Volltext Seite (XML)
sind eben sehr einladend, und es ist anzunehmen, daß später der größere Teil der Aussteller der Papiermesse sich Räume in Stentz ier’s Hof sichern wird. Die dort zahlreich verfügbaren Kojen ermöglichen den Abschluß der Geschäfte, ohne daß der Mit bewerb davon Kenntnis nimmt. Dies wird sowohl von dem Ein käufer wie von dem Verkäufer als großer Vorteil angesehen. Auch in dem prächtigen Speck’s Hof sowie in anderen Meß palästen fanden sich wieder vereinzelte Musterausstellungen unseres Faches. | Wer etwas aus dem Papierfach zu verkaufen hat, wird es leicht los. Besonders starken Andrang haben die Papieraus stattungsfabriken zu verzeichnen, da die Knappheit an Schreib papier und dergleichen Waren deren Wert steigen ließ. Lebhaft gefragt ist auch Schreibmaschinendurchschlagpapier, aber ein Angebot stand dieser Nachfrage nicht gegenüber. Ein besonderes Ereignis der diesjährigen Papiermesse waren die Versammlungen der einzelnen Fachverbände. Die Mitglieder versammlung des Reichsverbandes für den Papier- und Büro bedarfshandel am Sonntag nachmittag war sehr gut besucht und nahm sehr ersprießlichen Verlauf . Wir werden darüber berichten. Ueber das Ergebnis der am Abend des zweiten Meß tages veranstalteten gemeinsamen Beratung der Papierhändler- Verbände haben wir an leitender Stelle dieser Abteilung der heutigen Nummer kurz berichtet. Auch über diese Versammlung, in welcher wichtige Besprechungen der Händler mit den zahlreich erschienenen Fabrikanten stattfanden, werden wir eingehender berichten. S. F. Briefordner-Lieferung Wir bestellten bei der Fabrik X, Berlin, 1400 Ordner laut Auf tragsbestätigung vom 4. August 1917. Die Fabrik nahm den Auftrag ohne Vorbehalt an. Am i 6. August erhielten wir eine gedruckte Karte über Erhöhung des Teuerungs-Zuschlags von 50 auf 80 v. H., worauf wir der Fabrik mitteilten, daß wir den neuen Zuschlag nicht bezahlen. Sie gab uns dann anheim, die Bestellung zurückzuziehen, was wir gleichfalls ablehnten. Wir sind der Ansicht, daß die Fabrik verpflichtet ist, den Auftrag auszuführen, und bitten um Ihre Meinung darüber. Schreibwaren-Handlung Unseres Erachtens darf die Fabrik den Verkaufspreis nicht nachträglich erhöhen, muß vielmehr zum Verkaufspreis liefern. Neue Preiserhöhungen für Geschäftsbücher J. C. König & Ebhardt in Hannover teilen mit, daß die in den letzten Monaten erfolgten beträchtlichen Preissteigerungen der Papiere sowie aller anderen für die Fabrikation erforderlichen Roh stoffe sie zu einer erneuten Erhöhung der Preise für ihre sämtlichen Erzeugnisse zwingen. Vom 15. August ab wird infolgedessen an Stelle des bisherigen Zuschlages ein Teuerungszuschlag von teils 60, teils 90 v. H. berechnet. Lagersorten, die vor dem 1. August bestellt sind und bisher noch nicht erledigt werden konnten, werden gestrichen, da das Lager nicht ergänzt werden kann. Die Fabrik vergütet für den heraus geschnittenen Papierinhalt und für Bücher in Pappbänden 15 M. für 100 kg, für die mit Ganzmoleskin oder Ganzleinen bezogenen Ein banddecken 25 M. für 100 kg bei frachtfreier Anlieferung. Preiserhöhung"für Schiefertafeln Der Verband deutscher Schiefertafel-Fabriken {Geschäftstelle Bayer. Treuhand-Aktien-Gesellschaft, Nürnberg) teilt unterm 1. Sep tember mit, daß infolge der gestiegenen Unkosten und Rohstoffpreise „für alle in Auftrag befindlichen und neu einlaufenden Aufträge ab 1. September ein Aufschlag von 25 r. H. auf die Preise der Ver bandsliste Nr. 5 berechnet wird. Dabei wird keinerlei Verbindlich- keit für Einhaltung der Preise und Lieferzeiten übernommen, die Auf träge werden nur vorbehaltlich der Lieferungsmöglichkeit ange nommen und zu den am