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D)APIER=UERARBEITUNG H Buch Gewerbe Tarifamt für Deutschlands Chemigraphen und Kupferdrucker Veranlaßt durch, die weiter gestiegenen Teuerungsverhältnisse hat das Tarifamt in seiner Sitzung am 17. August beschlossen, daß die tariftreuen Firmen an Stelle der bisherigen Teuerungszulagen (beschlossen in der Sitzung des Tarifausschusses vom, 16. Dezember 1916), mit Wirkung vom 15. August ab, folgende Teuerungszulagen zu zahlen verpflichtet sind. Lohn für Verheiratete im Monat für Ledige im Monat bis 40 M. 20 M. 15,— M. ., 50 „ 18 ,, 13,50 ,, über 50 ,, 16 „ 12,— ,, Die Kinderzulagen bleiben wie bisher für jedes Kind unter 14 Jahren 2 M. monatlich. Ledige Gehilfen, die alleinige Vater- oder Mutterernährer sind and mit diesen einen gemeinsamen Haushalt führen, erhalten den Zuschlag wie Verheiratete. Bei Ein- und Austritt oder bei Krankheit mitten im Monat sind die Teuerungszulagen anteilig zu zahlen. Seit dem 12. Juli gewährte Lohn- oder Teuerungszulagen sind zu verrechnen. Die Auszahlung dieser erhöhten Teuerungszulagen erfolgt erst malig in der letzten Lohnwoche des Monats August. Albert Frisch, Albert Hehr, Prinzipalsvorsitzender Gehilfenvorsitzender Rich. Köhler, Geschäftsführer. Berliner Typographische Gesellschaft Ständige Adresse: Berliner Buchgewerbesaal, Lindenstr. 114 Vorsitzender: G. Könitzer, Steglitz, Kassenführer: Georg Erler, Berlin- Arndtstraße 33, II Schöneberg, Königsweg 9,1 Postscheck-Konto: Berlin 27612 Wenn auch die Kriegsumstände heute den Sinn auf die Be friedigung der einfachsten Lebensnotwendigkeiten einstellen, ge bietet doch die Pflicht gegen den Beruf die Fortsetzung unserer Bestrebungen. So fassen wir unsere auf Bereicherung technischen Wissens und Förderung des gewerblichen Gemeinwohles gerichteten Ziele erneut ins Auge und wollen nach der Sommerpause unsere Arbeiten in der Hoffnung wieder aufnehmen, daß sie sich immerhin vielseitiger Förderung erfreuen mögen. In Einzelschilderungen soll in unseren Sitzungen versucht werden, ein Bild festzuhalten davon, wie die Drucklegung der Arbeiten durch die Kriegswirtschaft be einflußt wurde; daneben werden die Neuerungen und Vorgänge im Bewerbe Beachtung und Betrachtung finden. — Die erste Sitzung aber sei gewidmet dem Gedenken unseres Begründers und Ehren mitgliedes, der Erinnerung an Hermann Smalian, dem die Fachwelt, vor allem aber unsere Gesellschaft Dank schuldet. — Darum laden wir zunächst ein zu einem Gedenkabend an Hermann Smalian, welcher Dienstag, den 4. September, abends 8% Uhr pünktlich im Berliner Buchgewerbesaale, Lindenstraße 114 abgehalten wird. Wir verweisen die Mitglieder auf die im Saale ausgestellten Schriftgießerei-Erzeugnisse, auf die ausliegenden Neueingänge für ■die Bücherei, auf die Fachzeitschriften, den Bücherwechsel und die durch den Fragekasten gegebene Gelegenheit zur Erlangung fach licher Auskünfte und ersuchen alle diese Bildungsmittel fleißig zu benutzen. Wir bitten ferner jene Fachmänner unserem Kreise zu führen zu wollen, die unsere Arbeit würdigen und an ihr mitzuhelfen geneigt sind. Mit kollegialem Gruß! Der Vorstand der B. T. G. Zwei graphische Ausstellungen haben neuerdings in Stuttgart im Landesgewerbemuseum ihren Einzug gehalten. Die in der König- Karl-Halle umfaßt außer allen möglichen Drucksachen, namentlich auch schönen Ansichtskarten lauter Plakate von graphischen Künst lern der Schweiz. Entwurf und Ausführung halten mit den großen Druckstädten anderer Länder gleichen Schritt. Die zweite Aus stellung im sogenannten Turmzimmer zeigt eine große Anzahl Arbeitendes Stettiner Graphikers Kurt Vogt, sowohl in Illustrationen, kaufmännischen wie Plakat-Arbeiten. —-S—. Zeitschriftenpapier Wir unterhandeln wegen Lieferung einer größeren Verbands zeitschrift bis zum 31. März 1918, wobei wir uns auf einen bestimmten Preis festlegen sollen. Bei der Unsicherheit des Papiermarktes ist uns dies jedoch ohne Rückfrage bei einer maßgeblichen Stelle über die für das kommende Winterhalbjahr in Aussicht