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PAPIER-ZEITUNG Nr. 69/1917 Papier-Spinnerei Die Papiergewebemesse Die Leipziger,, Mustermesse”, das amtliche Blatt des Leipziger Meßamtes, schreibt: Die Breslauer Messe-Gesellschaft, eine Vereinigung von Industri ellen zur Schaffung einer Breslauer Messe, veranstaltet in der ersten Hälfte September eine 14 Tage dauernde Ausstellung von Papier garngespinsten und Geweben aller Art. Die über diese Ausstellung erschienenen Zeitungsmeldungen sprachen von einer Förderung des Unternehmens durch die Reichsbekleidungsstelle. Es erregte mit Recht Verwunderung, daß das Reich die Abhaltung dieser messe artigen Ausstellung an einem Ort wie Breslau unterstützen sollte, während aut der anderen Seite Leipzig als Sitz der deutschen Muster messen durch die Zuwendung von Geldern aus Reichsmitteln an das Meßamt anerkannt ist. Infolge zahlreich erhaltener Anfragen hat sich das Meßamt für die Mustermessen in Leipzig an die Reichs bekleidungsstelle um Aufklärung gewandt und folgenden Bescheid erhalten: „Die Reichsbekleidungsstelle und insbesondere die Ab teilung für Ersatzstoffe nimmt wohl an der von der Textil gruppe der Breslauer Meßgesellschaft beabsichtigten Aus stellung von Papiergarngeweben und dergleichen großes Interesse, konnte aber außer dem Ausdruck dieses Interesses keine Förderung in Aussicht stellen. Bei dem Plane der Reichs bekleidungsstelle, die Verbraucher mit den Erzeugnissen der Papiergarnindustrie bekanntzumachen, handelt es sich darum, eine Ausstellung der beteiligten Firmen anzuregen, die zunächst in Berlin, dann in Düsseldorf, in München und schließlich in Sachsen (Dresden oder Leipzig), vielleicht auch noch in einem östlichen Ort (etwa Breslau) und in Hamburg gezeigt werden soll. Es würde sich bei dieser Ausstellung nicht nur um Muster der Textilose-Industrie, sondern weit darüber hinaus um die Vorführung sämtlicher Papiergarnerzeugnisse handeln, die für den bürgerlichen Haushalt und für die Ver sorgung der Krankenanstalten usw. in Frage kommen.” Reichsbekleid u ngsstell'e Abteilung B für Anstaltsversorgung. (Unterschrift) Hierzu bemerkt die „Leipziger Mustermesse” unter anderem: Das Leipziger Meßamt vertritt den Standpunkt, daß für die Ausstellung von Mustern der Papiergarnindustrie in allererster Linie, wenn nicht einzig, Leipzig in Frage kommt, wo die Bedingungen für weitreichende Einwirkung auf die Kreise der Abnehmer und Ver braucher gegeben sind. Die Bestrebungen des Meßamts, die Papier garnindustrie nach Leipzig zu ziehen, haben denn auch bereits Erfolge gezeitigt, und auf der Herbst-Mustermesse werden eine Reihe von Fabriken dieser Art vertreten sein. Ermittelung der Feuchtigkeit und Nummer von Papierrundgarn Die in Nr. 67 wiedergegebenen, vom Kgl. Materialprüfungsamt ausgearbeiteten Vorschriften über die Bestimmung des Handels gewichts und der Garnnummer werden nachstehend ergänzt durch die Gruppe II dieser Vorschriften, betreffend die Probenentnahme. - § 3. Das Entnahme- Verfahren. Die Entnahme des Probenmate rials kann entweder durch a) beeidete Beamte oder b) Vertreter beider Parteien oder c) einen Vertreter des beauftragten Warenprüfungsamtes am Lagerort der Ware geschehen. Die Entnahme der Proben muß unmittelbar nach der Bestimmung des Rohgewichts erfolgen. Aus dem, bei der Bestimmung der Rohgewichte festgestellten Gesamtgewicht der Lieferung und dem im Anmeldeschein angege benen Gewicht der Verpackung ist das Reingewicht zu ermitteln. Dieses Gewicht dient zur Berechnung des Handelsgewichtes der zu untersuchenden Lieferung (s. § 10). §4. Anzahl der Proben. A. Probenentnahme aus Wagenladungen. Von jedem Wagen ist aus 10 verschiedenen Packungen (Kiste oder Ballen), die vorher nicht geöffnet sein dürfen, je eine Kreuzspule mittlerer Größe*), und zwar bei den einzelnen Packungen an ver schiedenen Stellen, zu entnehmen. Die entnommenen Spulen sind sofort