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1286 P A P I E R-Z E I T U N G Nr. 64/1917 Tiefdruckmaschine Die Elsässische Maschinenbau-Gesellschaft A.-G. in Mülhausen, Els., erhielt das DRP. 296512 vom 21. Oktober 1915 ab in Kl. 15 d auf einen kippbaren Farbbehälter für Tiefdruckmaschinen, bei welchem die obere Einfüllöffnung nach seiner Vorderseite gerichtet und die Austrittsöffnung mit einem Absperrhahn versehen ist, so daß der Farbbehälter vollständig von der Walze abgehoben werden kann, ohne daß Farbe ausfließt, und die Rakel ausgewechselt werden kann, ohne daß vorher der Farbbehälter entleert zu werden braucht. Die sich mit ihrer unteren Kante gegen die Tiefdruckwalze legende Rakel a ist mittels der Platte c und der Schrauben d an dem unteren Ende des Farbbehälters b befestigt, der um die Zapfen e gedreht werden kann. Der Behälter b ist mit einem Austrittsschlitz r versehen, der nach unten in eine Erweiterung p übergeht. Dieser Schlitz kann durch einen Hahn / mehr oder weniger geöffnet oder ge schlossen werden. Der Hahn ist an seinem äußeren Ende mit einer Schneckenverzahnung versehen, in welche die mit einem Handrad versehene Schnecke eingreift. Gegenüber der Rakel a ist ein aus Falzen von Briefbogen, Formularen und dgl. John Jackson Palmer in Los Angeles, Californien, V. St. A., erhielt das DRP. 296561 vom 3. Juli 1914 ab in Kl. 15 e auf eine Maschine zum Längs- und Querfalzen von Briefbogen, Formularen o. dgl., bei welcher der Bogen mit einem, zwei, drei oder mehr auf einanderfolgenden Längsfalzen versehen und unmittelbar darauf der Querfalzung unterworfen werden kann. Zu diesem Zwecke sind mehrere aufeinanderfolgend wirkende Längsfalzvorrichtungen und eine Querfalzvorrichtung derart unbeschränkt verstellbar zueinander angeordnet, daß der längsgefalzte Bogen von jeder beliebigen Lang falzvorrichtung hach der Querfalzvorrichtung befördert werden kann, wobei außerdem die Langfalzvorrichtungen selbst je nach der gewünschten Anzahl von Längsfalzen ein- und ausgeschaltet werden können. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen. Papier-Spinnerei Spinnpapiereinfuhr-Ueberwachungsstelle Am 2. Juni 1917 ist eine Spinnpapiereinfuhr-Ueberwachungs- stelle gebildet worden, die die Aufgave hat, die Einfuhr schwedi schen Spinnpapiers zu überwachen. Alle Anträge auf Einfuhr von Spinnpapier sind in Zukunft an die Spinnpapiereinfuhr-Ueberwachungsstelle zu Händen der Firma H. & A. Grafenau in Hamburg zu richten, die mit der Vorprüfung dieser Anträge nach Maßgabe der von der KRA. mit der Spinn- papiereinfuhr-Ueberwachungskommissionausgearbeiteten Richtlinien betraut ist. Gespinste aus Brennesselfasern Sie betonen mit Recht die geringe Ausbeute an Spinnfasern von den Brennessein, welche die Gespinste erheblich verteuern muß. die somit gegen Flachs und Hanf kaum in Betracht kommen könnte. Man kann aber die Herstellungskosten bedeutend verringern, wenn man nach meinen Versuchen das übrigbleibende Holz der Nessel mit Zellstoff verarbeitet; man muß dies dann aber unter Druck kochen. Th. Knösel, Neustadt i. W. Spinnfaser aus Rohrkolben? Der Frankfurter Zeitung wird berichtet: „In Dresden wurde unter der Firma Jata-Werk ein neues Unternehmen gegründet, das die Verwendung und Verwertung der neuen brauchbaren Faser ersatz liefernden Rohrkolbenpflanze bezweckt. Bei der Ausnutzung dieser Pflanzenfaser handelt es sich zunächst um die Herstellung von Watte, doch werden augenblicklich