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Zellstoffpappe „sogenanntes Kunstleder“ Die in Nr. 34 der Papier-Zeitung auf S. 702 von der Oberzoll direktion Berlin näher beschriebene Pappe schwedischen Ursprungs dürfte mit dem englischen Erzeugnis „leather boards” überein stimmen, welches in englischen Papierfabriken schon im Jahre 1900 hergestellt wurde. Bei der Bedeutung dieser Fabrikation für die Schuhwaren herstellung will ich bemerken, daß diese leather boards aus Sulfit zellstoff hergestellt werden, welcher gut gemahlen und mit Viskose stark geleimt wird. Durch scharfes Kalandrieren werden Pappen von 1 mm Dicke und darüber hergestellt, welche sich prägen, stanzen und mit dem Messer wie Leder bearbeiten lassen. In der englischen Papierfabrik, in welcher ich die Fabrikation studierte, wurde gleich die Weiterverarbeitung mit Hilfsmaschinen durchgeführt. Sohlen, Kappen für Schuhspitzen und Hacken wurden gestanzt abgeliefert und brachten schon damals erheblichen Nutzen. Für besondere Zwecke wurde die Stoffmasse mit tierischem Leim und Formaldehyd wasserdicht hergestellt, doch genügte meistens Viscoseleimung. Dr. Max Müller Papierstoff-Herstellung in Uritisch-Indien In Indien gibt es gegenwärtig 4 große Papierfabriken, die vor dem Krieg eine Jahreserzeugung von 25 000 t hatten, seit 1914 etwas mehr, und teilweise auch ihren Papierstoff erzeugen. Indiens Papiereinfuhr in 1914/15 betrug 51 390 t, seine Holzschliff- und Sulfitstoff-Einfuhr in 1912/13 13 250 t. Der wichtigste einheimische Rohstoff für Papierstoffherstellung in Indien ist, nach einem Londoner Vortrag von R. S. Pearson in Dehra Dun, Indien, das Gras „sabai" oder „bhabar” (Ischaemum angustifolium). Für die Papierstoff- Herstellung aus Bambus wurden Strecken in Indien und Burma gepachtet, doch hat der Krieg Fortschritte im Bau von Fabriken verhindert. Aus Elephantengräsern (Saccharum spontaneum, S. Narenga und Phragmites Karka) läßt sich ohne viel Schwierigkeit guter Papierstoff bereiten, bg. Londoner Papiermarkt London, 29. Juni Die Preise haben wieder angezogen. Esparto-Schreibpapier erzielt 9% Cent das Pfund. Gelegentlich erhält man allerdings, namentlich von schottischen Papierfabriken, auch etwas billigere Angebote bis zu 8 Cent das Pfund. Die schottischen Fabrikanten halten auch an der Erfüllung früher abgeschlossener Lieferungs- verträge fest, während die meisten englischen Papierfabriken nach träglich den Preis erhöht haben. Der Preis von tierisch geleimtem Papier ist verhältnismäßig wenig gestiegen, wohl weil diese Papiere nicht dringend benötigt werden. Während früher geschöpftes Papier das Fünf- bis Sechsfache von holzfreiem Schreibpapier kostete, kostet es jetzt ungefähr nur das Doppelte, zuweilen sogar etwas weniger. Geringstes Druckpapier verkauft sich leicht zu 6 Cent das Pfund, während weißes Kunstdruckpapier gelegentlich zu demselben Preis erhältlich ist. Der Durchschnittspreis dieser Sorte beträgt 8 Cent das Pfund; die Nachfrage dafür ist eben zurzeit nicht groß. Strohpappe ist so knapp wie j e. Leute, die früher nie mit dem Pappen handel zu tun hatten, haben sich aut dieses Gebiet geworfen und den Preis bis auf 45 Lstr. die Tonne gesteigert. Man spricht davon, daß eine ziemliche Menge Papier mit Erlaubnis der Regierung aus bel gischen Fabriken nach England kommen soll, namentlich sollen es Glanzpapiere und andere bunte Sorten sein. Die Nachricht erscheint bei der hier bekannt gewordenen Haltung der deutschen Regierung gegenüber den belgischen Fabriken unglaubwürdig. Der Mangel an Strohpappe hat zur Folge, daß die Verarbeiter sich zu Ersatz stoffen wenden. Namentlich wird dickes, braunes Papier als Bücher decke und zum Postversand von Waren verwendet. Holzpappe ist kaum zu haben. Ein kleiner Posten wurde unlängst für 40 Lstr. die Tonne verkauft. Allerdings besteht zurzeit keine Nachfrage für Reklamekarten, für welche die erwähnte Pappe früher hauptsächlich verwendet wurde. (Nach „Paper Trade Review”, London.) Papierstoffmarkt Kristiania, 11. August Der Papiermarkt ist nicht sehr lebhaft, und die Preise sind unbeständig. Nur ein Teil der norwegischen Papiermaschinen ist im Betrieb. Die Erteilung von Ausfuhrerlaubnissen für Zellsto]! aus Schweden nach Großbritannien scheint endgültig geregelt zu sein, infolgedessen ist der norwegische Markt zurzeit ganz leblos, man wartet hier den Lauf der Dinge ab. Die schwedischen Fob-Preise haben sich versteift, besonders wenn man den sehr niedrigen Kurs der ausländischen Währungen gegenüber Schweden betrachtet. Norwegischer Holzschlijf kostet bei ruhigem Markt ungefähr 60 Kr. fob feucht die Tonne. Da es an Einfuhrerlaubnisscheinen nach England fehlt, ist das Geschäft ruhig, und die Vorräte in Norwegen häufen sich an, obwohl die Erzeugung der meisten Schleifereien er heblich eingeschränkt ist. 'n Mitteilung Die ausserordentlich verteuerten Herstellungskorten machen es leider notwendig, dass vom 15. August d. J. ab der von ein zelnen Mitgliedern schon seit einiger Zeit berechnete Aufschlag von 80 v. H. statt bisher 50 v. H. auf die Grundpreise unserer Briefordner, Hblegemappen, Register und Futterale allgemein in Kraft tritt. Gleichzeitig gestatten wir uns ergebenst darauf aufmerksam zu machen, dass in Zukunft für alle Aufträge, die nicht um gehend erledigt werden können, folgende Kriegsklausel gilt: 1. Wir behalten uns vor, bei Material- oder Arbeitermangel von Aufträgen ganz oder teilweise zurückzutreten. 2. Die Berechnung erfolgt zu den zur Zeit der Lieferungen gültigen Konventionspreisen. Falls eine Preiserhöhung eintreten sollte, steht es dem Besteller frei, den Auf trag ganz oder teilweise zurückzuziehen. [6989 Den 14. August 1917 Die Briefordner-Konvention Aberle & Birk, Berlin Bellers Registrator-Compagnie m. b. H., Berlin Blankenburg & Brunckhorst, Hamburg Herm. Herdegen, Stuttgart-Untertürkheim Küssner & Co., Berlin Louis Leitz, Feuerbach b. Stuttgart F. Soennecken, Bonn Aug. Zeiss & Co., Berlin. ^Illlllllllllllllllllllliilllllllllllllllllllllllllllllliiillllllllllllliiillllllb Sofort lieferbar E 4 Rundstoßmaschinen - 0. HOPPE & Co. NACHF., LEIPZIG 14 = L6415 = Nakitona Günther Wagner, Hannover und Wien