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Muster und Preisangaben mitzubringen oder vorher der Geschäftsstelle anzumelden. Die Herren Lautz und Nicolaus empfehlen, durch Vermittelung des Arbeitsausschusses oder innerhalb der einzelnen Ortsvereine die- j enigen Waren bekannt zu geben, die man, etwa weil sie nicht gangbar sind oder aus anderm Grunde, abstoßen will. In einem andern Ge schäft oder an einem andern Ort können solche Waren Abnehmer finden. Es seien in jedem Geschäft eine Menge Ladenhüter vorhanden, die an Ort und Stelle nicht gangbar sind, anderswo aber heute zu gutem Preise angebracht werden können. 10. Zusammenschluß oder Zusammenarbeiten der jetzt bestehenden Verbände des Papier-Kleinhandels. Schaffung eines Zentralrates oder Zentralausschusses für das gesamte Papier- und Schreibwarenfach. Hierzu sprechen die Herren Nicolaus, Ferenczi, Gravenhorst, Lautz. Alle empfehlen den Zusammenschluß oder das Zusammen arbeiten der bestehenden Verbände des Papierkleinhandels, damit die Regierung sowie die anderen Zweige des Papierfaches eine Stelle haben, mit der siein Fragen, die den Schreibwarenhandel berühren, ver handeln können. Auch sei es dann möglich, der Schaffung einer ge meinsamen Vertretung des gesamten Papierfaches näher zu treten. Der-Vorstand wird gebeten, auf der für den nächsten Tag anbe raumten Besprechung dieser Frage mit den andern Papierverbänden für solchen Zusammenschluß zu wirken. 11. Wiedererrichtung des Einigungsamtes und der Schutzstelle gegen Preisunterbietung im Papier-, Schreibwaren- und Bureaubedarfs- handel. Die Behandlung dieses Punktes wird der hoffentlich zu errich tenden gemeinsamen Vertretung des gesamten Schreibwarenhandels empfohlen. 12. Gemeinsamer Frachtbezug. Dieser Punkt wird für die Versammlung am nächsten Tage ver schoben, weil der Berichterstatter Herr Eltzbacher erst an dieser teilnehmen wird. 13. Verwertung ungangbarer Schulhefte und anderer Schulwaren während der Kriegszeit. Herr Jacobsohn aus Danzig hat Herrn Siebenfreund gebeten, an seiner Stelle hierüber zu berichten. Danach hat es Herr Jacobsohn bei den Behörden erreicht, daß die Ansprüche der Lehrer an Schulhefte herabgesetzt wurden, und auch nicht genau den Vorschriften entsprechende Hefte verwendet werden dürfen. Nach Ansicht des Herrn Siebenfreund bestehen jetzt im Schreib hefthandel große Mißstände, weil manchmal Lehrer eine bestimmte Art von Heften vorschreiben und nach kurzer Zeit wieder andere Hefte einführen, wodurch ein unverkäufliches Lager an nicht mehr verwendungsfähigen Schulheften entsteht. Die Danziger Händlerschaft erhofft auf Grund von Verhandlungen mit Schulbehörden, daß ein Normalsortiment von Schulschreib heften für Danzig aufgestellt wird, das für alle Schulen (Volks-, Mittel- und höhere Schulen) gelten soll. Die Schulbehörden werden dieses Sortiment einführen und vorschreiben und abweichende Wünsche der Lehrerschaft ablehnen. Diese Art Regelung wird hoffent lich auch auf die Zeichenwaren ausgedehnt werden, und wahrscheinlich wird sich der Geltungsbereich auf die ganze Provinz Westpreußen erstrecken lassen, wozu die Vorarbeiten schon im Gange sind. Schon zu diesem Zwecke wird es sehr erwünscht sein, einen Provinzial- Verband Westpreußen des Reichsverbandes ins Leben zu rufen, was auch geplant sei. Auf Erfolg solcher Bestrebungen auch in anderen Teilen des Reiches sei jedoch nur zu rechnen, wenn die Mehrzahl der Händler sich der Vereinigung anschließt. Behalten dann einzelne Geschäfte Hefte, die nach den neuen Vorschriften ungangbar sind, so sollen diese mit Hilfe des Verbandes rechtzeitig an solche Ge schäfte abgegeben werden, wo solche Hefte fehlen und noch gangbar sind. Herr Nicolaus empfiehlt, daß in andern Städten und Pro vinzen ebenso verfahren wird. 14. Kassenbericht. Der Kassenführer, Herr Beisei, war an dei Reise nach Leipzig verhindert, an seiner Stelle teilt Herr Lautz unter Vorlage der Ein nahmen und Ausgaben mit, daß ein Kassenbestand von ungefähr 700 M. vorhanden ist. Nach Erledigung der Tagesordnung dankt Herr Nicolaus im Namen der} Versammlung dem Aibeitsauschuß für seine große und erfolgreiche Tätigkeit, die nicht nur dem Reichsverband sondern dem gesamten Schreibwarenhandel zu gute kommt. -Schluß der Sitzung um 7 Uhr. Unbestellte Ansichtskarten Der uns gesandten Beschwerde einer rheinischen Schreib- waren-Handlung entnehmen wir folgenden Tatbestand: Der Postkartenverlag H. Rüdinger in Stuttgart versendet gedruckte Empfehlungen seiner