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Nr. 58/1917 PAPIER-ZEITUNG 1167 Londoner Papiermarkt London, 8. Juni Strohpappen erzielen 50 Lstr. die Tonne (1016 kg). Der Preis von Graupappen festigt sich infolge von Heeres-Aufträgen. Bürgerliche Bestellungen werden kaum noch angenommen und früher erteilte haben wenig Aussicht auf Ausführung. Für Erlaubnisscheine zur Einfuhr von Papier oder Papierstoff werden bis 20 Lstr. die Tonne bezahlt, und der Handel mit solchen Scheinen ist ein Geschäft für sich geworden. In Fachkreisen wünscht man, daß solcher Ketten handel unter Strafe gestellt wird. E Der Königliche Papierausschuß hat eine Verordnung erlassen, die für die verschiedenen Arten von Altpapier- und Papierabfall Höchstpreise festsetzt und den Handel mit Altpapier nur Leuten gestattet, die eine besondere Erlaubnis dazu erhalten. Der Verein der Altpapier-Händler beschwert sich über die Art, in welcher diese Verordnung ausgeführt wird. Er billigt den Zweck der Verordnung, den für die Heeresverwaltung tätigen Papier- und Pappenfabriken reichlich Rohstoff zuzuführen, und fügt sich auch darin, daß die Preise unter den geltenden Marktpreisen festgesetzt wurden, obwohl dadurch große Vorräte entwertet werden. Er rügt jedoch, daß die Verordnung wenige Tage nach der Veröffentlichung ins Leben trat, und daß die Erlaubnis zum Handel an viele Leute verliehen wurde, die bis dahin nie mit Altpapier gehandelt hatten. Ferner fordert der Verein, daß eines seiner Mitglieder in den Kgl. Papierausschuß be rufen wird. Auch wird beanstandet, daß die Papiermacher im Fest- setzen der Papierpreise unbehindert sind, während der Preis ihres Rohstoffs (Altpapier) festgelegt ist. Wie ,,Anglo-Norwegian Trade Journal” berichtet, ist im Mai das Geschäft mit Papier und Pappe in England dadurch belebt worden, daß mehrere Schiffe mit Papier, Braunholzpappe, weißer Holzpappe und Strohpappe durch die deutsche U-Boot-Sperre nach England gelangt sind. Neuestens sind auch schwedische Schiffe, die bisher in den schwedischen Häfen festgehalten wurden, nach England unterwegs, einige sind auch schon eingetroffen. Jedoch droht diesem Aufschwung Gefahr dadurch, daß in mehreren schwedischen Papier fabriken der Betrieb eingestellt wurde. Auch kommen größere Ein fuhrgeschäfte schwer zustande, weil die Kriegsversicherung sehr gestiegen ist. Die gangbaren Preise sind: Einseitig glatt nur aus Sulfitstoff, je nach der Dicke, 34 bis 49 Lstr. die engl. Tonne bei Bar zahlung, fob skandin. Hafen. — Einseitig glatt Cap-Papier mit 70 v. H. Holzschliff, 21—30 Lstr. Dazp Zuschlag entsprechend der Entwertung der englischen Währung. — Kraftpapier 37 Lstr. — Maschinenglatt weiß Seiden erzielt in dünnen Sorten bis 56 Lstr. 10 s. Braunholzpappe 17 Lstr. weniger 2% v. H. Strohpappe 8 Lstr. 10 s. weniger 2% v. H. fob niederländischem Hafen. Weiße Holzpappe 17 Lstr. fob norwegischem Hafen. — Die Regierung hat die schwimmenden Espartoladungen be schlagnahmt und läßt sie bei ihrer Ankunft denjenigen Fabriken zuweisen, die dringende Heeresaufträge zu erledigen haben. Diese Fabriken gelten fortan als ,,überwachte Betriebe” (controlled esta- blishments), die ohne Erlaubnis des Munitions-Ministers nichts an Private liefern dürfen. Auf die Anfrage im Parlament, wie die Kunden dieser Fabriken mit Papier versorgt werden sollen, gab der Vertreter des Munitions-Ministers eine ausweichende Antwort. — Die Zeitungs- Verleger fordern, daß die Regierung die Zeitungspapier-Fabriken gleichfalls unter Ueberwachung nehme, mit Rohstoif versorge und zwiage, nur für die Zeitungen zu arbeiten. Die übrigen Pavierver- braucher wehren sich gegen diese Forderung.] •E2ar S [Cif Stettin 1513. Schiedspruch Tatbestand. Die Großhandlung X kaufte on der Papierfabrik im Winter 1916 17 etwa 10 000 kg Papier unter Vorbehalt der Herstel- lungs- und Lieferungsmöglichkeit zur Lieferung sobald ihr möglich und unter Kriegsklausel cif Stettin. Solche Ladungen gingen sonst ab ostpreußischem Hafen mit Dampfer nach Stettin. Dieser Weg war aber im Winter und Frühjahr nicht gangbar, auch Eisenbahn- Verladung war nicht möglich. Die Papierfabrik sandte deshalb die Ladung auf dem Binnenschiffahrtsweg über Berlin nach Stettin und stellte die dadurch entstandene Mehrfracht von 1 M. 75 Pf. die 100 kg dem Käufer in Rechnung. Der Vertreter der Papierfabrik fragte den Käufer vor Absendung der Ware, ob er die Mehrfracht von 175 M. tragen wolle, was dieser verneinte. Der Käufer lehnt des halb die vom Verkäufer geforderte Bezahlung der Mehrfracht ab. Der Verkäufer stützt diese Forderung auf die Kriegsklausel und auf die Verkaufsbedingungen des Vereins Deutscher Papierfabrikanten. Urteil. Die Großhandlung braucht die Mehrfracht nicht zu bezahlen. Begründung. Die Papierfabrik durfte nicht ohne Zustimmung des Käufers die Mehrfracht auf diesen abwälzen, da sic ohne Fest legung des Verladeweges cif verkauft, also die Fracht allein zu tragen hat. In der Kriegsklausel ist über diese Frage nichts enthalten, und im Kaufvertrag werden die Geschäftsbedingungen des Vereins Deutscher Papierfabrikanten nicht erwähnt. Die Fabrik hätte auf Grund der teueren Binnenschiffahits-Fracht auch nicht vom Vertrag zurücktreten dürfen, da diese Verteuerung im Vergleich zu den Papier preisen nicht so groß ist, daß deshalb die Erfüllung ihr mit so großem wirtschaftlichen Nachteil drohte, der ihr nichtzugemutet werden könnte. /Wert mit her Rundschrift, €mg man schreibt jetzt 9 Kunstschrift! • Seeignete Werfe zum Unterricht für Schule und Eeben sind erschienen im "*BU Verlag für Scriftfunde und Schriftunterricht Beintze & Blancertz • Berlin EDLERSKRiSCHE HANNOVER BERLIN-MANNHEIM GEGRÜNDET 1656 verlegen ein Krieas-Ehrenbuch Empfohlen für Krieger-Turn; Gesang- u. Werkvereine grösserer geschäftl. Unernehmungen Bitte Angebote 146 zu verlangen Nakiton* Masse-Vervielfältiger 1 Günther Wagner, Hannover und Wien Chromo- u. Glacepapiere Chromo- u. Glacekartons In Bogen, Rollen und Röllchen gestr. u. bekl. Pappen 8459] chagriniert und glatt Passepartout-Kartons usw. empfiehlt als Spezialität Ml DH jr. Schirgiswalde, Sa