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PAPIER-ZEITUNG Nr. 63/1917 1917, nachmittags 5 Uhr, in Berlin SIV, Papierhaus, Dessauer Straße 2 II, stattfindenden Sektionsversammlung ergebenst eingeladen. Tagesordnung: 1. Geschäftsbericht für das Rechnungsjahr 1916. 2. Rechenschaftsbericht über die Sektionsausgaben für das Jahr 1916. 3. Feststellung des Haushaltsplans für das Jahr 1918. 4. Wahl eines Ausschusses zur Vorprüfung des Rechenschafts berichts für das Jahr 1917. 5. Verschiedenes. Berlin, 31. Juli 1917 Der Vorstand der Sektion I der Papierverarbeitungs-Berufsgenossenschaft Dr. Hagelberg, Vorsitzender Verein sächsischer Pappenfabrikanten, e. V. In der am 1. August in Chemnitz stattgefundenen freien Versammlung wurden folgende Richtpreise für Pappen festgesetzt: Maschinenlederpappen 50 M., Handlederpappen 50 M., weiße Maschinenholzpappcn 49 M., weiße Handholzpappen 46 M., helle Maschinengraupappen 42 M., dunkle Maschinengraupappen 40 M., Handgraupappen 40 M„ Kartusch pappen 75 M., Schuhpappen 70 M., Jacquardpappen 60 M„ Jacquard pappen, geschnitten 70 M. die 100 kg ab Fabrikladestelle und unter den Verkaufsbedingungen des Vereins. Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker Auszüge aus der Literatur der Zellstoff- und Papierfabrikation (Mechanischer Teil.) Verfaßt von Adalbert Geißler, Ingenieur, Fabrik direktor a. D., Köln, Salierring 29. 1. Vierteljahr 1916 W.-B. = Wochenbi. i. Papierfabr., P.-F. = Papierfabrikant, P.-Z. = Papier-Zeitung, Zentr.-Bl. = Zentralb. f. d. österr.-ungar. Papierind. Fortsetzung zu Nr. 59 Julius Bertram, Düsseldorf. Vorschubvorrichtung für ein seitig gestrichene Papiere. DRP 293013 Klasse 55 f Gruppe 5 (vom 23. Januar 1913 ab) P.-F. 31, 490 (1916), W.-B. 38 1888 (1916). ■ Die von den Vorschubwalzen abgegebene Bahn wird vor dem Aufwickeln über eine Platte geführt, auf welcher sie unter regel barem pneumatischem Druck aufliegt; darauf wird die Bahn über eine mit geringer Voreilung laufende Vorschubwalze geleitet. Dir. F. R. Chromo-Ersatzkarton. W.-B. 37, 163b—1633, 38, 1883—1885, 39, 1730, 41, 1814—1815 (1916). Ausführliche Besprechung über die Herstellung von Chromo- Ersatzkarton auf Grund mehrjähriger Erfahrungen des Verfassers. Direktor Paul Ebbinghaus, Kopenhagen. Spinnpapiere. W.-B 44, 1953 (1916). Der Verfasser gibt eine Reihe von Winken, welche für die Her stellung von Spinnpapieren wichtig sind. 1. Rohmaterial a) Holz. Für die Starkzellulose ist die zäheste Faser und hohe Reinheit von besonderer Bedeutung. Sehr ästige Stämme sind nur für geringe Stoffsorten zu verwenden, b) Leinen, Hanf und Andansoniabast gehören zu den besten Rohstoffen, wenn eine richtige Zuteilung von Baumwolle im Ganzstoffe erfolgt. 2. Kochung. Sturzkocher sind zweckmäßig, stehende Kocher haben bei indirekter Heizung und zwangsläufigem Laugen-Umlauf die größere Wirtschaftlichkeit. Die Lauge soll nicht überstark sein, dagegen soll der Kollergang umso mehr mechanisch auflösen. Zahl reiche Untersuchungen des Verfassers ergaben, daß die Güte der be rühmten nordischen Spinnpapiere nur auf die Einhaltung obigen Verfahrens zurückzuführen ist. 3. Holländer. Mahlung des Stoffes bei dicker Eintragung mit stumpfen Messern, am besten Steinzeug. Für Augenblicksprüfung ist der Schopper-Riegler-Mahlungsgradprüfer vorzüglich, auch der Hand-Apparat von Poller, Leipzig, ist gut. 4. Stoffmühle. Solche ist nur bedingt geboten, weil sie zu leicht die Länge der Faser beeinträchtigt. Katzenbildungen im Stoff sind wegen der Verarbeitung des Papieres und Garnes in der Spinnerei zu vermeiden. 5. Papiermaschine. Katzenfänger vor dem Knotenfänger ein schalten; Knotenfänger-Schlitz weite unter 1 mm bei den meisten Sorten nicht zulässig. Ausgeschaltetes Schüttelwerk und schneller Maschinenlauf bewirken die für den Spinnzweck geeignete Längs lagerung der Fasern. 