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1386 PAPIER-ZEITUNG Nr. 69/1917 versehen sind und in die mit besonderen Bohrern in den Splint des Baumes durch die starke Kieternrinde hindurchgebohrten Löcher luitdicht eingesetzt werden sollen. Die Harzbeutel hängen in der starken Borke fest und sicher. Durch Quellung der Rinde wird weitere Abdichtung erreicht. Der Aufsatz enthält zahlreiche Einzel angaben über den Einfluß der Witterung und über Ort und Tiefe der Bohrungen. Entwertung des Holzes trete durch diese Bohrungen nicht ein, weil nur die äußersten Splintschichten angebohrt werden. Bei Fichtenholz gestattet die schwache Rinde nicht die Anbringung von Flaschen; infolgedessen werden an Stelle der Flaschen Sammel löcher in das Splintholz in nach innen hängender Richtung eingebohrt, und diese „Bohrgrandeln" mit hölzernen Spunden verschlossen, bis sich das in der Holzbohrung ausgeschiedene Tropfbärz so weit an gereichert hat, daß die Einsammlung sich lohnt. Die Kosten des Flaschenverfahrens stellen sich wesentich höher als der Betrag, der von dem Kriegsausschuß für Fette und Oele für den Harzbalsam gezahlt wird, jedoch könne Harz und Terpentin in hervorragendster Beschaffenheit geliefert werden. (Nach Referaten der „Ztschr. f. angew. Chemie.) verwendet werden können. Auch dürfte der so gewonnene Papierstoff unrein und kurzfaserig, also von geringem Wert sein. Es fragt sich, ob nicht die Vermahlung solcher altei Schablonen zum Zwecke der Herstellung von Linoleum eher lohnend wäre. Wir bitten um Mit teilung von Erfahrungen. Querschneider für Stoffbahnen Dr. Otto C. Strecker in Darmstadt erhielt das DRP 299353 vom 3. Juli 1914 ab in Kl. 55 e auf eine Vorrichtung zum gleichmäßigen Vorwärtsbewegen der Stoffbahnen von Stoffbahnlagen in Quer schneidern. An den Stellen, wo der Weg der Bahnen Krümmungen aufweist, sind für jede einzelne Bahn besondere Führungswalzen oder ähnliche Vorrichtungen vorgesehen, deren Berührungsflächen mit den Stoff bahnen in den Ebenen der geradlinig bewegten Stoffbahnen liegen. Dadurch soll ermöglicht werden, gleichlange oder nahezu gleichlange Bogen zu schneiden und zu liefern. Papierknappheit allerwärts Einen Bericht des Herrn G. F. Steele, Ge schäftsführers des Vereins amerikanischer Zeitungs papier-Fabrikanten, abgedruckt im Londoner Paper Trade Review vom 20. Juli, entnehmen wir: Die französische staatliche Abordnung in den Vereinigten Staaten bemüht sich, Papier für die Ausfuhr nach Frankreich zu erhalten, war aber bisher darin nicht erfolgreich. In Italien dürfen Amts- und Schreibpapiere nur noch einblättrig hergestellt und verkauft werden. Plakate dürfen nicht größer als von 12 Quadratzoll Flächen inhalt sein, und die Herstellung von Reklame- karten und allen anderen Reklamedrucksachen ist verboten. Amtliche Veröffentlichungen sind eingestellt oder aufs äußerste verringert. Zeitschriften dürfen nur den vierten Teil des Umfanges haben, den sie vor dem 1. Juni 1915 hatten. Das vom Roten Kreuz gesammelte Altpapier muß der Regierung zur Verfügung gestellt werden, davon erhalten monatlich 1000 Tonnen die Fabriken , die daraus Zeitungspapier herstellen sollen. Ein italienischer Papierfabrikant schreibt: „Seit mehr als zwei Monaten ist nicht ein Pfund Zellstoff in Italien eingetroffen, alles deutet darauf hin, daß noch lange Zeit keiner hereinkommen wird. Die skandinavischen Hersteller liefern die Ware nur frei an Bord des Ver ladehafens, aber es finden sich keine Schiffe, welche diese Ware hierher brächten. Der Regierungsausschuß, dem diese Frage ein geschickt wurde, wird wohl auch keine Hilfe bringen können.” In Norwegen wird man nahezu 5 Millionen Cords Holz als Brennstoff verbrauchen, weil es an Kohle fehlt. In früheren Jahren wurden in Norwegen nur ungefähr 3% Millionen Cords Holz gefällt! Dadurch wird es an Papierholz fehlen. Man wird wahrscheinlich die Holz vorräte der Papieistoffabriken zum Winter lagern und im Betrieb als Brennholz verwerten. Kohle kostet jetzt dort 41 Dollar die Tonne von 909 