unter Heranziehung von Fachleuten umfassende Versuche angestcllt, dem neuentdeckten Fasermaterial weitere Verwendungsmöglichkeiten zu erschließen.” Große Hoffnungen sollten in den neuen Spinnstoff nicht gesetzt werden, denn die Rohrkolben-Faser ist kurz und weich. Sie wurde zur Papier-Herstellung wiederholt herangezogen, aber alle in großem Maßstab unternommenen Versuche haben zu Mißerfolgen geführt. So mußte die vor einigen Jahren in Braila, Rumänien, gegründete Schilfzellstoffabrik in eine Holzzellstoffabrik umgewandelt werden. Leder, Gummi oder ähnlichem nachgiebigen Stoff hergestellter Dichtungsstreifen k an dem Farbbehälter befestigt, der die Erwei terung p des Austrittsschlitzes nach vorn gegen die Tiefdruckwalze abdichtet. Zur Erzielung eines dichten Abschlusses kann der Dich tungsstreifen noch mit einer Blattfeder versehen werden. Nach der Seite wird die Erweiterung p durch einen Block aus Gummi abgedeckt, der in eine Schwalbenschwanz förmige Nut der Seitenwandung des Behälters b eingefügt ist und sich mit seiner Unterseite gegen die Tiefdruckwalze legt. Während des Betriebes wird der Hahn / so eingestellt, daß er nur so viel Farbe durchfließen läßt, wie von der Tiefdruck walze benötigt wird, so daß die Erweiterung p nicht ganz mit Farbe gefüllt ist. Wenn die Einfärbevorrichtung außer Tätigkeit gesetzt werden soll, z. B. bei Druckunterbrechungen oder beim Auswechseln der Tiefdruckwalze, wird zunächst der Hahn / geschlossen und dann der Behälter b mittels des Handgriffes 0 so gedreht, daß er eine annähernd wagerechte Lage einnimmt. In dieser Lage kann er auch frisch mit Farbe gefüllt werden. Die Einfüllöffnung wird durch einen Deckel n verschlossen. Der Patent-Anspruch lau.’et: Kippbarer Farbbehälter für Tief druckmaschinen, dessen nach unten gerichtete Austrittsöffnung durch die an ihm befestigte Rakel abgedeckt ist, dadurch gekenn zeichnet, daß die obere Einfüllöffnung des Farbbehälters nach dessen Vorderseite gerichtet und die Austrittsöffnung mit einem Absperr hahn (f) versehen ist. Papiergarn-Spinnmaschinen In letzter Zeit haben wir in verschiedenen Fachzeitungen einen aus Ihrem Blatt stammenden Artikel über Papiergarnspinnerei nachgedruckt gefunden. Darin ist auch ein Hinweis auf unsere Firma enthalten, die aber nicht richtig angeführt ist. Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie darauf hinweisen wollen, daß unsere Firma lautet: Carl Hamel, Aktiengesellschaft, Schönau bei Chemnitz. Sodann möchten wir nicht unwidersprochen lassen die Behaup- ; tung, daß Papiergarne über Nr. 5 nur auf Hing- oder Flügelspinn maschinen hergestellt werden könnten. Wir haben auf unseren patentierten Tellerspinnmaschinen, die wir auf Wunsch besonders für die Herstellung feiner Nummern einrichten, schon wesentlich dünnere Garne als Nr. 5 verarbeitet und sind jederzeit bereit, den Beweis zu liefern, daß auch für diese feinen Nummern unser Teller system dem Ringsystem bedeutend überlegen ist. Trotzdem bauen auch wir Ringspinnmaschinen für die Herstellung feiner Papiergarne, wie wir dies bereits-seit etwa 15 Jahren getan haben, also seit wesent lich längerer Zeit, als die in dem betreffenden Artikel erwähnte Konkurrenzfirma. Carl Hamel, Aktiengesellschaft Verschimmeln von Papiergarn und -Geweben Wie kann auf zuverlässige und sichere Weise das Verstecken und Verschimmeln N on Papiergarnen und -Geweben bei längerer Lagerung verhindert werden? Man muß das Spinnpapier vor dem Verdrehen