Schillerkarten, von deren Erlös 20 v. H. der Kriegsfürsorge überwiesen werden. Es heißt in dem Rund schreiben : - „Es ist vorgesehen, ihrer gesch. Firma von diesen Karten 50 Stück (also von jedem Zitat 5 Karten) zugehen zu lassen, zu dem billigen Preis von 2 M., wobei, wie schon erwähnt, 20 v. H. der Kriegs fürsorge zugewiesen werden. Sollten Sie für diese Karten kein Interesse haben, dann wollen Sie gütigst den unterzeichneten Verlag gegen beiliegende Karte sofort verständigen, damit die Zustellung unterbleibt. Die Nichtabsage wird als Bestellung angesehen.” Die rheinische Handlung hat zwar dem Postkartenverlag abgeschrieben, fragt jedoch, ob sie zur Uebernahme der Karten gezwungen werden könnte, falls sie das Rundschreiben des Post kartenverlages ohne Antwort gelassen hätte. Unserer Ansicht nach ist die Frage zu verneinen , denn ein Geschäft kommt nur zustande, wenn ein Antrag angenommen wird. Das Schweigen auf ein Angebot kann in keinem Falle als Bestellung angesehen werden. Probenschau Kriegs-Alben von Otto Rechenberger, Papierhaus und Buchdruckerei in Wismar. Unter Hinweis auf den Aufsatz „Was uns fehlt” in Nr. 65 erinnert obiges Haus daran, daß ihm Alben, wie sie dem Verfasser in Nr. 65 vorschweben, im Jahre 1915 durch die DRGM 626247 und 629545 gesetzlich geschützt und in Nr. 91 der Papier-Zeizung von 1915 beschrieben wurden. Das Album „Niklot” enthält der Reihen folge nach: 1. 3 Kartonblätter mit Goldschnitt, mit beiderseitigen Ein schnitten zum Einstecken von 6 Photographien in Postkartengröße; 2. 50 Blatt Schreibpapier mit Goldschnitt, als Tagebuch oder dergl. zu benutzen. 3. 26 Blatt grünen Naturicarton mit Postkarten-Einschnitten für 104 Hochkarten und 52 Querkarten. 4. 50 gummierte Papierfälze zum Einkleben von bis zu 100 Feld postbriefen. 5. 50 Blatt Tauenpapier zum Einkleben von Zeitungsausschnitten; 6. 1 Mappe mit vier durch Leinwand verstärkten Klappen, die ausgezogene Bilder bis zu 21 x 28 cm und sonstige flache Erinnerungs gegenstände aufnimmt. Das Album ist in grün I.einen gebunden, 23 X 30 cm groß; etwa 9 cm dick, der Deckel hübsch verziert. Das Album steckt in einem Pappfutteral. Die Ausführung „Tilly” enthält statt der gummierten Papier fälze 40 doppelstarke Kartonblätter für 160 Postkarten in Hoch format und für 80 desgleichen in Querformat, ferner 75 Blatt festen Tauenpapiers für Zeitungsausschnitte, Gedichtabdrucke usw. Das Album „Obotrit” ist nur für 12 Photographien in Post kartengröße und 156 Postkarten bestimmt, enthält aber ebenfalls eine Mappe für sonstige Erinnerungszeichen in Blattform. Neue Bromsilberkarten der Heliophot Kunstverlag G. m. b. H. in Berlin N 65, Reinickendorferstr. 96. Drei Reihen solcher Karten zeigen sogenannte Liebesserien. Obwohl diese Kartengattung den Geschmack nicht bildet, scheint dafür in weiten Käuferkreisen Nach frage zu bestehen. Die technische Ausführung ist gut, und die hübsche Darstellerin der Serie „Ich denke Dein zu jeder Stund” hat ihre Aufgabe recht gut gelöst. ■ Die Verse, die unter jeder Karte stehen» sind besser als- der Durchschnitt solcher Reimereien. Büchertisch Aus der Nacht zum Licht. Von Blinden für Sehende und Blinde. Herausgegeben vom Reichsdeutschen Blindenverband E. V. Druck und Verlag von F. W. Vogel, Hamburg 33. Der Reinertrag dieses Buches soll zum Unterhalt des allen Blinden Deutschlands offenstehenden Erholungsheimes in Binz auf Rügen verwendet werden, dessen farbiges Bild auf dem Umschlag des Buches steht. Die den Inhalt des Buches bildenden Aufsätze stammen von Blinden her und zeigen meistens, in welcher Weise die Blinden zu nützlichen Mitgliedern des Staates werden und dadurch sich das Leben lebenswert gestalten können. Da die Zahl der Blinden in Deutschland durch den jetzigen Krieg von etwa 10 000 auf 12 000 steigen dürfte, sind die in diesem Buch erfolgten Bestrebungen sehr zeitgemäß. Dem Buch ist das Blindenalphabet, auf Steifpapier ge prägt, beigegeben. Christlicher Familien-Kalender für 1918, Verlag von Frede- beul & Koenen in Essen-Ruhr. Preis 60 Pf. Dieser für katholische Leser bestimmte Kalender ist mit sehr umfangreichem Text ausgestattet, der teils belehrend, teils unter haltend ist. Ein großer religiöser Aufsatz bildet den tonangebenden Anfang des Textes hinter dem Kalendarium. Zahlreiche Bilder, darunter ein vielfarbiges, geben dem Inhalt Abwechslung, und ein kleiner Wandkalender, der ebenfalls kirchliche Sinnbilder trägt» wurde beigelegt. Die Ausstattung ist einfach aber sorgfältig.