kg. „Tidens Tegn”, eine der größten Tageszeitungen Nor wegens gibt an, daß ihre Ausgaben für Zeitungspapier waren: in 1914 50 000 Dollar, 1915 75 000 Dollar, 1916 110 000 Dollar. Die geschätzten Kosten für 1917 sind 225 000 Dollar für 2650 ameri kanische Tonnen von 909 kg. Norwegens Jahresverbrauch an Druck papier beträgt 15 000 amerikanische Tonnen, das sind 10 v. H. der einheimischen Erzeugung. Wie der Frkft. Ztg. geschrieben wird, sieht Norwegen, das wegen seines Holzreichtums bekannt ist, fortschreitend das Dahinschwinden seiner Papierindustrie. Bereits haben nahezu 25 v. H. aller Papier fabriken den Betrieb eingestellt, in der nächsten Zeit soll die Stillegung in beschleunigtem Zeitmaße erfolgen. Schuld hieran ist der außer ordentlich gestiegene Kohlenpreis, der jetzt 250 bis 260 Kr. für die Tonne beträgt, während er vor dem Krieg etwa 12 bis 13 Kr. aus machte. Dabei kostet Zeitungspapier mindestens 500 Kr. die Tonne gegen 165 Kr. Mitte 1914. Zu Beginn des Jahres 1917 kostete die Tonne noch 300 Kr. Auch auf dem Zellstoffmarkte sind die Betriebs einstellungen infolge der Verladeschwierigkeiten zahlreicher geworden. Gebrauchte Malerschablonen In der Abbildung bezeichnen A die Stoffbahnenlage, H die Führungswalzen, die vorteilhaft für jede Papierbalm paarweise angeordnet sind. An den Stellen, wo der Weg der Bahnen Krümmun gen aufweist, sind solche Führungswalzen, im vorliegenden Falle drei Paar, vorgesehen, deren Berührungsflächen mit den Stoffbahnen in den Ebenen der geradlinigen, laufenden Stoffbahnen A liegen. Die Stoffbahnen selbst werden den Schneidmessern zugeführt. Der Patentanspruch lautet: Vorrichtung zum gleichmäßigen Vorwärtsbewegen der Stoff bahnen von Stoffbahnlagen in Querschneidern, dadurch gekenn zeichnet, daß an den Stellen, wo der Weg der Bahnen Krümmungen aufweist, für jede einzelne Bahn besondere Führungswalzen (H) vorgesehen sind, deren Berührungsflächen mit den Stoffbahnen je in der Ebene der geradlinig laufenden Stoffbahn liegen. Betrieb der amerikanischen Zeitungspapier fabriken durch den Staat? Der Handelsausschuß des amerikanischen Abgeordnetenhauses hat beantragt, daß die Herstellung von Zeitungspapier unter Auf sicht der Regierung gestellt und eine Verkaufsstelle eingerichtet wird, welche unter Gewährung eines anständigen Nutzens für die Papierfabrikanten das Papier an die Zeitungsverleger verteilt. Der Ausschuß erklärt auf Grund seiner Prüfung der Verhältnisse in der Papiererzeugung, daß die den Zeitungsverlegern auferlegten Preise für das Jahr 1917 eine Steigerung von 35 Millionen Dollar oder 50 v. H. des vorjährigen Preises bedeuten, und die Hälfte dieser Steigerung ein übermäßiger Nutzen der Papierfabrikanten sei. Der Versuch des Auschusses, einen Wettbewerb zwischen Papier fabriken im Verkauf des Zeitungspapiers hervorzurufen und dadurch einen angemessenen Preis für das Papier herbeizuführen, ist fehl- geschlagen, weil es dem Ausschuß an der Macht fehlte, seine Beschlüsse durchzuführen. Rückbildung der jetzigen Preise sei nötig. Deshalb sollen alle Zeitungspapierfabriken und alle Verkäufe von Zeitungs papier, Holzschliff und Zellstoff in den Vereinigten Staaten auf Staatsrechnung betrieben werden. Das Erzeugnis soll gerecht ver- Wir übersenden Ihnen eine alte Schablone, wovon etwa 1000 bis 1500 Ztr. lagern. Kann damit noch irgend etwas geschehen, oder wie können sie weiter verwendet werden ? Papierverarbeiter Die uns gesandte alte Schablone besteht aus.holztreiem, offenbar durch Firnis öldicht gemachtem Papier, das durch häufig wieder holtes Bestreichen mit Oelfarbe namentlich an den gestanzten Rändern mit einer Kruste verhärteter Oelfarbe bedeckt ist. Der Gehalt der alten Schablone an Farbe und Firnis dürfte seinen Gehalt an Papier stoff übersteigen. Das Zerkleinern solch lederartigen Zeuges zu neuem Papier- oder Pappenstoft dürfte so viel mechanische Arbeit verschlin gen, daß sich der Papierstoff wohl auch heute zu teuer stellte, obwohl bei der jetzigen Rohstoffknappheit auch minder geeignete Rohstoffe