zusammenge- stellt und befestigt. Der derart eingehüllte Bau wurde nach Einfüllung des Betons in die Form durch Oefen während vier Tagen und Nächten erwärmt und auf diese Weise vor der Frostwirkung gesichert. Um bei der großen Kälte von 6 * C Beton von 15 bis 20 ° C bereiten zu können, wurde der Kies durch Einleitung von Dampf in die aufge stapelten Haufen warm gemacht und in gleicher Weise das benötigte Wasser auf 80 0 C erwärmt. Erwärmung des Sandes erwies sich nicht als notwendig. (,.Die Umschau”)