auf 1 g Genauigkeit zu wiegen. Die einzelnen Spulen sind mit ihrem Gewicht zu bezeichnen. B. P robenentnahme aus Stückgutsendungen. Je nach der Anzahl der Packungen, die die Sendung umfaßt, sind zu entnehmen: a) bei einer Packung 3 Kreuzspulen, b) bei 2—8 Packungen eine Kreuzspule aus jeder Packung, c) bei 9 und mehr Packungen im ganzen 8 Kreuzspulen, und zwar aus verschiedenen Packungen je eine. *) Befindet sich das Garn nicht auf Kreuzspulen, sondern in anderer Aufmachung (Stränge, Kopse usw.), so sind an Stelle je einer Kreuzspule mindestens 500 g Garn zu entnehmen. Die Proben sind den einzelnen Packungen an verschiedene» Stellen und in verschiedenen Schichten zu entnehmen. C. P robenentnahme in der Spinnerei aus einer Spinnpartie. Je nach Umfang der Spinnpartie erfolgt die Entnahme bei 40 Packun gen und mehr entsprechend den unter A gegebenen Vorschrilten, bei weniger als 40 Packungen nach den Vorschriften unter B. § 5. Niederschrift über die Probenentnahme. Ueber die Proben entnahme und die hierbei gemachten Feststellungen ist eine Nieder schrift auszufertigen und bei Entnahme der Proben nach § 3 a) und b) nebst soviel Abschriften, als Prüfungsscheine insgesamt ausgestellt werden sollen (s. § 1, 13), an das beauftragte Warenprüfungsamt einzusenden. Die Niederschrift ist von dem verantwortlichen Proben entnehmer (s. § 3) zu unterschreiben. § 6. Bestätigung des Antrages. Das beauftragte Warenprüfungs amt hat dem Antragsteller den Eingang des Antrages und der Proben sendung auf Wunsch sofort zu bestätigen. § 7. Kosten des Versandes. Die Zusendung der Proben an das beauftragte Warenprüfungsamt, gegebenenfalls auch die Rücksendung, (s. § 1, 17), erfolgt auf Kosten des Antragstellers. Verschimmeln von Papiergarn und -Geweben Siehe Nr. 67 S. 1351 Der Leipziger Monatsschrift für Textilindustrie wird hierzu! geschrieben: Ganz zuverlässige Mittel gegen das Verstocken bezw. Verschimmeln der naß lagernden Papiergarne und Stoffe gibt es noch nicht. Zur Trocknung der Spulen oder Gewebe baut die Firma Ferd. Emil Jagenberg, Düsseldorf, Trockner, in denen durch warme Luft die Ware schnell getrocknet wird. Verschiedenen Garnen darf aber zur Weiterverarbeitung die Feuchtigkeit nicht genommen werden . ihr Trocknen ist daher ausgeschlossen. Einige Versuche, die ich mit gleichgroßen Kreuzspulen anstellte, ergaben: Nr. 1, Mit Wasser während des Spinnens angefeuchtet, Nr. 2, das Anfeuchtwasser mit 25 g gelöstem Alaun versetzt, Nr. 3, den Rollenfaden vorm Spinnen einmal durch Seifenwasser und hierauf durch 0,5° E6 starke ameisensaure Tonerde geführt. Diese 3 Spulen lagerten in einem Kellerraum auf Steinboden seit 15. März 1917. Nach 3 Wochen befanden sich an Nr. 1 schon nasse, weißliche Flecke, während die beiden letzteren noch nichts, aufwiesen. Nach weiteren 4 Wochen zeigte Spule 1 noch größere Flecke, die beim Anlassen zerfielen. Spule Nr. 2 zeigte noch keine Veränderung. Nr. 3 griff sich feucht an und hatte stark sauren Geruch. Faden noch gut. Nach weiteren 8 Wochen war bei Spule 1 die obere Schicht Garn defekt, Spule 2 noch gut und 3 noch feuchter, aber Faden noch gut. Umbau von Spinnmaschinen Zu Nrn. 61 Seite 1226 und 65 Seite 1307 Ich empfehle dem Fragesteller, sich mit der Firma Vereinigte Zwirnereien Erne & Fatzer, Nenzingen in Baden in Verbindung zu setzen, diese werden dem Fragesteller Vorschläge unterbreiten können, denn mir ist bekannt, daß deren Patent-Spinnverfahren bei den ver schiedensten Spinnerei-Einrichtungen Anwendung gefunden hat und sich allerorts bestens bewährt. R. ollen-Feinschnitt-Maschinen vollendetster Konstruktion Schnittbreite bis öO cm spinnfertig angefeuchtete : Spinnröllchen liefernd : zeige Interessenten gern Im Betriebe Sichs. Textil-Industrie (H. Wilhelm Kaufmann) Pirna a. Elbe 2393 ■ Blaue Zählkarten ■ ■ Durchschreibe-änsae ■ • Paketkarten Nachnahme • • Heeres - Drucksachen ■ Josef Grütter, Hannover.