6. Die Spinnpapierrollen müssen schön gleichmäßig gerollt und sorgfältig verpackt werden. Allgemeines. Bei Harzleimung empfiehlt es sich, etwa auf 300 kg trocken gedachte Masse 1 Liter Wasserglas zuzuteilen, um das Papier gegen Wasser und Feuchtigkeit widerstandsfähig zu machen. Die Oechelhäuser-Papiermaschine eignet sich für das Vlies verfahren am besten. Eine nicht zu hart gewickelte Wickelwalze an der Ablaufstelle des Papieres am Zylinder ist wegen regelrechter Ablösung des Papieres von der Zylinderfläche wichtig. Leykam Josefsthal A.-G. für Papier- und Druck-Industrie in Wien. Zellstoffwatte. DRP Nr. 294079 Klasse 76 b Gruppe 14 (vom 3. Februar 1915 an) W.-B. 49, 2181 (1916). Der trocken zerfaserte Stoff wird durch einen Luftstrom gegen Schlägerwellen geblasen, von den Schlägern geöffnet und gereinigt, vom Luftstrome in aufsteigender Richtung durch das Gehäuse des Oeffners gegen bewegte Siebflächen geführt und durch Saugwirkung in der für Textilfasern üblichen Art zu einem zusammenhängenden Vlies verdichtet. Georg Löbbecke, Oberlahnstein. Papiergarn aus Papierstreifen. DRP 288820 Klasse 76 c (vom 16. April 1913 ab). P.-F. 83, 1613 (1916). Die zur Verspinnung gelangenden Streifen werden in ihrer Querrichtung einer vorherigen Kreppung unterworfen. Georg Löbbecke, Oberlahnstein. Elastisches Gewebe aus Krepp- Papier. DRP 293739 Klasse 76 c (vom 15. Januar 1915 ab). P.-F. 83, 1613 (1916). Das Gewebe wird aus Streifen oder Röhrchen aus gepreßtem Krepp-Papier hergestellt. Metallpapier- Bronzefarben- Blattmetallwerke G. m. b. H., München. Verfahren zur Herstellung von Metallpapier in Bahnen. DRP 289202 Zusatz zu Nr. 276100 Klasse'55. P.-Z. 2, 34 (1916). Die Papierbahn wird mit der feuchten Klebseite nach innen über eine nach außen gekrümmte Fläche gezogen; zwischen diese und die Papierbahn läßt man eine oder mehrere nebeneinanderliegende Metall papierbahnen mit dem Blattmetall gegen die Klebseite der Papier bahn gerichtet, einlaufen, wobei diese v on der feuchten Papierbahn mitgenommen werden und das Blattmetall durch die gespannte Papierbahn auf die Klebseite der letzteren gedrückt wird. Dr. Ing. W. Heinke. Papierstoffgarne, -Zwirne und -Gewebe. P.-Z. 13, 217—218 (1916). Herstellung der Papierstoffgarne. P.-Z. 20, 368—370 (1916); 22, 410—411 (1916). Emil Harder, Herisau (Schweiz). Verfahren zur Herstellung von wasserdichtem Kartonpapier und Pappen. Schweizerisches Patent 71196 W.-B. 14, 595 (1916). Das Wasserdichtmachen erfolgt durch Zusatz von Steinkohlen teer zum Papierstoff. Die Mischung wird dann gekollert, im Holländer gut geleimt und dann auf der Papier- und Kartonmaschine verarbeitet. Salomon de Jong, Breda, Holland. Verfahren zur Herstellung eines wasserdichten Stoffes für Verpackungs- und Isolierungszwecke. DRP 290969 Klasse 55 f Gruppe 11 (vom 15. August 1913 ab) P.-F. 20, 326 (1916). Die zwischen zwei Papierbahnen gelagerte Gewebebahn wird, ehe sie mit den Papierbahnen unter Druck vereinigt wird, durch eine mit Klebstoff versetzte wasserdichtmachende Lösung hindurch geführt. Garnpapierspezialist. Garnpapiere. Wesentliche Erzeugungs- Steigerung und Verbesserung der Güte. W.-B. 24, 1057 (1916). Im Gegensatz zum seitherigen Prinzip soll ein rascher Maschinen gang für Spinn- und Webpapiere günstiger sein, da bei schnellem Gang und ohne Schüttlung die Fasern sich mehr in der Längslage ablagern. Die in der Längslage geschnittenen Papierröllchen zeigen hohe Zähigkeitseigenschaften der daraus gearbeiteten Garne. Dürener Fabrik präparierter Papiere G. m. b. H. Düren. Rhld. Oelpauspapier und Pausldnen. D. R. P. 279 930 Klasse 55fvom 27. Jan. 1914 ab. W.-B. 28, 1237 (1916). Eine oder beide Oberflächen des Oelpauspapieres oder Paus leinens werden in einer Zwischenstufe des Herstellungsverfahrens oder nach dessen Vollendung geprägt oder aufgerauht. (Fortsetzung folgt.)