stehenden Ver hältnisse, besonders etwaiger Verschlechterungen im Papierbezug und weiterer erheblicher Preissteigerungen, zu gewagt. Lassen sich weitere erhebliche Schwierigkeiten für den kommenden Winter erkennen? Druck- und Verlagsanstalt Immer mehr Zellstoff, ein Hauptbestandteil des Zeitschrift papiers wird für Heereszwecke verwendet. Da die Erzeugung von Zellstoff nicht gesteigert werden kann, so muß sich die Herstellung der Papiere, die nicht unmittelbarer Heeresbedarf sind, während des Krieges ständig verringern. Auch die übrigen Schwierigkeiten der Papierherstellung dürften sich bis zum Frieden nicht beheben lassen, so daß wahrscheinlich die Herstellung von Zeitschriftpapier wie der meisten andern Papiersorten, die nicht Heeresbedarf sind, in nächster Zeit eher ab- als zunehmen wird. Deshalb sollte Fragesteller sich mit der Lieferung der Zeitschrift zu festem Preis nur so weit binden, als er sich mit Papier zu festem Preis versorgen kann. Kreuzbodenbeutel mit überklebtem Boden In Nr. 64 Ihrer Zeitung bringen Sie einen Artikel der Firma Prößdorf in Leipzig, auf welchen wir erwidern: P. hatte behauptet, „derartige” Beutel bereits seit 12 bis 15 Jahren hergestellt und ver trieben zu haben. Die Klage richtete sich daher nicht auf Patent verletzung sondern auf Feststellung, inwieweit die Behauptungen des P. berechtigt seien. Nach Feststellung der grundsätzlichen Ver schiedenheit des P. sehen Beutels mit unseren Patent-Beuteln er klärten wir uns für befriedigt, und der Beklagte wurde in erster In stanz in die Kosten des Rechtstreits verurteilt. Auch das zweit instanzliche Urteil ändert nichts an dieser Tatsache, daß die Firma P. die Rechtsbeständigkeit unseres Patents nicht anfechten konnte. Da der Schlußsatz des Artikels in Nr. 64 zu Mißverständnissen Anlaß geben könnte, verweisen wir nochmals nachdrücklichst auf unsere Anzeige in Nr. 45 der Papier-Zeitung. Wilhelm Harringer & Co., Lübeck Höhere Zeitungspreise in Frankreich. Da Zeitungspapier, das vor dem Krieg 28 Fr. die 100 kg kostete, jetzt 110—130 Fr. kostet, und die Arbeitslöhne bedeutend gestiegen sind, schloß der Presse ausschuß ein Abkommen mit der Regierung wonach diese vorschrieb, daß der Nummernpreis von Zeitungen zu 5 Cent, vom 1. September an auf 10 Cent, erhöht wird. Je nach der Größe ihrer 4 Seiten dürfen die Zeitungen 5, 6 oder 7 mal in der Woche erscheinen, bg. *** „Le Pays” meldet, daß angesichts der zunehmenden Opposition der Parteiblätter gegen die Verdoppelung des Zeitungspreises in Frankreich die Regierung voraussichtlich folgende Lösung Vor schlägen werde: Es soll den Zeitungen, die täglich zweiseitig e- scheinen, freistehen, den alten Preis beizubehalten, während die täglich vierseitig erscheinenden den Preis verdoppeln und die Sonntagsausgabe abschaffen sollen. Dänische Zolltarif-Entscheidung. Es ist zu verzollen nach T.-Nr. 215 (1 kg 0,60 Kr.): EinePapierware, aus 10 Geschäftsanzeige- Karten bestehend, die in einen braunen Papierumschlag eingeheftet und gelocht sind, so daß sie abgerissen und einzeln benutzt werden können. Rohrleitungen aus Preßzellstoff. Wie die „Chemische Apparatur” mitteilt, haben sich Rohrleitungen aus Preßzellstoff in schemischen Fabriken und im Bergwerkbetrieb gut bewährt. Die aus diesem Stoff hergestellten Erzeugnisse sind vollkommen dicht, erheblich leichter als eiserne Leitungen und lassen sich ähnlich wie Holz be arbeiten. Ausbesserarbeiten und Verlegungen machen daher keine Schwierigkeiten. Da Preßzellstoff ein schlechter Wärmeleiter ist, so ist kein besonderer Wärmeschutz erforderlich; seine Widerstands fähigkeit chemischen Einflüssen gegenüber ist größer als bei Eisen. Derartige Rohre sind daher für Heiß- und Kaltluftleitungen und für Leitungen saurer Gase gut geeignet. Nicht brauchbar sind sie da gegen für Wasserdampfleitungen. (Wir verweisen auf die in unseren Nrn. 4, 5 und 6 von 1917 mitgeteilten Versuche des Materialprüfungs amtes in Großlichterfelde über die Festigkeit von Papierrohren für Leitungszwecke. Schriftleitung)