Liefertage geltenden Verbandspreisen be rechnet “ Vereinheitlichung der Schulwaren In Friedenszeiten waren in deutschen Schulen Hunderte ver schiedener Heftsorten im Gebrauch, und selbst auf dem Lande mußte der Händler oft Dutzende Sorten vorrätig halten. Dies war schon damals ein Unding, um wieviel mehr jetzt, wo Papier sowie Arbeits kräfte so selten und teuer geworden sind. Die Fabrikation muß und mußte schon ihre Preise bedeutend erhöhen, deshalb wäre es zweck mäßig durch Verminderung und Vereinfachung der Sorten etwas vermittelnd und ausgleichend zu wirken. Einzelne früher viel ge brauchte Hefte, die auch recht praktisch waren, werden heut ¬ zutage kaum oder wenig mehr verwandt, und jede Schule schien ihr Hauptaugenmerk auf Veränderungen und Neuein führungen zu legen. Man sollte jetzt dazu übergehen, auch diese alten, vielfach abgeschafften Schulhefte, von denen stellenweise noch größere Partien lagern, restlos mit zu verwenden. Es kommt gar- nicht so genau darauf an, wenn es nur den Zweck erfüllt, und die Autbrauchung der alten Vorräte hat sicher viel Gutes. Neuein führungen sollte man tunlichst vermeiden und versuchen mit wenigen allgemeinen Sorten auszukommen und die gleichen Hefte für viele Schulen zu verwenden. Der jetzt gemachte Anfang könnte dann auch in die Friedenszeit hinübergenommen werden, wo er vielvereinfachen, den Schreibheftfabrikanten und Ladenbesitzern das Leben erleichtern und den Schulen in jeder Hinsicht genügen würde. Z. B. kämen gleich schweres Papier, gleiche Liniierungen, gleiche Umschläge und Etiketten in Frage, vielleicht auch gleiche Vorschriften. Man muß nicht kleinlich sein und könnte für viele Gegenden sehr gut ein Einheitsheft v erwenden. Das gleiche gilt für Zeichenhefte, Ständer, Aufgabenbücher, Stundenpläne und manches mehr, namentlich auch für die Heftumschläge, von denen auch schon zuviel Sorten und Farbenschattierungen bestehen. Auch hier wäre mehr Gleichheit sehr am Platze; nicht zum wenigsten in Schulfedern, Blei- und Farb stiften. Die Schulleiter sollten es sich zur Pflicht machen zur Ver einfachung nach Kräften beizutragen, w. Klebstoffbehälter Martha Mundorf geb. Weichelt in Doberan, Meckl., erhielt das DRP. 297175 vom 16. Juli 1915 ab in Kl. 70 d auf einen Klebstoff behälter mit Deckel als Pinselhalter und Kegeleinsatz zum Abstreichen des Pinsels. Der Hals a des Gefäßes b hat in seinem oberen Teil ein Schraubenge gewinde c zum Auf schrauben des Ein satzes d aus Weiß blech. Damit sich der Einsatz d mit seinem Teile e fest und dicht auf den Hals a des Gefäßes b preßt, wird ein Gummiring f ein gelegt. Der Ein ¬ satz d besteht aus mehrfachen Kegeln g und ist mit Durch brechungen h ver- sehen, an denen der , ■ Pinsel abgestrichen/ wird. Ist der Ein satz nach längerer Zeit beschmutzt, so wird er herausge dreht und gereinigt. Am Einsatz d ist ein gabelförmig aus geschnittenes Quer stück k angelenkt, dessen freie Enden / eingerollt sind. Soll der Behälter b ge schlossen werden, so wird das gabelförmig ausgeschnittene Querstück k fest auf den Deckel m, der den Pinselhalter bil det, gepreßt. Die eingerollten Enden l drücken sich in das Einsatzgewinde e ein, so daß der Be hälter b fest ver schlossen ist. Soll der Behälter geöff netwerden, so drückt man mit der Finger spitze bei l von unten nach oben, wobei das Querstück k aufspringt und sich ganz nach hinten zurücklegen läßt. Der Patent-Anspruch lautet: Klebstoffbehälter mit Deckel als Pinselhalter und Kegeleinsatz zum Abstreichen des Pinsels, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (d) aus mehreren, sich aneinander reihenden, mit Durchbrechungen (h) 'ersehenen abgestumpften Kegeln (g) besteht.